Oberhausen. Immer wieder wird es ab diesem November auf der Zugstrecke zu Sperrungen kommen. Auch Oberhausener Pendler haben die Folgen zu tragen.

Die Betuwe-Bahnlinie von Oberhausen in Richtung Niederlande wird ab November 80 Wochen lang besonders intensiv ausgebaut: Ein drittes Gleis entsteht, damit vor allem der Güterzugverkehr von und nach Rotterdam künftig genügend Platz hat. Die Bahnpendler aus und in Richtung Wesel werden den neuen Baumarathon konkret zu spüren bekommen, weil Züge zeitweise ausfallen und Busse als Ersatz verkehren.

Stefan Ventzke, Projektleiter für den dreigleisigen Ausbau zwischen Oberhausen und Emmerich, hat die Intensivphase, die am 1. November startet und bis Mitte Mai 2026 dauert, in einem digitalen Pressegespräch ausführlich erläutert.

Der Schwerpunkt der Arbeiten ab 1. November liegt nicht in Oberhausen, sondern im Streckenabschnitt zwischen Voerde-Friedrichsfeld und Wesel. Dort wird zum Beispiel die Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal neu gebaut. Die Trasse wird hier zugleich um 1,5 Meter höher gelegt. Neue Masten, neue Weichen, neue Haltepunkte: „In diesem Abschnitt gleicht das Betuwe-Projekt einem Streckenneubau“, sagt Stefan Ventzke.

80-Wochen-Intensivausbau: Immer wieder kommt es zu Streckensperrungen

Größtenteils kann der Zugverkehr hier während der Intensiv-Bauarbeiten eingleisig weiterlaufen. Immer wieder wird es allerdings von November 2024 bis Mai 2026 auch zu kompletten Streckensperrungen kommen, die sich dann konkret für Oberhausen auswirken. In diesen Phasen wird es etwa für den RE5, RE19 und RE49 jeweils einen Bus-Ersatz geben. Die Details werden mit dem VRR abgestimmt. Gleich zu Beginn des 80-Wochen-Baumarathons am 1. November startet eine solche dreiwöchige Komplettsperrung der Betuwe-Strecke.

Im Mai 2026 wollen die Projektmacher 52 Kilometer Betuwe-Gleise neu gelegt haben. 62 Weichen sollen dann insgesamt erneuert worden sein, zwölf Kilometer neue Schallschutzwände sollen errichtet sein und 38 Kilometer neue Oberleitungen. Auch in Oberhausen schreitet zeitgleich der Ausbau voran: Hier wird das dritte Gleis im Abschnitt zwischen Kaisergarten und Emscher verlegt, inklusive neuer Oberleitung. Weitere Weichen werden erneuert und direkt nördlich des Sterkrader Bahnhofs wird ein neuer Tunnel für die zahlreichen Versorgungsleitungen (Strom, Gas, Telekom) in unterirdischem Vortrieb gebaut.

Projektleiter: Betuwe-Ausbau hilft auch dem Personenverkehr auf der Schiene

Stefan Ventzke unterstreicht, dass der Betuwe-Ausbau auch dem Personennahverkehr auf der Schiene hilft. Die Betuwe-Strecke werde insgesamt mehr Züge aufnehmen können, der Personenverkehr werde damit verlässlicher und die Zahl der Verspätungen werde sich verringern. Die neuen Schallschutzwände bedeuteten schließlich auch für alle Anwohner eine deutliche Verbesserung.

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