Schermbeck. Politik und Verwaltung bedauern den Weggang des Kämmerers. Es gibt Spekulationen, dass das Betriebsklima in der Verwaltung damit zu tun hat.
Schermbecks Kämmerer Frank Hindricksen hat zum 31. Dezember 2021 gekündigt. Das bestätigte auf Anfrage Gerd Abelt, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters. Wie die Stelle neu besetzt wird, ob aus dem Haus oder via Stellenausschreibung, konnte Gerd Abelt nicht sagen. Aber er wisse auch, so sagte er, dass es heutzutage schwierig sei, geeignete Verwaltungsmitarbeiter zu bekommen. „Nicht nur fähige Handwerker fehlen in den entsprechenden Branchen“, so Abelt. Über die Gründe des Weggangs wollte Abelt nichts sagen. Frank Hindricksen, der am 1. September 2013 die Nachfolge von Günther Hoppius angetreten hatte, befindet sich derzeit in Urlaub.
Politik bedauert die Kündigung von Frank Hindricksen
Rainer Gardemann, Fraktionsvorsitzender der CDU, bedauerte den Weggangs des Kämmerers, der bereits seine Ausbildung in der Schermbecker Verwaltung absolviert hatte, sehr. „Der kennt die Gemeinde aus dem Effeff“, so Gardemann. Die Zusammenarbeit sei immer sehr konstruktiv gewesen.
Ulrike Trick, Fraktionssprecherin der Grünen, bezeichnete den Weggang Hindricksens als einen großen Verlust für Schermbeck: „Über seine Gründe kann man nur spekulieren. Sicher gehört auch dazu, dass seine ständigen Appelle zur Haushaltsdisziplin bei der Politik immer auf taube Ohren stießen.“ Die auffällig hohe Fluktuation im Personal der Gemeindeverwaltung in den letzten Jahren lasse aber vermuten, dass es im gesamten Bereich Probleme gebe. Und: „Ein gutes Betriebsklima schafft man nicht mit einer Spaßveranstaltung an Weiberfastnacht. Es gibt Beratungsbüros, die hier Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen können“.
Kündigung des Kämmerers ist Verlust für die Gemeinde
Für Klaus Roth, Vorsitzender der BfB, kommt die Kündigung nicht überraschend: „Für mich haben in der letzten Zeit einige Anzeichen sowie auch die persönlichen Gespräche darauf gedeutet, dass er sich beruflich verändern wird“. Es sei ein Verlust für die Verwaltung der Gemeinde Schermbeck. Hindricksen habe mit großem Fleiß die fehlenden Jahresabschlüsse nachgeholt und Kompetenz bewiesen.
Petra Felisiak, Vorsitzende der SPD, bedauert es sehr, dass Hindricks die Gemeindeverwaltung verlässt: „Wir haben seine sehr gute Arbeit, seinen unermüdlichen Einsatz und seine Umsicht für den Haushalt und die Gemeinde Schermbeck an sich jederzeit sehr geschätzt. Die Zusammenarbeit mit Herrn Hindricksen war immer freundschaftlich, offen, vertrauensvoll und stets ausgerichtet auf eine gesicherte Haushaltsführung im Sinne der Gemeinde. Leider stellt sich durch den Wechsel von Herrn Hindricksen die Frage, wer künftig diese überaus wichtige Arbeit für die Gemeinde übernehmen wird. Wir hoffen sehr, dass sich die Zusammenarbeit mit dem (oder der) zukünftige Kämmerer/in ebenso respektvoll und gewinnbringend für Schermbeck gestaltet wie dies bisher mit Herrn Hindricksen möglich war.“