Wesel. Erneut meldeten Impfkritiker ihre Veranstaltung nicht an. Die Polizei ermittelte einen Mann, der möglicherweise als Versammlungsleiter fungierte.

Auch am Montagabend trafen sich wieder so genannte Corona-Spaziergänger an der Martinistraße, um mit Kerzen und Lichterketten durch die Stadt zu ziehen und damit gegen die Coronamaßnahmen und eine mögliche Impfpflicht zu protestieren. Nach NRZ-Informationen sind es mehr mehr als 100 Teilnehmer gewesen, die durch die Stadt bis zum Kornmarkt liefen. Erneut war die Veranstaltung nicht angemeldet. Gegen einen Mann, ein möglicher Organisator, wird nun ermittelt.

Auf Nachfrage habe sich erneut keiner als Versammlungsleiter zu erkennen gegeben, sagt die Polizei. Doch im Laufe des „Spazierganges“ fiel den Beamten ein 25-Jähriger auf, der sich laut Polizei wie ein Versammlungsleiter verhalten hat, indem er ordnende und koordinierende Anweisungen erteilte und auch die Laufrichtung vorgab.

Weseler wird wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt

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Die Beamten stellten die Personalien des Weselers fest und erstatteten Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Im Falle einer Verurteilung droht ihm ein Strafmaß bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.

Die Polizei weist immer wieder darauf hin, dass auch die so genannten „Spaziergänge“, zu denen sich die Teilnehmer über Telegram-Gruppen verabreden, keine Privatveranstaltung sind. Sie fallen unter das Versammlungsgesetz und müssen angemeldet werden. Die Polizei ist für die Sicherheit der Veranstaltungen zuständig. Die Kreispolizei appelliert: „Die freie Meinungsäußerung und das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln, sind hohe Rechtsgüter unserer Demokratie. Aber wenn man diese nutzt, sollte man sich auch an Recht und Gesetz halten.“ (rme)