Hamminkeln. In Hamminkeln herrscht Betroffenheit nach dem Tod einer Radfahrerin, die mit dem Bocholter zusammengestoßen ist. Die Stadt sperrt den Übergang.
Die Betroffenheit ist groß nach dem tödlichen Unfall am Dienstagabend am Bahnübergang Lankernbrok. Dabei war eine 44-jährige Radfahrerin aus Hamminkeln beim Passieren des nur für Autoverkehr gesperrten Bahnübergangs mit dem Regionalzug Bocholter, der aus Richtung Wesel kam, zusammengestoßen und verstarb noch an der Unfallstelle.
Es war nicht der erste tödliche Unfall an dieser Stelle. Erst 2020 waren an gleicher Stelle drei Menschen gestorben, die damals mit dem Auto über die Gleise gefahren waren und den herannahenden Zug nicht bemerkt hatten. Schon seinerzeit hatte die Stadt den Übergang Lankernbrok komplett sperren wollen. „Das war aber damals nicht gewünscht“, so Bürgermeister Bernd Romanski.
Übergang ist jetzt komplett gesperrt
Die Stadt reagierte gestern prompt. Der Bauhof rückte aus und sperrte den Übergang erst einmal provisorisch für den kompletten Verkehr ab. Die Mitarbeiter stellten Bauzäune auf, die sie fest im Asphalt verdübelten, damit die Sperren auch nicht weggetragen werden können. „Der Übergang wird komplett gesperrt, bis da die Schranken stehen“, erklärte Bürgermeister Bernd Romanski. Wann das sein wird? Angedacht war von der Bahn mal Ende 2023. Ob sich die Installation beschleunigen lässt, kann zurzeit niemand sagen.
Besonders tragisch an diesem Unfall ist auch der Zeitpunkt. Denn am Mittwochabend standen dieser und die anderen Lankerner Bahnübergänge auf der Tagesordnung des Ausschusses. Da ging es um die technische Sicherung der Bahnübergänge und deren Finanzierung.
Dingdener beschweren sich über lautes Hupen
Da rückte die Kritik einiger Dingdener, die sich per Unterschriftenliste bei der Stadt über das laute Tröten des Bocholters vor der Querung von Bahnübergängen beschwert hatten, in den Hintergrund. Denn augenscheinlich kann die Bahn gar nicht laut genug tröten, um querenden Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer zu warnen.
Dass die Hupen laut sind, will auch Bürgermeister Bernd Romanski nicht verhehlen. „Ich war heute morgen auf dem Stemmingholt in Brünen und habe den Bocholter gehört“, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion. Aber er ist eben der falsche Adressat für solche Beschwerden. Das ist der Linienbetreiber Vias, der für den Bocholter zuständig ist. Ebenso wenig kann er das Eisenbahngesetz ändern, wie es einige Anwohner in Lankern von ihm gefordert hatten.
„Die Arie der Schuldzuweisungen bringt uns nicht weiter. Wir müssen mit der Bahn schauen, dass wir schnell eine Lösung finden“, sagt Romanski: „Denn das, was in Lankern passiert ist, ist einfach fürchterlich.“