Wesel. Die Weseler bekommen mehr Nachwuchs. An der Alten Delogstraße wird daher eine neue Kita gebaut. Es gibt noch weitere Ausbau-Pläne.
Die Stadt bekommt mehr Nachwuchs, das ist ein positiver Trend. Der Kindersegen macht allerdings einen weiteren Kita-Ausbau notwendig. Anfang des Jahres ist mit der Kita am Hessenweg die 35. Tagesstätte der Stadt in Betrieb gegangen und bis zum Herbst soll ein Neubau in der Innenstadt fertig sein. An der Alten Delogstraße steht schon der Rohbau für die viergruppige Einrichtung für rund 75 Kinder, die das Christliche Jugenddorfwerk CJD betreiben wird.
Bis mindestens 2023 steigen die Geburtenzahlen in Wesel noch an. Bis 2028 werden sie auf dem aktuell hohen Niveau bleiben, berichtete Bürgermeisterin Ulrike Westkamp beim Ortstermin. Für das kommende Kita-Jahr hat die Stadt 440 Plätze für unter Dreijährige im Angebot und 1670 für Drei-bis Sechsjährige. Dazu gibt es 180 Betreuungsplätze in der Tagespflege. Das ist bedarfsgerecht, sagt der zuständige Dezernent Rainer Benien – noch.
Stadt plant weiteren Kita-Ausbau
Damit das auch künftig so bleibt, steht ein weiterer Ausbau an. Wenn die neue Kita fertig ist, erhalten die Kinder und das Personal der Villa Kunterbunt an der Isselstraße die Möglichkeit, an die Alte Delogstraße zu wechseln. Anstelle der zweigruppigen Kita an der Isselstraße wird anschließend eine drei- bis viergruppige Tagesstätte errichtet. Außerdem eröffnet der Caritasverband in der ehemaligen Gaststätte van Gelder in Büderich eine Großtagespflegestelle. Da immer mehr Eltern berufstätig sind, steigt auch die Nachfrage nach Betreuung für die Kleinsten. Im U3-Bereich liegt die Versorgungsquote in Wesel bei 38 Prozent. Der Bedarf wird in den kommenden Jahren laut Prognosen nochmals um zehn Prozent steigen.
Klimaschonender Kindergarten-Neubau
Obwohl die Alte Delogstraße an der Reeser Landstraße liegt, ist das Kita-Gelände erstaunlich ruhig und grün. Gebäude schirmen den Straßenlärm ab, der alte Baumbestand auf den Grundstück bleibt erhalten. Um zwei Bäume vor dem Haus zu schützen, wurde das Gebäude extra ein Stück nach hinten verlegt.
Die Tagesstätte mit 1100 Quadratmetern Nutzfläche und einem 1500 Quadratmeter großen Garten wird den Innenstadtbereich mit Kita-Plätzen versorgen. Auch hier setzt die Stadt wie bei den Schulgebäuden auf klimafreundliches Bauen: Geheizt wird mit Geothermie, den Strom liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und das teilweise begrünte Flachdach dämmt gegen Hitze und bietet Schallschutz, erklärt Dezernentin Annabelle Brandes.
Großzügiges Foyer erlaubt Veranstaltungen in der Kita
Die vier Gruppen sind im Erdgeschoss angeordnet, in der ersten Etage befinden sich Funktionsräume wie Mensa, Küche und Bewegungsraum. Kinder mit und ohne Behinderung können in dem barrierefreien Haus betreut werden. Stolz ist Klaus-Peter Brell vom Träger CJD auf das Foyer: Ein großer, bis in die zweite Etage reichender Raum, der durch eine Lichtkuppel hell und geräumig wirkt.
Viel Platz für Veranstaltungen und zum Spielen. „Das ist nicht in jeder Kita Standard.“ Die Tagesstätte ergänzt den Standort des CJD an der Alten Delogstraße mit dem benachbarten Bewegungsgarten und dem Berufsförderungszentrum – denn von der Kita können auch die Auszubildenden des CJD profitieren.
>> 4,4 Millionen Euro Baukosten
Erst im November 2020 haben die Bauarbeiten für die neue Kita an der Alten Delogstraße begonnen. Die Stadt hat das Grundstück, das ehemals von der Polizei genutzt wurde, gekauft. Die Baukosten inklusive der Außenanlage werden insgesamt rund 4,4 Millionen Euro betragen. Laut Planung können bis zu 22 unter Dreijährige und 51 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden. Der Träger CJD betreibt in NRW derzeit 20 Kitas.