Kreis Wesel. Drei Linien des VRR-Projekts X-Bus sollen kommen. Die Schnellbusse verbessern die Ost-West-Verbindung am Niederrhein und fahren im Stundentakt.
Mobilität am Niederrhein – abgesehen vom Privatauto – ist ein leidiges Thema, besonders die Ost-West-Verbindungen sind schwach. Ein Lösungsansatz ist das Schnellbuskonzept „X-Bus“ des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR): Busse, die im Stundentakt fahren sollen. Drei Linien will der VRR schon im kommenden Jahr im Kreis Wesel an den Start bringen: X05 Wesel-Schermbeck-Dorsten, X27 Kleve-Kalkar-Xanten-Wesel und X28 Goch-Uedem-Xanten – Wesel. Auch an den Wochenenden sollen diese Linien stündlich fahren. Der Ausschuss für Mobilität und Verkehr hat die Einrichtung dieser Buslinien begrüßt, die insgesamt zwei Millionen jährlich Euro kosten.
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1,15 Millionen davon entfallen auf den Kreis Wesel, die Kreise Kleve und Recklinghausen übernehmen den Rest, hinzu kommen VRR-Mittel für zunächst fünf Jahre und eine Förderung vom Land NRW, die bis zu zehn Jahre möglich ist. Vorgesehen sind drei Jahre Pilotphase und zwei weitere zur Bewertung. Im Anschluss könnte das Projekt, so die Kunden das Angebot auch annehmen, um zunächst weitere fünf Jahre verlängert werden.
Breite Zustimmung im Fachausschuss des Kreises
Ein Mobilitätskonzept für den Kreis WeselKarl Borkes, im Verwaltungsvorstand für das Thema zuständig, nennt diese Schnellbuslinien einen Meilenstein, obschon die Verwaltung den Zeitplan für zu ehrgeizig hält. Das Angebot soll eine Nachfrage schaffen und einen Anreiz bieten, das Auto zu Gunsten des Schnellbusses stehen zu lassen. Zudem soll es schlecht angebundene Orte mit der Bahn verbinden.
Nach einer zweijährigen Pilotphase soll die Wirtschaftlichkeit überprüft werden. In der Politik wird das Projekt begeistert aufgenommen. Lukas Aster (Grüne): „Damit sind viele Orte über zwei Wege erreichbar. Die Nutzer haben einen Plan B, falls es Störungen gibt.“ Doris Beer (SPD) lobte die Stärkung, die Potenzial habe und Rainer Gardemann (CDU) meinte, das „wunderbare Angebot“ brauche eine Gewöhnungszeit.
Die Linie X05 ersetzt die SB21, die SB18 soll aber erhalten bleiben. Die X27 ersetzt Linie 44 und SB6, während die X28 neu ist, sie ersetzt SB6-Fahrten in der Hauptverkehrszeit, die Linie 74 bleibt aber erhalten. Die drei Kreis-Weseler Linien gehören zu sieben X-Buslinien, die der VRR in einem ersten Schritt angehen will. In verschiedenen Gesprächen haben (VRR), die Kreise Wesel, Kleve und Recklinghausen als Aufgabenträger sowie die Verkehrsunternehmen das Projekt festgezurrt, einige Verträge stehen aber noch aus.
Kreis will weitere Bedienungslücken schließen
Wenn Ende September auch der Kreistag zustimmt, will die Kreisverwaltung ihre eigenen Expressbus-Planungen aus dem Nahverkehrsplan 2017 überarbeiten, „um damit im Korridor bestehender Linien vorhandene Bedienungslücken zu schließen“, teilt sie mit.