Oberhausen. Weniger Werbe-Wildwuchs, weniger unkoordinierte Außengastronomie: Die krisengeplagte Marktstraße soll ein harmonischeres Bild bieten.
Jeder macht bislang sein Ding, wenn es um die werbewirksame Außengestaltung der Geschäfte oder um die Stühle auf der Außenterrasse geht. Und zum Schluss sieht das Straßenbild nicht gerade stimmig und nicht gerade besonders schön aus. Diesen Effekt kann man seit vielen Jahren an der Marktstraße in Alt-Oberhausen beobachten. Ebenso lange gibt es Bemühungen, der Einkaufs-Achse ein harmonischeres und ansprechenderes Erscheinungsbild zu geben. Jetzt nimmt die Stadtverwaltung einen neuen Anlauf.
Bereits im November 2023 hat das Land NRW grünes Licht für die Fortführung seines Programms zur Innenstadt-Stärkung in Alt-Oberhausen gegeben. Während Sterkrade und Osterfeld keinen positiven Bescheid mehr erhalten haben, profitiert Alt-Oberhausen weiterhin durch Zuschüsse bei der Anmietung von Ladenlokalen oder etwa für die Anschaffung von Sitzbänken und Pflanzkübeln. Mit der nun zugesagten 80-prozentigen Landesförderung in Höhe von insgesamt 330.000 Euro und einem städtischen Eigenanteil von rund 83.000 Euro ist das Förderprogramm mit über 400.000 Euro ausgestattet.
Planungsbüro soll Gestaltungssatzung für die Marktstraße erstellen
Mit diesem Geld soll nun auch endlich eine Gestaltungssatzung für die Marktstraße auf den Weg gebracht werden. Derzeit erarbeitet die Stadtverwaltung eine entsprechende Ausschreibung. Ein Planungsbüro soll beauftragt werden, einen Leitfaden zu entwickeln, der wichtige Punkte zur künftigen Außengestaltung der Geschäfte an der Marktstraße und Elsässer Straße enthält. Da geht es dann zum Beispiel um die Qualität, Beschaffenheit und Größe von Lichtreklamen und weitere Gestaltungsdetails wie etwa die Bestuhlung von Außengastronomien und deren Umfriedung. Falls die Auftragsvergabe, wie geplant, in diesem Frühjahr erfolgt, sei Ende 2024 mit konkreten Ergebnissen zu rechnen, heißt es. Die Geschäftsleute sollen in die Erarbeitung kontinuierlich mit eingebunden werden.
Die bereits geleistete Landesförderung hat die Marktstraße in den letzten Jahren nicht aus der Krise geholt, sie hat aber einen gewissen Effekt durchaus erzielen können. Nach Angaben der Stadtverwaltung konnten in Alt-Oberhausen im Zuge des entsprechenden Förderprogramms zehn Anmietungen bisher leerstehender Ladenlokale erfolgreich vollzogen werden. Diese Geschäfte liegen nicht nur an der Marktstraße, sondern auch an der Elsässer Straße, an der Helmholtzstraße, an der Paul-Reusch-Straße und an der Stöckmannstraße. Bei der Weitervermietung von Ladenlokalen konnte dank der NRW-Unterstützung die Altmiete um bis zu 80 Prozent verringert werden, so dass die neu einziehenden Geschäftsleute für einen Zeitraum von zwei Jahren mit einer sehr günstigen Miete rechnen können. In Sterkrade und Osterfeld fiel die Zahl erfolgreich geförderter Neuvermietung übrigens weit geringer aus.
Unterstützt wird auch der Umbau sanierungsbedürftiger Ladenlokale
Die Stadtverwaltung unterstreicht, dass von jeder Neuvermietung eine wichtige symbolische Wirkung ausgehe, denn: „Jeder aufgelöste Leerstand ist als Erfolg für den jeweiligen Standort zu werten.“ Dieser Weg solle mit der nun neu zugesagten Landesförderung für Alt-Oberhausen weiter beschritten werden. Unterstützt wird auch der Umbau sanierungsbedürftiger Ladenlokale. In der Innenstadt von Alt-Oberhausen können fünf Standorte eine maximale Förderung von 7500 Euro pro Ladenlokal erhalten.
Der Sanierungsstau behindere oft eine erfolgreiche Neuvermietung, heißt es im Rathaus. In vielen Fällen müsse dringend in eine Modernisierung investiert werden, wozu aber meist weder die Vermieter noch die potenziellen Mieter bereit seien. Die Stadtverwaltung hofft, dass nun zumindest einige Ladenlokal-Standorte ein schöneres und zeitgemäßes Aussehen erhalten.
Das Dauerärgernis der fehlenden Sitzmöbel auf der Marktstraße ist ebenfalls offiziell erkannt und ins Visier genommen: „In Alt-Oberhausen besteht die aktuelle Herausforderung, der häufig fehlenden bzw. unzureichenden Aufenthaltsqualität zu begegnen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage zur künftigen Innenstadtförderung. „So fehlt es zum Beispiel an Sitzmöbeln, die zum Verweilen einladen, was insbesondere für ältere Menschen eine Hürde darstellt, die Innenstadt aufzusuchen.“ Mobile Sitzelemente sollen diesen Mangel kurzfristig beheben. Sechs „generationsgerechte Stadtmöbel“ sind mit Landesförderung geplant, jeweils inklusive Bepflanzung zur Abkühlung des Stadtklimas.