Schermbeck. 270 iPads wurden jetzt an die Oberstufe ausgeliefert. In den nächsten Jahren werden alle 1100 Gesamtschüler und die Grundschulen ausgerüstet.
Die Gesamtschule Schermbeck wird digital aufgerüstet. Die ersten 270 iPads für die Oberstufe sind eingetroffen. In den nächsten Jahren sollen aber alle rund 1100 Gesamtschüler und circa weitere 400 Grundschüler an den beiden Grundschulstandorten damit ausgestattet werden. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass der Rat im letzten Dezember beschlossen hat, dass alle Schüler der Gesamtschule Schermbeck ein gutes, digitales Endgerät, sprich iPad, bekommen und damit wirklich nun die Möglichkeit da ist, dass alle gut arbeiten können“, freut sich Schulleiter Norbert Hohmann.
Für die bedürftigen Schüler wurden bereits die 150 iPads über das Förderprogramm finanziert. Dass alle Kinder ein Endgerät bekommen, war Schulleitung und Bürgermeister gleichermaßen wichtig. Eine Auswahl zu treffen, und diese zu überprüfen, hätte für weitere Verzögerungen sorgen können, so Hohmann. Und Rexforth betont die Schwierigkeit, dabei „eine gerechte Grenze zu finden und eine gerechte Auswahl zu treffen“.
Die Gemeinde investiert in die digitale Ausstattung
Dass alle Schulen in Schermbeck mit Endgeräten ausgestattet werden sollen sei schon eine großartige Sache, so Bürgermeister Mike Rexforth, und definitiv eine Besonderheit, womit Schermbeck als Kommune sicherlich eine Sonderstellung in der Region einnehme.
Das alles will sich die Gemeinde auch etwas kosten lassen. Allein rund 100.000 Euro Personalkosten jährlich sollen in die technische Unterstützung fließen. Für die Geräte, die alle drei bis vier Jahre erneuert werden müssen, bilanziert Rexforth weitere jährliche Kosten von rund 300.000 Euro.
Ein IT-Experte des kommunalen Rechenzentrums Niederrhein übernehme die Digitalisierung, die Wartung und den sonstigen Support. In einem eigenen Büro in der Gesamtschule soll ein Admin den reibungslosen Betrieb, auch den der Grundschulen, sicherstellen. Ein entsprechender Vertrag sei bereits geschlossen worden.
Fremde Apps bleiben draußen
Auf den Tablets können übrigens keine fremden, nicht registrierten Apps installiert werden. Die Geräte werden von einem Lehrerteam derzeit in mühevoller Arbeit einzeln bestückt. Aufgespielt werden unter anderem das Landesprogramm für Emails „Lobinea“, einige Lernprogramme und weitere kostenlose Programme und Apps. Eine eigene Apple-ID haben und bekommen die Tablets aus Datenschutzgründen nicht.
Derzeit beschäftigt sich die Schulverwaltung noch mit den Nutzungsvereinbarungen der iPads. Diese werden dann mit den Schülern und Eltern geschlossen und beinhalten vor allem Regeln zum Umgang mit den Geräten, erklärt Ellen Großblotekamp von der Verwaltung. Norbert Hohmann wähnt die Tablets bei seinen Schülern übrigens in guten Händen: „Die Erfahrung haben wir schließlich auch schon seit Jahren mit den Schulbüchern gemacht.“ Auch die Tablets dürfen mit nach Hause genommen werden, bleiben aber Eigentum der Gemeinde Schermbeck.
Schulgebäude digital aufrüsten
Schule und Verwaltung denken darüber hinaus noch über die Anschaffung von 86 Zoll großen Monitoren mit zusammenklappbaren Seiten für alle Klassenräume nach. Damit die Nutzung aller iPads in der Schule zukünftig auch einwandfrei läuft, werden diese aufgerüstet. Für rund 500.000 Euro wird das WLAN-Netz in der Gesamt- und in den beiden Grundschulen ausgebaut. Dazu gehört auch der weitere Ausbau von Glasfaserkabel. Diese sollen auf eine Leistung erst mal auf ein Gigabit, später auf zwei Gigabits erhöht werden.
Mike Rexforth: „Auch das gibt es nur an wenigen Schulstandorten und Schermbeck hat damit eine Sonderstellung.“ Bis Februar 2022, so hofft Andreas Schulte, Verwaltungsfachmann für IT, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Allerdings könne das auch nur klappen, wenn die Materialknappheit an Strom- und Netzwerkkabeln und die damit verbundenen verlängerten Lieferzeiten dem Vorhaben keinen Riegel vorschiebt. „Mit einer Lieferzeit von rund einem Dreivierteljahr muss gerechnet werden“, fügt Schulte hinzu.