Mülheim. Schippen, Sand und Glasfaserkabel sind bereit. Dann stoßen Stadt und Ruhrfibre auf den Start an. Doch bis der erste Anschluss liegt, dauert‘s.
Es soll den ersten Spatenstich zum Glasfaser-Ausbau des Unternehmens Ruhrfibre darstellen: Nun griffen Geschäftsführer Florian Donath, Christopher Rautenberg, Oberbürgermeister Marc Buchholz und weitere Stadtvertreter an der Walkmühlenstraße zur Schippe - allerdings nur symbolisch. Und anschließend real zu Häppchen und Anstoß-Sekt im nahen Restaurant. Denn noch immer steckt der Kooperationspartner der Stadt Mülheim in der Planung. Erneute Ankündigung für den ersten realen Stich: etwa Mitte September.
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Und dennoch zeigt sich OB Buchholz „stolz, dass es uns in so kurzer Zeit gelungen ist, gemeinsam mit Ruhrfibre die Voraussetzungen für den Start der Bauarbeiten für eine flächendeckende Glasfaserversorgung in Mülheim zu schaffen“. Freilich: Andere Unternehmen sind in der Stadt derzeit schon deutlich weiter vorangekommen.
Viel Hoffnung ruht in Mülheim auf Ruhrfibre
Allerdings auch erst seit wenigen Monaten. Der OB lässt nebenbei durchaus enttäuscht fallen, dass frühere Partner der Stadt seine Ausbau-Vorstellungen bei weitem nicht erfüllt hätten. Die Hoffnung ruht damit auf Ruhrfibre, vielleicht nicht der schnellste, aber zumindest der zuverlässigste Kooperateur zu sein. Denn es gilt, in nur drei Jahren alle 70.000 Mülheimer Haushalte, Unternehmen und andere Einrichtungen ans Glasfaser-Netz anzuschließen. Da andere Mitspieler durchaus parallel arbeiten, liegt der Schwerpunkt möglichst dort, wo sich diese noch nicht bemühen: etwa im Mülheimer Norden mit Styrum und Dümpten.
Und Weiteres hat die Stadt dem Partner ins Pflichtenheft geschrieben: eine ordentliche Durchführung mit so wenig Anwohner-Ärger wie möglich. Ruhrfibre will vor allem die Ausführung mit Mülheimer Unternehmen stemmen und hohe Qualitätsmaßstäbe anlegen und diese regelmäßig kontrollieren.
Mülheims OB legt Ruhrfibre auf: Möglichst keinen Ärger mit Anwohnern
Doch ob und wie möglicherweise anschließend noch einmal - und zum Ärger von Anwohnern - ausgebaut wird, kann es nicht beeinflussen. Das Kartellamt verbietet solche Absprachen mit anderen Mitbewerbern, gleichzeitig ist die Stadt gezwungen, Baugenehmigungen an andere Glasfaser-Unternehmen zu erteilen, selbst wenn schon Glasfaser von Ruhrfibre liegen sollte.
Der Kniff der städtischen Rechtsdezernentin Anja Franke: Die Verwaltung bietet allen Akteuren freiwillige, gemeinsame Baubesprechungen an. Mit einer solchen Koordinierungsstelle könnten doppelte Glasfasernetze verhindert werden - wenn sie angenommen wird.
Geschäftsführer und Bauexperte Florian Donath will zudem die Sorgen vor Dauerbaustellen vor der Haustür nehmen: „Das Verlegen von Glasfaser geht schneller als oft gedacht.“ Eine Baukolonne schaffe bis zu 50 Meter am Tag, und das mit minimalinvasiven Mitteln. Bleibt für Eigentümer eines zu bedenken: Der Anschluss ist kostenlos, allerdings nur, „bis der Bagger an der Haustür vorbeigerollt ist“, so der Ruhrfibre-Geschäftsführer.
Mehr Informationen unter ruhrfibre-muelheim.de.
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