Wesel. Parteien und Organisation in Wesel rufen für Sonntag zu einer Friedensdemo und Solidaritätskundgebung für die Ukraine auf dem Großen Markt auf.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sorgt auch in Wesel für einen Aufschrei. Diverse Parteien und Organisationen rufen für kommenden Sonntag, 27. Februar, um 12 Uhr, zu einer Friedensdemonstration und Solidaritätskundgebung für die Ukraine auf dem Großen Markt auf. Man wolle ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Demokratie zu setzen.
Parteien in Wesel verurteilen Angriffskrieg
„Ich begrüße es, dass partei- und organisationsübergreifend ein Zeichen gesetzt werden soll für die Ukraine“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Sie selbst werde am Sonntag auch teilnehmen. Und Wesel werde sich auch in Zukunft solidarisch zeigen und ukrainische Geflüchtete aufnehmen. „Wir haben in den letzten Jahren, wie andere Kommunen auch, Geflüchtete aufgenommen. Aber natürlich hoffen wir, dass der Krieg schnell beendet wird.“
„Diese Invasion ist nichts anderes als ein eklatanter Bruch des Völkerrechts, den wir nicht hinnehmen werden“, sagt Maksim Bondarenko, Vorsitzender der Jusos Wesel. „Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg aufs schärfste.“ Zudem fordern die Jusos die russische Regierung auf, alle Kampfhandlungen umgehend einzustellen und alle russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen.
Auch die Mutterpartei SPD beteiligt sich: „Diese Demo wird parteiübergreifend organisiert. Wir wollen für Freiheit und Demokratie sichern“, erklärt der Weseler SPD-Vize Moritz Hußmann. Angesichts des russischen Angriffs könne man nicht wegsehen.
Auch die CDU Wesel habe bereits ihre Mitglieder über die Demonstration informiert. „Wir unterstützen das grundsätzlich“, betont der Fraktionschef Jürgen Linz. Wer seitens der CDU auf der Veranstaltung reden werde sei aber noch nicht klar.
„Mehr als Solidarität zeigen können wir nicht“, meint Jürgen Lantermann, Fraktionsvize von Wir für Wesel (WfW) im Stadtrat. Die Wählergemeinschaft werde am Sonntag auch teilnehmen. „Putin lebt in Saus und Braus, dem sind Sanktionen egal. Aber wenn die seine Oligarchen treffen, dann wird es auch für ihn ungemütlich“, sagt Lantermann. Wenn alle an einem Strang ziehen, werden die Sanktionen wirken. „Diese müssen beibehalten werden, auch wenn es uns selbst hart trifft“, so Lantermann weiter.
Grüne in Wesel: Solidarität ist „menschliches Anliegen“
Die Grünen in Wesel laden ebenfalls über alle ihre Kanäle zur Teilnahme an der Demonstration ein, bestätigt Sprecher Horst Münnich. „Das ist selbstverständlich und da müssen alle zusammenstehen. Da darf man auch nicht auf Parteien schauen, das ist ein menschliches Anliegen“, meint er. „Es ist unfassbar, wie die Öffentlichkeit in Russland informiert wird. Die Leute werden mit Falschmeldungen bombardiert. Und wer gegen den Krieg protestiert, wird festgenommen.“ Dabei sei die Aktion aber lange geplant gewesen, resümiert Münnich. „Das hat man an dem Verbot der Deutschen Welle gesehen. Putin wollte kritische Presse loswerden.“ Russland sei nun jedoch in der Welt isoliert und lasse den Westen zusammenrücken, kommentiert der Grünen-Sprecher weiter.
„Das ist ein Angriff auf die Freiheit“, kritisiert der Weseler FDP-Chef Dirk Giesen. Auch seine Partei werde sich an der Veranstaltung beteiligen. „Wir gehen hin. Da müssen alle Parteien zusammenstehen.“
Die Demo findet unter Einhaltung der Hygieneregeln statt. Masken müssen getragen und Abstände eingehalten werden.
Auch die Kirchen in Wesel engagieren sich
Auch die Kirchen engagieren sich. Am heutigen Samstag, 26. Februar, um 19 Uhr, rufen die Evangelischen Kirchengemeinden Gahlen und Schermbeck und die katholische Kirchengemeinde St. Ludgerus Schermbeck laden zu einem Freiluft-Gottesdienst ein. Man wolle für den Frieden beten. Alle Besucher werden gebeten, ein Licht als Zeichen des Friedens mitzubringen.
„Die Ereignisse in der Ukraine erschrecken und erschüttern uns“, schreibt derweil die Katholische Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Wesel auf ihrer Internetseite. Am Sonntag ist daher um 18 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet im Willibrordi-Dom geplant.