Wesel. Die Stadtverwaltung hat Zahlen zu Neuanpflanzungen und Baumfällungen in Wesel veröffentlicht. Die Daten in der Übersicht.
Im Stadtgebiet von Wesel sind im vergangenen Jahr 952 Bäume gepflanzt worden. Damit lag die Zahl der Neuanpflanzungen fast doppelt so hoch wie die der Fällungen (insgesamt 505). Diese Daten veröffentlichte die Verwaltung nun auf eine Anfrage der Grünen. Die meisten Bäume wurden demnach am Hülskensradweg (400) und im Ereigniswald in Obrighoven (113) gepflanzt. Im Rahmen von sogenannten Klimabaum-Aktionen wurden 160 Neuanpflanzungen von Birnbäumen vorgenommen – dahinter stand eine Aktion des Regionalverbandes Ruhr.
Die Zahlen wurden am Mittwoch im Umweltausschuss diskutiert. Trotz der positiven Bilanz regte Rolf Blommen von der SPD an, einen stärkeren Fokus auf den Erhalt von Bäumen zu legen. „Jeder gefällte alte Baum bringt die Ökobilanz ins Wanken“, sagte der Ratsherr. Er stellte deshalb die Frage, ob der dafür zuständige städtische ASG nicht mehr Mittel und Personal für die Pflege der Pflanzen im Stadtgebiet zur Verfügung gestellt bekommen könnte.
Laut Stadtverwaltung hat der Erhalt von alten Bäumen eine höhere Priorität gegenüber Neupflanzungen und sei eine Daueraufgabe. Die Unterhaltung des vorhandenen Bestands werde im Rahmen der personellen Kapazitäten und der verfügbaren Haushaltsmittel stetig auf entsprechende Notwendigkeiten geprüft. Handlungsbedarf habe es zuletzt bei Obstbäumen am Auesee und in der Naturarena „Auf dem Mars“ gegeben. In Zusammenarbeit zwischen ASG und dem Naturschutzbund seien dort umfangreiche Pflegeschnitte durchgeführt worden, zudem wurde der Verbissschutz erneuert.
Immer wieder müssen alte Bäume in Wesel gefällt werden
Es gebe aber auch bei sehr alten Bäumen immer wieder Fälle, wo der ASG um eine Fällung nicht herum komme – trotz umfangreicher Maßnahmen, um die Pflanze zu erhalten. Das berichtete der für den Baumschutz zuständige Heinz-Georg Oberender im Ausschuss und nannte als jüngstes Beispiel eine 150 Jahre alte Buche auf dem Friedhof an der Caspar-Baur-Straße. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber die Fällung musste sein“, sagte Oberender.
Für Sebastian Hense von der CDU ging die Baumbilanz des vergangenen Jahres in „eine gute Richtung“. In diesem Jahr sind weitere Neuanpflanzungen geplant, etwa an der Frankfurter Straße, auf Ausgleichsflächen in Büderich und Obrighoven oder an der Schermbecker Landstraße. In welchem Umfang dort Bäume gepflanzt werden können, werde zurzeit geprüft, heißt es von der Stadtverwaltung.