Mülheim. Mit Ravels „Boléro“ begeisterten junge Musiker der Musikschule die Besucher im Einkaufszentrum. Mancher war aufgeregt. Tolle Bilder der Aktion.

Pa-papapapapa-papa! Ganz sanft wirbelt eine einsame Trommel im Mülheimer Forum den Rhythmus, der Maurice Ravel so berühmt gemacht hat. Beständig, hypnotisch. Noch drängen sich Menschen an ihm vorbei, die einfach nur durch wollen, irgendwohin. Jemand bringt einen Kontrabass herbei: Dum-dum-dum. Der Boléro beginnt. Einfach so am Donnerstagnachmittag. Mitten im Einkaufszentrum.

Spätestens jetzt drehen sich die ersten nach den Musikern verwundert um. Aus dem ersten Stock schweben sanft die Querflötentöne herab, bald stoßen die Klarinetten hinzu, bald Posaunen - und Ravels Boléro nimmt Kraft auf. Mehr und mehr Menschen bleiben stehen, fischen Smartphones aus Taschen, lauschen. Noch fragt keiner „warum das Ganze“?

Spielen an ungewöhnlichem Ort: Mülheimer Musikschule wirbt mit cooler Flashmob-Aktion

Im Mülheimer Einkaufscenter Forum boten rund fünfzig Musikschüler und Musikschülerinnen den Boléro von Maurice Ravel dar und veranstalten damit einen Flashmob.
Im Mülheimer Einkaufscenter Forum boten rund fünfzig Musikschüler und Musikschülerinnen den Boléro von Maurice Ravel dar und veranstalten damit einen Flashmob. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Frage aber ist berechtigt und beantworten kann sie Petra Tübben. Die spielt professionell Mandoline, ist aber entscheidender auch die stellvertretende pädagogische Leitung der Musikschule Mülheim. Und sie hatte die Idee für den musikalischen Flashmob im Forum. „Der ist Teil eines offenen Workshops bei uns“, erläutert sie. Denn, warum sollte man nur dort spielen, wo es nur ein paar Ohren hören?

Rund fünfzig Musikschüler und Musikschülerinnen veranstalteten im Einkaufscenter Forum in Mülheim einen Flashmob und spielten dabei den Boléro von Maurice Ravel.
Rund fünfzig Musikschüler und Musikschülerinnen veranstalteten im Einkaufscenter Forum in Mülheim einen Flashmob und spielten dabei den Boléro von Maurice Ravel. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

So kam das Forum ins Spiel. „Wir hoffen, dass hier Menschen auf die Musikschule aufmerksam werden, die vielleicht nicht zu unseren Aufführungen kommen“, erläutert Tübben. Etwas Werbung für die Mülheimer Einrichtung ist hier also im Spiel. Und andererseits ist das natürlich eine ganz schöne Mutprobe für die Schülerinnen und Schüler, die irgendwo von zehn Jahren bis zum reifen Alter liegen.

Von zehn Jahren an bis zu „reiferen“ Musikerinnen und Musikern spielten alle mit.
Von zehn Jahren an bis zu „reiferen“ Musikerinnen und Musikern spielten alle mit. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Henri gehört zu den ersten: „Ich war schon sehr aufgeregt. Ich wusste ja nicht, ob ich das so hinkriege“, meint der zehnjährige Klarinettenspieler mit verschmitztem Lächeln. Hat er aber locker und fand danach sogar, „dass es beim Üben schneller war.“ Warum er die Klarinette seit rund zweieinhalb Jahren so gut findet? Weil er sie nach Lust und Laune mal hoch, mal tief, mal ganz leise und dann wieder sagenhaft laut spielen kann.

„Was ist, wenn ich es nicht hinkriege?“: Henri (zehn Jahre, Mitte) hatte am Anfang etwas Lampenfieber. Das verflog aber schnell.
„Was ist, wenn ich es nicht hinkriege?“: Henri (zehn Jahre, Mitte) hatte am Anfang etwas Lampenfieber. Das verflog aber schnell. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Nicht nur für Henri war es eine spannende Aktion, die der musikalische Flashmob mit Bravour meisterte. Das schmetternde Ende der leicht gekürzten Boléro-Fassung geht in enthusiastischen Applaus auf. Denn viele sind stehengeblieben, um sich von Ravel und Mülheims Musikschule verzaubern zu lassen.

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