Wesel/Kreis Wesel. Bei Impfaktionen bilden sich lange Schlangen, Termine sind ausgebucht – nicht nur im Kreis Wesel. Die Booster-Impfkampagne läuft gehörig schief.
Sechs Monate, fünfeinhalb oder sogar nur vier? Bei den Boosterimpfungen blickt man vor lauter politischen Forderungen, Stiko-Empfehlungen, Erlassen und Einzelfallentscheidungen kaum noch durch. Warum der Kreis Wesel schon fünfeinhalb Monate nach der Zweitimpfung boostert, aber darüber nur mündlich informiert, versteht auf der Straße niemand. Genauso wenig, dass das AOK-Mobil zwar im Kreis unterwegs ist, aber nicht im Auftrag der Verwaltung – und deswegen ein halbes Jahr Wartezeit angesagt ist. Ach ja: In Duisburg sind es sogar nur fünf Monate.
Was daraus folgt: Chaos und Verunsicherung. Die sehr gute besuchte Impfaktion in Wesel am Freitag hat gezeigt, dass viele Menschen unbedingt eine dritte Impfungen möchten und damit ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten wollen. Nur warum muss man dafür stundenlang in der Kälte stehen? Der Fehler ist hier übrigens nicht bei den Verantwortlichen vor Ort zu suchen, die müssen nur ausbaden, was an anderer Stelle versäumt wurde. Die Organisation dieser Impfkampagne läuft gehörig schief – man könnte fast meinen, die Pandemie wäre noch immer Neuland.