Mülheim. Zwei neue Ideen für die Mülheimer Altstadt haben gezündet. Für einen großen Trödelmarkt wurden Keller ausgeräumt und Hinterhöfe geöffnet.
In Mülheims Altstadt gab es am Wochenende viel zu erleben. Unter dem Motto „Freundschaft kennt keine Grenzen und keinen Rassismus“ fand dort der erste Bürgermarkt statt.
Die Idee stammt von Annette Schulze vom veranstaltenden Verein „Pro Altstadt“. „Wir haben das in Frankreich kennengelernt“, erklärt sie den Ursprung ihrer Idee. Dort sei es üblich, am Ende der Sommerferien nicht mehr Benötigtes von den Dachböden und aus den Kellern auf Flohmärkten anzubieten.
Erster Bürgermarkt in Mülheims Altstadt - ein großer Trödel
Obwohl es die allererste Auflage ist, ist der Erfolg der Veranstaltung deutlich sichtbar. Die Mülheimer Altstadt ist voll. Hunderte Menschen flanieren vorbei an den Verkaufsständen mit allem, was man auf einem Trödelmarkt erwarten würde. Hinzu kommen außergewöhnliche Exponate wie ein Adler aus Speckstein oder eine Weihnachtskrippe, die doppelt mit den traditionellen Figuren besetzt ist. Anwohnerinnen und Anwohner sitzen in ihren Hauseingängen, Tor-Einfahrten oder Gärten und bieten an, was sie entbehren können.
„Wir haben die Menschen, die hier wohnen, den ganzen Stadtteil und die Akteurinnen und Akteure des Adventsmarkts angesprochen“, erklärt Rolf Schulze von „Pro Altstadt“. Da überrascht es nicht, dass auch beim Bürgermarkt einige Hinterhöfe zugänglich sind und dort „getrödelt“ wird. Eine Standgebühr wird nicht erhoben. Zudem wurden auch Vereine, Verbände und Kirchen eingebunden, von denen mehrere mit einem eigenen Stand vor Ort sind.
Keine Stände mit Essen oder Getränken, um Gastronomie zu stärken
Es fällt auf, dass es auf dem Bürgermarkt keine Stände gibt, die Speisen oder Getränke anbieten. Das ist kein Zufall. „Wir haben das ganz bewusst so gemacht, um die Gastronomie vor Ort zu stärken“, erklärt Rolf Schulze – und das Konzept geht ganz offensichtlich auf, denn die gastronomischen Betriebe sind gut gefüllt.
Martina hat ihren Besuch auf dem Bürgermarkt erfolgreich beendet und sitzt nun pausierend in einem Bistro. „Ich wollte mir den Flohmarkt angucken und hab‘ ein schönes Sommerkleid gefunden.“ Im Anschluss geht es für sie direkt weiter zur nahe gelegenen Freilichtbühne, wo das Mülheimer Backsteintheater spielt. Roswitha und Frank haben sich aus dem Dichterviertel auf den Weg in die Altstadt gemacht - in eindeutiger Absicht. „Wir möchten das Neue gerne unterstützen“, sind sie sich einig. Es müsse etwas zur Belebung der Stadt getan werden, und der Bürgermarkt sei da eine tolle Idee. Dementsprechend freuen sich die Beiden auf einen kleinen Rundgang.
Parallelveranstaltung am Kirchenhügel: „Wein & Kulinarik“
Am Mülheimer Kirchenhügel geht der Bürgermarkt nahtlos über in eine zweite Veranstaltung: „Wein & Kulinarik“. Veranstalter Hendrik Peek, Inhaber des Restaurants Mausefalle, will unter dem Motto „Altstadt erleben“ den Platz vor der Petrikirche wieder aufleben lassen. Auch dieses Vorhaben ist rundum geglückt.
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Bei strahlendem Sonnenschein sitzen die Menschen über den gesamten Kirchenvorplatz verteilt und sogar noch bis zur Hälfte um das Gebäude herum. Alle Tische sind belegt, und vor den Ständen mit Speisen und Getränken warten Gäste geduldig in Schlangen. Das Angebot reicht von verschiedenen Weinen und selbstverständlich Bier über Zwiebelkuchen und gebratene Blutwurst bis hin zu Fisch, Nudelgerichten und Weinbergschnecken.
Mülheimer Gastronom mit der Nachfrage sehr zufrieden
Rene Lomonaco von „Piazza Carmelo“ hat den kulinarischen Schwerpunkt für diese Veranstaltung auf badische Spezialitäten gelegt und bietet unter anderem Ochsenmaulsalat, eine Wild-Vesperplatte und „Schäufele“ an, im Sud gegarte gepökelte Schweineschulter.
Die Frage, ob er hinsichtlich der Nachfrage zufrieden ist, kann der Mülheimer Gastronom kaum beantworten – weil so viel zu tun ist. „Wir sind sehr zufrieden“ sagt er, während er die nächste Bratwurst vom Grill reicht. „Wir haben Glück mit dem Wetter, und die Leute haben gute Laune.“ Eine Neu-Auflage beider Veranstaltungen scheint nach diesem Auftakt nahezu unausweichlich.
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