Schermbeck. .

Es ist vollbracht: Nach einem gigantischen Kraftakt ist Schermbecks Kämmerer Frank Hindricksen in der Gegenwart angekommen: „Mit dem Jahresabschluss 2015 sind wir jetzt endlich auf dem aktuellen Stand“, freute sich Hindricksen in der jüngsten Ratssitzung darüber, dass er das gute Dutzend Jahresabschlüsse, das ihn und sein Team seit 2014 viel Arbeit und Nerven gekostet hat, nun abgearbeitet hat. „Es gibt nicht viele Kommunen, die diesen Abschlussstand schon haben“, lobte auch Bürgermeister Mike Rexforth.

Die vollendete Arbeit war nicht der einzige Grund zur Freude. Auch die Details zum Jahresabschluss 2015 bescherten dem Kämmerer ein Lächeln auf den Lippen: „Es kommt nicht häufig vor, aber ich habe die Freude, ein positives Jahresergebnis zu verkünden.“ Eines, das sich sehen lassen kann: 2,7 Millionen Euro besser als in den Plandaten kalkuliert und mit einem Überschuss von 400 000 Euro.

Dieses für Schermbeck erfreuliche Ergebnis liegt laut Frank Hindricksen vor allem an unerwartet höheren Einnahmen: unter anderem 400 000 Euro mehr bei der Gewerbesteuer, ein Plus von 200 000 bei der Einkommenssteuer, 400 000 zusätzlich aus dem Erstattungstopf für Flüchtlinge und 200 000 aus der Schulpauschale.

Allerdings, das gab der Kämmerer zu bedenken, ist dieses positive Jahresergebnis auch durch einen „Einmaleffekt“ geprägt, der einen traurigen Hintergrund hat. 550 000 Euro auf der Habenseite hat Schermbeck deshalb, weil eine Verwaltungsmitarbeiterin in Altersteilzeit verstorben ist.

„Ich plädiere natürlich trotzdem dafür, die Ausgaben weiterhin auf einem vernünftigen Level zu halten“, mahnte der Kämmerer die Mitglieder des Rates. „Denn Sie sehen ja, wie kurzlebig die Freude sein kann.“ Eine Äußerung, die sich darauf bezog, dass es aktuell nicht ganz so rosig um die Schermbecker Finanzlage bestellt ist. „Wir stehen auf der Kippe“, so Hindricksen. Soll heißen: Die Gemeinde ist ganz kurz davor, Kredite aufnehmen zu müssen.