Oberhausen. Im November startet wieder ein Musical im Metronom-Theater. Der Regisseur verrät, worauf sich Fans neben dem Centro Oberhausen einstellen können.
Im Metronom-Theater ist die Zugluft zurück. Der Wind strömt wieder durch geöffnete Fenster des mehr als vier Jahre geschlossenen Musical-Spielhauses neben dem Centro Oberhausen. So manche flatternden Vorhänge gehen aber wahrscheinlich auch auf Konto von Benjamin Sahler. Der Regisseur eilt in diesen Tagen durch die Gänge, um sich Bewerberinnen und Bewerber für das große Comeback-Musical „Der Geist der Weihnacht“ anzuschauen. Der 51-Jährige sagt: „Jedes geschlossene Theater ist ein trauriges Theater.“
Gebürtig stammt er aus Stuttgart, studierte Musiktheaterregie in Hamburg, fungierte als Spielleiter am Südostbayerischen Städtetheater Passau/Landshut und brachte als Regisseur und Produzent das Musical „Ludwig²“ zum Festspielhaus im bayrischen Füssen. Dort wurde er vor sieben Jahren künstlerischer Leiter. Auch „Der Geist der Weihnacht“ spukt über die Bühne des Füssener Spielhauses - in der Nachbarschaft zum weltberühmten Schloss Neuschwanstein.
Der erfahrene Kulturschaffende kann mit Druck umgehen. Dass in Oberhausen, nach so langer Zeit der Abstinenz, die Öffentlichkeit mit Argusaugen auf die erste Musical-Produktion im Metronom-Theater blickt, ist Sahler durchaus klar. Er sieht eine große Gruppe von Mitstreitern an seiner Seite. „Bei der Vorbereitung spielt die Vorgeschichte des Theaters keine große Rolle. Aber wir sind uns der besonderen Situation in Oberhausen trotzdem bewusst.“
Metronom-Theater in Oberhausen: Noch knapp fünf Monate bis zur Premiere
Mit Blick auf die gar nicht mehr so weit entfernte erste Vorstellung am Freitag, 29. November 2024, meint der „Obergeist“ hinter den Kulissen mit klarer Stimme jedenfalls pragmatisch: „Wir freuen uns einfach, hier spielen zu dürfen.“
Vorher stehen allerdings noch jede Hausaufgaben an, die den Kreativapparat um Sahler als auch die neuen Metronom-Betreiber von „Semmel Concerts“ aus Bayreuth betreffen. Bühne und Technik werden vor dem ersten Vorhang noch umgebaut. Auch Handgriffe im Zuschauerbereich und in der doppelgeschossigen Theaterlobby müssen bewältigt werden.
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Im Musical-Theater sieht Benjamin Sahler viel Potenzial. „Wir befinden uns hier in einer Metropolregion. Hier leben sehr viele Menschen im direkten Umkreis - und der Einzugsbereich ist beeindruckend.“ Dies sei auch beim laufenden Musical-Casting deutlich geworden. „Die Qualität der Bewerberinnen und Bewerber ist hoch. In der Region leben nicht nur Menschen, die gerne Musicals besuchen, sondern auch viele Künstlerinnen und Künstler.“
„Jedes geschlossene Theater ist ein trauriges Theater.“
„Der Geist der Weihnacht“ legt die Latte auch auf anderen Ebenen hoch. Denn in kaum einem anderen Musical steckt so viel Oberhausen wie in der Adaption der berühmten Weihnachtsgeschichte des englischen Schriftstellers Charles Dickens, der diese als „A Christmas Carol“ bereits 1843 verfasste. Die Story um den geizigen Geschäftsmann Ebenezer Scrooge wurde für die Musical-Fassung mit der Musik von Dirk Michael Steffan versehen. Die Uraufführung, wie sollte es anders sein, erfolgt im November 2001 in Oberhausen.
Metronom-Theater in Oberhausen: Auf die Musical-Fans warten neue Kostüme
Damals hieß das Metronom-Theater noch TheatrO Centro - und hatte natürlich nichts mit dem gleich klingenden Pizza-Restaurant auf der Centro-Promenade zu tun. Der Däne Kristian Vetter mimte die Hauptrolle als Scrooge. Judith Hildebrandt war als Engel zu sehen. Bei der Wiederaufführung zwei Jahre später wirkte sogar Schlager-Ulknudel Guildo Horn mit.
Wie und wer sich ab November bei der lang ersehnten Geister-Rückkehr in Oberhausen auf der Bühne blicken lässt, ist strenge Verschlusssache. Zumal die Auswahlverfahren für das Ensemble noch laufen. Doch ein wenig lässt sich Regisseur Benjamin Sahler dann doch in die Karten blicken: „Die Kostüme werden sich auf jeden Fall verändern.“ Auch auf den Bühnenaufbau können Musical-Fans gespannt sein.
Die Produktion soll sich zudem für Zuschauer lohnen, die „Der Geist der Weihnacht“ bereits gesehen haben. „Der Vorverkauf läuft bislang gut, obwohl wir uns im Sommer befinden“, meint der Regisseur. Das Musical bleibt zunächst bis zum 29. Dezember 2024 in Oberhausen. Und wie geht es mit dem Geist danach weiter? „Mal schauen!“
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