Schermbeck. Der Rat stimmte trotz hoher Kosten für die Anschaffung von 1600 mobilen Endgeräten an der Gesamtschule und beiden Grundschulstandorten.
Die Schule ist seit wenigen Tagen ins Jahr 2021 gestartet – bis auf Weiteres erstmal mit Distanzunterricht. Wann die Schüler wieder in die Klassen dürfen, ist zurzeit noch völlig offen. Damit die Kinder und Jugendlichen auch digital lernen können, müssen sie über entsprechende Geräte verfügen. Daher hat sich der Schermbecker Rat in seiner jüngsten Sitzung unter anderem mit der Digitalisierung der Schermbecker Schulen beschäftigt.
Ausbau einer WLAN-Infrastruktur
Der Rat der Gemeinde Schermbeck beschloss einstimmig den Ausbau einer WLAN-Infrastruktur der Gesamtschule der Gemeinde Schermbeck und des Haupt- und Teilstandortes der Grundschule mit einem Kostenaufwand von voraussichtlich etwa 500.000 Euro.
Das Gremien stimmte außerdem für die sukzessive Anschaffung von etwa 1600 mobilen Endgeräten für Lehrer und Schüler aller Schermbecker Schulen. Der Rat beschloss ebenfalls, die Betreuung und den IT-Support der mobilen Endgeräte durch einen Admin-vor-Ort mit einem Kostenaufwand von jährlich ca. 144.000 Euro an das Kommunale Rechenzentrum zu vergeben.
Mit den Schulen abgesprochen
Das organisatorische und pädagogische Konzept sei mit den Schulen abgesprochen, erläuterte Kämmerer Frank Hindricksen.
„Die Kosten können wir erstmal allerdings natürlich nur schätzen. Es geht hier aber um eine Grundsatzentscheidung“, bemerkte Bürgermeister Mike Rexforth zu der richtungsweisenden Weichenstellung. Er gehe davon aus, dass die Geräte auch vier bis fünf Jahre halten.
Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit
Zur Begründung für die große Investition hieß es von der Verwaltung: „Mit Blick auf eine fortgesetzte Ausrichtung des Schulunterrichts mit einem Mix aus Präsenz- und Distanzlernen ist eine einheitliche Ausstattung der Schermbecker Schülerinnen und Schüler zielführend.“
Nur so sei gewährleistet, dass die eingesetzte Software auf allen Geräten funktioniert, Bedienungshilfen von Lehrkräften oder Mitschülern gegeben werden können und alle Schüler vergleichbare technische Lernbedingungen vorfinden. Letztlich gehe es auch um Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit alle Schermbecker Schülerinnen und Schüler.
Eine freiwillige Leistung der Kommune
Manuel Schmidt (Die Partei) begrüßte wie auch andere Redner die digitale Ausstattung fragte aber nach den laufenden Kosten. Rexforth antwortete: „Die Entscheidung belastet den Haushalt Jahr für Jahr um 400.000 Euro inklusive Support. Das sind Stand heute eine ganze Menge Punkte der Grundsteuer B.“ Es gebe keine gesetzliche Verpflichtung, dass ein Schulträger alle Schüler mit mobilen Endgeräten ausstatten müsse. Dies sei eine freiwillige Leistung der Kommune, so der Bürgermeister weiter.
Die Ratsmitglieder waren aber durchgehend der Meinung, dass die Bildung der Schermbecker Kinder dem Steuerzahler die Kosten Wert sein müssen.
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