Mülheim. Rasante Choreografien und farbenprächtige Kostüme: Die Disco Dance Weltmeisterschaft 2024 ist in Mülheim gestartet. Das bietet die Veranstaltung.

Die Westenergie-Sporthalle ist gerappelt voll. Es herrscht eine aufgeregte, energiegeladene, aber angenehme Atmosphäre. Überall glitzern bunte, fantasievolle Kostüme und neonfarbene Outfits. Farblich passend zu dem diesjährigen Logo und Motto der IDO Disco Dance-Weltmeisterschaft 2024 – „Dance 4 Love“ – zieht sich die Farbe Pink durch die viertägige Veranstaltung, die von dem Verein T.T.C. Rot-Weiss-Silber aus Bochum ausgerichtet wird. Perfekt gestylt präsentieren sich die Sportler den Wertrichtern und dem begeisterten Publikum.

Schlag auf Schlag findet eine Runde nach der anderen statt. Man hat das Gefühl, die ganze Halle ist in Bewegung. Ob auf der Tanzfläche oder daneben beim Aufwärmen. Kurz vor dem Auftritt geht jeder Teilnehmer anders mit seiner Aufregung um. Während die eine nervös auf ihren Zehenspitzen wippt, schließt eine andere Sportlerin die Augen und kehrt ganz in sich. Doch wenn es dann auf die Tanzfläche geht, sind sie alle voll da! Mit Einsetzen der Musik – 140 Beats per Minute – drehen die Tänzer auf: Voller Energie und Leidenschaft zeigen sie den Richtern und dem Publikum spektakuläre Drehungen und akrobatische Sprünge. Doch nicht nur das sportliche Können, sondern auch die Ausstrahlung tragen zum Erfolg bei.

Disco Dance: Sieht leicht und unbeschwert aus, ist aber ein schweißtreibender Sport

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„Es ist ein sehr anspruchsvoller Sport. Es soll leicht und unbeschwert aussehen, doch in Wirklichkeit ist es harte Arbeit“, weiß Just Berger, der Trainer des T.T.C. Rot-Weiss-Silber in Bochum. „Disco stammt eigentlich aus den 70er Jahren mit John Travolta. Doch so sieht es heute nicht mehr aus.“ Geblieben ist jedoch der energiegeladene Rhythmus.

Just Berger, 34, betreut bei der Disco Dance WM 2024 nicht nur seine Schülerinnen und Schüler, sondern tritt auch selber wieder an. Seit 2014 ist er ungeschlagener Weltmeister in der Hauptgruppenformation. „Und das soll auch dieses Jahr so bleiben“, meint er schmunzelnd. Der ausgebildete Tanzlehrer hat zudem ein Tanzstudium an der Essener Folkwang-Universität absolviert und ist seit 2010 als Trainer in Bochum tätig. Zu dieser Zeit begann seine Leidenschaft für den Disco Dance.

IDO Disco-Dance-WM 2024 in Mülheim an der Ruhr
Milla Ehmke (l.) und Carlotta Klein vom Ausrichter TTC Rot-Weiß-Silber Bochum - wie alle tragen sie glitzernd bunte, fantasievolle Kostüme und neonfarbene Outfits - das ist die IDO Disco-Dance-WM 2024 in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Es ist die Kombination, die ihn an dem Sport so begeistert. Zum einen die Musik, zum anderen der athletische Aspekt. „Die Tanzbewegungen, Techniken, Beweglichkeit, Drehungen und Sprünge“, so Just Berger. „Natürlich ist auch das Zwischenmenschliche in den Formationen schön. Alle haben das gleiche Ziel.“ Als Trainer genießt er es, seine Talente bei deren Entwicklung zu begleiten. „Sowohl als Trainer, als auch als Teilnehmer – Disco Dance macht einfach Spaß“, findet Bochums Sportler des Jahres 2024.

Allein 140 Teilnehmer kommen aus dem Ruhrgebiet

Spaß hat auch das Publikum. Jubelnd feiert es die Teilnehmer, die nach und nach auf die Tanzfläche treten. Die beiden Moderatoren Baru Guzdoková, die liebevoll die tschechische Barbie genannt wird und Thomas Püttmann-Lentz, mehrfacher Welt- und Europameister in den lateinamerikanischen Tänzen, führen mit viel Humor durch die Veranstaltung.

„In Deutschland ist Disco Dance noch nicht so bekannt“, erklärt Kristina Kromhout vom T.T.C. Rot-Weiss-Silber. „Doch es ist mitreißend, fesselnd und atemberaubend“, schwärmt sie. Insgesamt 1494 Tänzer treten dieses Jahr an, um in verschiedenen Bereichen um den Weltmeistertitel zu kämpfen. Allein 140 Teilnehmer kommen aus dem Ruhrgebiet, viele davon aus dem Bochumer Verein T.T.C. Rot-Weiss-Silber.

18 Nationen sind bei der Disco Dance WM in Mülheim vertreten

IDO Disco-Dance-WM 2024 in Mülheim an der Ruhr
35 Weltmeistertitel werden bei der IDO Disco-Dance-WM 2024 in den vier Tagen in Mülheim in unterschiedlichen Bereichen vergeben. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

35 Weltmeistertitel werden in den vier Tagen in Mülheim in unterschiedlichen Bereichen vergeben. Manche Teilnehmer nehmen gleich in mehreren Sparten teil, sodass es insgesamt 2600 Starts gibt. „Es gibt viele verschiedene Wettkämpfe. So viele spannende Arten, Altersklassen und Kategorien“, erklärt Eva Nieberg vom T.T.C. Rot-Weiss-Silber. „Slow, Disco Show, in Solo, Duo oder Formation“, nennt sie als Beispiele.

18 Nationen sind vertreten, darunter Teilnehmer aus Südafrika, der Mongolei und der Ukraine. Yulia Doll Dursin ist aus Belgien angereist. Sie ist sehr aufgeregt vor ihrem Auftritt. „Es ist super schön hier und perfekt organisiert“, lobt sie die Veranstaltung. „Allein zwei Tage haben wir für den Aufbau gebraucht“, weiß Eva Nieberg. Viele helfende Hände machen einen reibungslosen Ablauf der Weltmeisterschaft möglich.

Tänzerin: „Disco Dance sieht zwar einfach aus, ist aber sehr anspruchsvoll“

Auch Alexandra aus Serbien gefällt die Atmosphäre in der Westenergie-Sporthalle. „Ich dürfte mit 32 zu den ältesten Teilnehmern gehören“, verrät sie schmunzelnd. Seit über zehn Jahren ist sie bereits erfolgreich auf Turnieren dabei. „Ich liebe es – die Kostüme und die Energie“, erklärt sie auf Englisch. „Disco Dance sieht zwar einfach aus, ist aber sehr anspruchsvoll.“

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Wer neugierig geworden ist, kann noch bis zum 27. Oktober in der Mülheimer Westenergie-Sporthalle, An den Sportstätten 6, zuschauen. Tickets sind an der Kasse erhältlich. 25 Euro für ein Tagesticket, Schüler erhalten eine Ermäßigung und Kinder unter 6 Jahren sind frei. Den genauen Zeitplan kann man unter www.tec.bochum.de einsehen.

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