Schermbeck. Die Gemeinde bereitet die Digitalisierung des Unterrichts vor – Lehrer machen sich mit den Geräten vertraut, die Schüler warten auf die Lieferung

Die Lehrer der Grundschule in Schermbeck erhielten die ersten Ipads und machen sich derzeit mit den Geräten vertraut. Der Anschaffung vorausgegangen war ein Ratsbeschluss, der die Verwaltung bevollmächtigt, Lehrer- und Schülerschaft für den digitalen Unterricht auszustatten. Derzeit ist Andreas Schulte, der IT-Verantwortliche der Gemeinde, damit beschäftigt die Netzvoraussetzungen zu schaffen. Die entsprechenden Access Points für den WLAN-Anschluss müssen, wenn sie geliefert worden sind, noch installiert werden.

Fast jeder Raum hat LAN-Anschluss

Dann kann es losgehen: „Das wird wahrscheinlich Mitte Februar geschehen sein“, berichtete Schulte im Pressetermin. Positiv sei, dass schon vor einigen Jahren fast jeder Klassenraum einen LAN-Anschluss erhalten habe. Bis allerdings alle 386 Schüler mit Tablets versorgt sind, werde noch einige Zeit ins Land gehen, so Bürgermeister Mike Rexforth, der sich darüber freut, wie er sagt, dass der Rat einen solchen Beschluss, der über eine einmalige Versorgung aller 1100 Schüler, die im Ort beschult werden, hinausgeht, getroffen hat.

Ungewissheit wegen Lieferverzögerungen

Da alle Schulen im Land entsprechende Geräte bestellt haben, gibt es nun Lieferverzögerungen und niemand weiß, wann die Tablets eintreffen.

Im März letzten Jahres habe niemand damit gerechnet, dass sich die Situation in den Schulen derart rasant verändern würde, so der Bürgermeister.

Donnerstag wurden 31 Ipads an die Lehrer übergeben.
Donnerstag wurden 31 Ipads an die Lehrer übergeben. © FFS | Volker Herold

Rexforth wies auch noch einmal darauf hin, dass eigentlich nicht die Schermbecker Gemeindeverwaltung für die Durchführung und Finanzierung der Digitalisierung verantwortlich sei, sondern das Land NRW.

Gemeinde nur Erfüllungsgehilfe

„Wir sind nur Erfüllungsgehilfe“, sagte er und ergänzt: „Jahrelang wurde darüber gestritten, wer für die Ausstattung zuständig ist, dann kam Corona und es wurden fix Förderprogramme erstellt, die zum Beispiel vorsahen, benachteiligte Familien mit Endgeräten zu unterstützen.“

Das aber reiche bei Weitem nicht.

Kritik von Bürgermeister Rexforth

Und wie solle man da vorgehen? Die Schwierigkeiten, die die praktische Umsetzung mit sich bringe, habe man nicht bedacht. „Die kommen nicht aus den Socken und schieben uns den schwarzen Peter zu“, echauffierte sich Rexforth, denn Ellen Großblotekamp (Schulverwaltungsamt) und der ITler Andreas Schulte müssten die Aufgaben der Digitalisierung zusätzlich zu den normalen Verwaltungsaufgaben stemmen.

Aber: „Wir geben jetzt Gas, um die Infrastruktur aufzubauen“, versicherte er. Der kommissarische Grundschulleiter Donald Grüter betonte, dass eine komplette Digitalisierung des Unterrichts auf Dauer nicht das erklärte Ziel der Grundschule sei.

Er weiß, dass „Kinder schnell bei der Aufgabenerledigung am Tablet ermüden und die Konzentration recht schnell nachlässt“. Dennoch eröffne das für die Schüler der Grundschule einen großen Markt an Möglichkeiten.

Grüter freute sich, dass die Lehrer schon „erste Schritte“ mit den neuen Ipads gegangen sind. Einige haben Erfahrung, andere eben nicht. Intern habe man sich geholfen, aber: „Es wird hier sicherlich noch eine Fortbildung geben“.

Die erste Videokonferenz habe aber schon funktioniert. Im nächsten Schritt wird die Verkabelung in der Gesamtschule in Angriff genommen. Schulte hofft, dass das Ende März erledigt ist.