Wesel. Auf dem Industriegelände zwischen Innenstadt und Rhein soll Wohnbebauung und Gewerbe entstehen. CDU, Grüne und FDP haben genaue Vorstellungen.
Das Flachglas-Gelände ist seit vielen Jahren weitgehend ungenutzt. Die Stadt hat Pläne, einen Teil des Geländes, das derzeit noch als Industriebereich ausgewiesen ist, auch für Wohnbebauung nutzbar zu machen – denn es wäre eine schön gelegene und dennoch stadtnahe Neubaufläche. Den Antrag an den RVR auf Umwandlung des Areals soll der Stadtrat in der kommenden Woche auf den Weg bringen. Das Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP unterstützt die Pläne, will aber gleichzeitig Ziele für die Entwicklung des Geländes festlegen.
Klimaneutrales Wohnen und „nicht störendes Gewerbe“ schwebt den Fraktionen dabei vor.
All das, so betonen Jürgen Linz (CDU), Ullrich Gorris (Grüne) und Michael Oelkers (FDP), soll natürlich in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer, dem Unternehmen Pilkington, geschehen. Und auch die noch vorhandenen letzten Arbeitsplätze auf dem gut 27 Hektar großen Gelände sollen erhalten bleiben.
Ein- und Mehrfamilienhäuser auf dem Flachglas-Gelände
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Doch an die 20 Hektar der attraktiven Fläche zwischen Rhein und Innenstadt, schätzt Ullrich Gorris, kommen für eine neue Nutzung infrage. Für die Grünen steht dabei besonders eine klimaneutrale Bebauung im Fokus, die teils mit Sozial gefördertem und teils mit frei finanziertem Wohnraum umgesetzt werden kann. Eine gute Durchmischung, so Gorris, sei den Grünen wichtig. Bei der Bebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern sollten „höchste energetische und ökologische Standards“ berücksichtigt werden.
Für die Freien Demokraten spielt das nebeneinander von Wohnen und Arbeiten eine große Rolle, erklärt Michael Oelkers. Sie können sich eine Siedlung für Jung und Alt gleichermaßen vorstellen. Größere Wohnungen für junge Familien sollen mit kleineren für die Senioren kombiniert werden.
Platz für „innovatives Gewerbe“
Rund 1000 Wohneinheiten, so schätzen die drei Fraktionsvorsitzenden, könnten auf dem ideal gelegenen Gelände entstehen – und gleichzeitig Raum für „innovatives Gewerbe“. Auch Kunst und Kultur sollen ihren Platz finden. Schon jetzt befindet sich dort der Proberaumkomplex „Krachgarten“.
Der RVR hat der Stadt in Gesprächen bereits signalisiert, dass er zu einer Umwandlung des Areals in einen allgemeinen Siedlungsbereich bereit wäre, was Voraussetzung für die Weseler Pläne ist. Für die Entwicklung der Gebietes soll nach nach den Vorstellungen des Jamaika-Bündnisses ein Rahmenplan erstellt werden, an dem der Rat und auch die Öffentlichkeit beteiligt werden.
Rat entscheidet am Dienstag über Flachglas-Gelände
Der Ratsbeschluss, der am kommenden Dienstag gefasst wird, soll um die von den drei Fraktionen vorgeschlagenen Eckpunkte ergänzt werden.
Fest steht allerdings: Bis Bewegung auf das weitgehend stille Gelände kommt, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Nach dem Beschluss des Rates könnten wohl noch zehn Jahre vergehen, vermutet Jürgen Linz.