Oberhausen. In Oberhausen putzen Investoren ein Geschäftshaus heraus. Nun zeigt ein Transparent, wie es bald aussehen soll. Mietinteressenten melden sich.
- Neue Investoren nehmen Millionen Euro in die Hand, um ein älteres Geschäftshaus in der Oberhausener City von Grund auf zu sanieren.
- Mitten in der Fußgängerzone entstehen auf diese Weise neue Wohnungen, die man mieten kann.
- Inzwischen zeigt ein riesiges Transparent, wie das Gebäude demnächst aussehen soll. Eine ganze Reihe von Mietinteressenten melden sich.
Seit Wochen steht am Woolworth-Gebäude in der Innenstadt (Ecke Marktstraße/Havensteinstraße) ein Riesengerüst, zwischenzeitlich waren auch große Rutschen angebracht, um Bauschutt zu befördern. Das alles lenkt viel Aufmerksamkeit auf den großen Bau in der Einkaufsmeile. Jetzt hat der neue Besitzer seine Pläne für die Immobilie vorgestellt: Es entstehen dort 16 barrierefreie Wohnungen, zwei von ihnen werden mit einer Dachterrasse ausgestattet sein. Wie das Gebäude künftig aussehen soll, das zeigt inzwischen ein riesiges Transparent an der Fassade. Eine ganze Reihe von Leuten hat sich auch schon erkundigt, ob sie eine Wohnung mieten können. Momentan sammelt der Investor noch Namen von Interessenten.
Bereits seit Dezember 2023 haben die Handwerker das Sagen und alle Hände voll zu tun. Das Haus mit seinen drei Stockwerken wird runderneuert. Elektrik, Heizung, Fußböden, Fenster: „Wir renovieren und sanieren von Grund auf“, sagt Projektleiter Onat Türker vom Unternehmen Huss Immobilien, das vor über einem Jahr das Gebäude gekauft hat. Um energetischen Ansprüchen zu genügen, die bei der Finanzierung eine maßgebliche Rolle spielen, „lassen wir den Komplex auch ganz neu dämmen“. Bei den Fenstern kommt künftig Dreifachverglasung zum Einsatz, eine Fußbodenheizung ist vorgesehen und man sorge auch dafür, dass im Innern Wände nach aktuellem Stand isoliert werden.
Wohnungen sind zwischen 80 und 100 Quadratmeter groß
Die Wohnungen werden jeweils zwischen 80 und 100 Meter groß sein, erstrecken sich mit zwei Ausnahmen immer über eine Etage. Zwei Stockwerke haben nämlich die beiden Maisonettewohnungen. Für das Obergeschoss lässt der Investor einen Technikraum umbauen, der in der Größe künftig nicht mehr gebraucht werde. Dadurch entstehe Platz, um die Schlafzimmer unterzubringen. Wer von dort ins Freie tritt, befindet sich auf dem Dach des Gebäudes, das wiederum ausreichend Fläche für die zwei Terrassen bietet. „Natürlich werden wir nur einen Teil in Anspruch nehmen“, erklärt der 37-jährige Geschäftsmann. Barrierefrei seien auch die beiden Penthousewohnungen, da an den Stufen nach oben ein Treppenlift eingebaut werde.
Apropos Lift: Damit die künftigen Mieter zu ihren Wohnungen im zweiten und dritten Stock gelangen, können sie die Treppen wählen. „Wir bauen aber auch noch einen Aufzug ein“, sagt Geschäftsführer Uygun Alparslan (47).
Momentan sind die Stockwerke noch eine große Baustelle, aber im August sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Wenn die Behörden die Umbauten abgenommen haben, startet die Vermarktung. „Wir gehen davon aus, dass Ende des Jahres die ersten Mieter einziehen“, so Alparslan. Die Mietpreise stehen momentan noch nicht fest. Das Unternehmen will dazu noch die Marktlage genauer unter die Lupe nehmen.
Unternehmen investiert in der Oberhausener Innenstadt rund 5,5 Millionen Euro
Huss Immobilien investiert nach eigenen Angaben rund 5,5 Millionen Euro in das City-Objekt, den Kauf mit eingerechnet. Zuvor habe der Bau einer luxemburgischen Fondsgesellschaft gehört, erklärt Geschäftsmann Türker und davor dem Modegeschäft C&A, das dort einst seine Filiale auf der Marktstraße betrieb.
Seit dem Auszug standen offensichtlich die Räume leer, aus denen nun Wohnungen entstehen, C&A nutzte sie einst als Lagerfläche und für Büros. Die blumenreichen Tapetenmuster zeugen davon, wie lange das schon her ist.
Als sich Geschäftsleute mit ihren Plänen an die Stadt wandten, „stießen wir sofort auf offene Türen“. Da in Oberhausen Wohnungen fehlen, „kommt unser Projekt offensichtlich zur rechten Zeit“, sagt Türker. Die Verwaltung habe sein Team sehr stark unterstützt und auch weiterhin könne man sich bei Fragen immer ans Rathaus wenden.
Projekt in Oberhausen soll der Anfang für weitere Vorhaben sein
Für Huss Immobilien ist es das erste Projekt in Deutschland. Allerdings bringt einer der beiden Anteilseigner, eine Firma aus Kasachstan (die andere ist in der Türkei ansässig), einige Erfahrungen mit. Im Heimatland selbst hat das Unternehmen rund 1450 Wohnungen gebaut, in Rumänien zwei Einkaufszentren und in Montenegro an einem neuen Hafenviertel mitgewirkt.
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Für Deutschland hat sich Huss Immobilien vorgenommen, ältere Bestandsimmobilien auf Vordermann zu bringen, um sie anschließend zu vermieten oder zu vermarkten. Oberhausen soll den Anfang bilden. Ein weiterer Standort steht schon fest. Er liegt in Oer-Erkenschwick. Auch hier handelt es sich um ein Gebäude mit Woolworth als Mieter. „Das wiederum ist aber reiner Zufall“, betont Türker.