Mülheim. Im November beginnt die Saison neuer Winterhochwasser. Welche Informationswege es im Notfall für Mülheimerinnen und Mülheimer gibt.
Vor allem durch die letzten drei Jahre ist Mülheim in Sachen Hochwasser leidgeprüft. Zuletzt stiegen die Pegel an und nach Weihnachten vergangenen Jahres deutlich an. Im November beginnt traditionell die nächste Saison möglicher Winterhochwasser. Wie sich Bürgerinnen und Bürger regelmäßig informieren können.
„Durch die Klimakrise werden Extremwetter- und Hochwasserereignisse Nordrhein-Westfalen künftig häufiger treffen. Deshalb ist es existenziell, dass wir die Bevölkerung noch besser informieren und uns vor solchen Katastrophen schützen“, sagt Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz. Elke Reichert, Präsidentin des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (Lanuv), ergänzt: „Die großen Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre haben bei uns deutliche Spuren in vielen Lebens-, Wirtschafts- und Umweltbereichen hinterlassen.“
Land NRW stellt deutlich mehr Geld für den Hochwasserschutz zur Verfügung
Daher würden die Hochwasserinformationen weiter verbessert, um Schäden so gering wie möglich zu halten. Gemeinsam mit seinen Partnern setzt das Land einen Zehn-Punkte-Arbeitsplan um. Dazu stellt NRW seinen Kommunen und Deichverbänden 50 Millionen Euro mehr an Mitteln zur Verfügung als noch 2015. Schutzmaßnahmen können mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten vom Land gefördert werden.
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Die Basis für alle Informationsangebot liefert das Pegelnetz des Lanuv. Landesweit kann auf 304 Pegel zurückgegriffen werden - davon 98 eigene Hochwassermeldepegel, 76 Pegel externer Betreiber sowie 130 gewässerkundliche Pegel des Lanuv, mit denen zusätzliche Daten über Wasserstände erhoben werden. Das Netz wird noch weiter ausgebaut: 25 neue Standorte wurden bereits festgelegt und der erste neue Hochwassermeldepegel im Sommer in Betrieb genommen. Vier weitere sollen noch in diesem Jahr folgen.
Hochwasserportal NRW
Mit dem Hochwasserportal informiert das Lanuv die Öffentlichkeit bei einer Gefahrenlage. Fortlaufend werden Messdaten von 304 NRW-Pegeln veröffentlicht. Auch hydrologische Lageberichte zur Entwicklung der Situation werden zur Verfügung gestellt.
Nina-Warn-App
Wer in der Nina-Warn-App die Benachrichtigungen bei den Hochwasserwarnungen aktiviert hat, erhält Informationen des Lanuv. Nutzerinnen und Nutzer können Daten für den aktuellen Standort oder für ausgewählte Orte abonnieren. Seit diesem Jahr werden in NRW bei drohendem oder eingetretenem Hochwasser regionale Infos für 17 Flusseinzugsgebiete bereitgestellt.
Umweltportal NRW
Das Umweltportal NRW ist die erste Anlaufstelle für behördliche Daten. Es bietet Zugang zu Hunderten von Webseiten, Messergebnissen, Übersichts-Karten, Umweltindikatoren, Berichten und Dokumenten. Auch aktuelle Warnmeldungen zu Umweltereignissen können abonniert werden.
MeinePegel-App
„MeinePegel“ ist die gemeinsame Wasserstands- und Hochwasser-App aller Bundesländer. Dort können Schwellenwerte für relevante Pegel eingestellt werden, bei deren Überschreitung eine Benachrichtigung über das Smartphone erfolgt.
Hochwassergefahren- und -risikokarten
Für Gewässer, an denen ein signifikantes Hochwasserrisiko für Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe oder wirtschaftliche Tätigkeiten besteht, werden in NRW sogenannte Hochwassergefahren- und ‑risikokarten erstellt. Sie zeigen an, wo in Städten oder Regionen konkrete Gefahren bestehen. Auf dieser Basis kann das individuelle Risiko bewertet werden. Das Land hat 456 Risikogewässer mit einer Gesamtlänge von etwa 6000 Kilometern.
Erste Anhaltspunkte zur Abschätzung der Starkregengefahren am Wohnort kann die Starkregengefahrenhinweiskarte bieten, die ebenfalls die Auswirkungen bestimmter Szenarien darstellt. Vielfach gibt es zudem detaillierte Angebote und Informationen der Städte, Kreise und Gemeinden. Daneben informiert der Deutsche Wetterdienst über Wettergefahren.
FloodCheck-App
Mit der FloodCheck-App können Bürgerinnen und Bürger durch die Eingabe ihrer Adresse und die Beantwortung zusätzlicher Fragen zur baulichen Beschaffenheit ihres Wohnobjektes ermitteln, ob und wie stark das Risiko potenzieller Starkregen- und Hochwassergefahren ist. Bisher besteht das Angebot für die Städte Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne und Herten, soll aber bald landesweit ausgedehnt werden.
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