Mülheim. Das Theater Eunoia an der Wallstraße in Mülheim legt einen umfangreichen Spielplan vor. Was es bis zum Sommer dort zu sehen gibt.
Das außergewöhnlichste Theater Mülheims, das vor rund zweieinhalb Jahren im Rahmen der Wallviertelförderung gegründet wurde, hat sich behauptet – auch nach dem Auslaufen der Bezuschussung. Das kleine „Eunoia“ an der Wallstraße legt jetzt einen umfangreichen Spielplan für das erste Halbjahr 2025 vor. „Der Schwerpunkt liegt weiter beim Theater, aber unser Programm ist vielfältig und umfasst verschiedene künstlerische Formate, bei denen oft auch digitale Technik zum Einsatz kommt“, erklärt Mitbegründer Alexander Kupsch.
Viel Arbeit sei es, das Mini-Theater autark (und nebenberuflich) zu betreiben, aber die Entwicklung könne man als positiv bezeichnen. Man habe sich mittlerweile ein kleines Stammpublikum erarbeitet und wolle „durch einen sorgsam kuratierten Spielplan“ noch weitere Fans dazugewinnen. „Wir mischen Hausproduktionen mit interessanten Gastspielen“, so Kupsch. Mit Hilfe von Stiftungsgeldern können man die technische Ausrüstung in den drei kleinen Aufführungsräumen, die den Zuschauern ein unmittelbares Erleben ermöglichen, nun weiter modernisieren.
„Lolita-Komplex“ in Mülheim: Furioses Solo zu Skandalroman
Ins Jahr gestartet ist das „Eunoia“ mit „swipe! me! right!“, einem amüsanten Theaterstück zum Online-Dating, das am 22. Februar sowie am 29. und 30. März wiederholt wird. Mit „Summertime“ steht am kommenden Samstag (25. Januar) die tänzerisch erzählte Biografie einer Deutschen mit multinationalen Wurzeln auf dem Programm. „Etwas ganz Außergewöhnliches“, wirbt Alexander Kupsch. Am 1. Februar dann lädt die Solidarische Landwirtschaft Mülheim alle Mitglieder und auch andere Interessierte zu einer Wohnzimmer-Oper ein.
„9räume“ heißt ein digitales Puppenspiel, das am 7. Februar gezeigt wird. Eine Seniorengruppe bringt in multimedialen Szenencollagen biografische Momente auf die Bühne. Weiter geht es am 8. Februar mit „Mario/Cipolla“, einem Live-Hörspiel mit theatralen Elementen nach einer Novelle von Thomas Mann. Ein furioses Solo will Alexander Kupsch in „Lolita-Komplex“ am 1. und 2. März liefern. Es beruht auf Vladimir Nabokovs skandalträchtigem Roman „Lolita“, der Schauspieler wird auf einer nur zwei Quadratmeter großen Bühne die Psyche der Hauptfigur – Humbert Humbert, der ein elfjähriges Mädchen begehrt – skizzieren.
Butoh-Tanz beeinflusst Licht und Sound
„Geister Butohpunks“ heißt ein digitales Tanztheater-Stück, das Severin Roth und Selina Koenen am 15. März aufführen. Butoh ist ein japanischer Ausdruckstanz, die Bewegungen der Tänzer beeinflussen in dieser Choreographie auch Licht und Sound. Passend zur Performance wird es ab 11. April einen dreitägigen Workshop mit einem bekannten Butoh-Tänzer geben. „Auch Anfänger können gerne mitmachen“, sagt Severin Roth (Anmeldung notwendig).
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Eine große Premiere steht am 22. März an. Eine Performance nach dem Zukunftsroman „Brave New World“ von Aldous Huxley spürt den Begriffen von Macht und Glück nach (auch 3. Mai). Mit „Evrim/Devrim“ steht am 19. April wieder digitales Figurentheater mit elektrischer Livemusik auf dem Programm. Es beschäftigt sich mit Männern und Vätern. „Fog“ (24./25. April) ist eine multimediale Performance mit Tanzelementen. Danach stehen drei Konzerte mit interessanten Musikern an: Pollyanna serviert Indie Folk (8. Mai), Record of Tides elektronische Musik (31. Mai) und Rainbowwow R‘n‘B mit queerer Thematik (14. Juni). Mit „Ferngespräch“ wird am 21. Juni eine Lesung mit Eva Jahnen und Velo Christiansen geboten.
Schwarze Komödie über Straftäter
Vor der Sommerpause soll dann noch mal eine reizvolle Eigenproduktion Premiere feiern. „Adams Äpfel“ nach einem Film von Anders Thomas Jensen ist eine schwarze Komödie über Straftäter, die von einem Pfarrer rehabilitiert werden sollen. „Da geht es teilweise richtig absurd zu“, kündigt Alexander Kupsch an.
Die Tickets kosten in der Regel 10 Euro, wer möchte, kann 15 Euro zahlen, um das „Eunoia“ zusätzlich zu unterstützen. Weitere Infos auf eunoia-space.com.
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