Kreis Wesel.. Ein Konzept soll Alternativen zum Auto aufzeigen, einstimmig vom Kreisausschuss beschlossen. Das Konzept ist an Bedingungen geknüpft.

Zukunftsorientiert, nachhaltig, umweltfreundlich und auch attraktiv sollen die Mobilitätsangebote im Kreis Wesel sein. Wie das zu bewerkstelligen ist – ohne dabei die Kassen von Kreis und Städten zu plündern – das soll ein Mobilitätskonzept für den Kreis Wesel aufzeigen. Donnerstag hat der Kreisausschuss einstimmig beschlossen, einen Vergabewettbewerb zu starten, um einen geeigneten Gutachter zu finden.

Erwartungen dämpfen

Den erwartet eine Gratwanderung: Erklärtes Ziel ist es, die Straßen vom Pkw-Verkehr langfristig zu entlasten, Bus, Bahn und Radverkehr zu fördern und einen Blick auf Elektromobilität, Car- und Bike-Sharing zu werfen. Allerdings soll dabei der Nahverkehrsplan des Kreises Grundlage sein – mit dem Mobilitätskonzept sei es ausdrücklich nicht beabsichtigt, „erneut über kostenträchtige Angebotsverbesserungen und Attraktivitätssteigerungen im ÖPNV gegenüber dem kürzlich beschlossenen Nahverkehrsplan“ zu diskutieren.

Kommunen, Verkehrsunternehmen und Interessenverbände sollen bei der Erarbeitung des Konzeptes ins Boot geholt werden, der Kreis hat die Kommunen bereits angeschrieben und um Anregungen gebeten.

Aufwand begrenzen

In künftigen Beteiligungsrunden sollen die an den Kreis angrenzenden Kommunen mit am Tisch sitzen, um sich zu vernetzen. Außerdem will man sich umsehen, wo es funktionierende Modelle bereits gibt. Damit folgt der Kreis Anregungen aus den Kommunen.

Doch die Verwaltung zeigt auch Grenzen auf. Sie wolle nicht die Ergebnisse anderer Kreise und Kommunen auswerten. Auch sei es zuviel Arbeitsaufwand, detaillierte Einzelmaßnahmen für die einzelnen Kommunen zu entwickeln oder den Bestand dort darzustellen. „Kommunen, denen dieser Detaillierungsgrad nicht ausreicht, bliebe es dann unbenommen, eventuell mit ergänzenden eigenen Konzepten auf das Mobilitätskonzept des Kreises Wesel aufzubauen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Herausfallen müssten auch Verkehre in der Luft, auf dem Wasser oder zu Pferd – das würde einen erheblichen Mehraufwand bedeuten, auch finanziell. Ein „detailliertes Mobilitätskonzept mit mittlerem Aufwand“ soll ausgeschrieben werden, es ist innerhalb eines Jahres zu liefern.