Mülheim. Mülheims Friedrich-Wilhelms-Hütte hat Teile ihres Betriebsgeländes längst aufgegeben. Jetzt werden die Planungen für die Zukunft forciert.

Seit im Januar eine wesentliche Entscheidung zum Industriestandort nördlich der Konrad-Adenauer-Brücke gefallen ist, blieb es lange ruhig zum Entwicklungsstand bei Mülheims Mega-Stadtentwicklungsprojekt „Mülheim-West“ an der Ruhr. Jetzt gibt es Neuigkeiten - und die Festlegung, sich bei der Entwicklung zunächst auf eine Teilfläche zu konzentrieren.

Planungsamtsleiter Alexander Behringer sieht jene Entscheidung aus Januar als wesentlichen Punkt, den es zu klären galt, bevor es mit den Vorbereitungen zur Reaktivierung der brachliegenden Flächen auf dem Industrieareal weitergehen konnte: Zu Beginn des Jahres hatte die GMH-Gruppe, die die Friedrich-Wilhelms-Hütte vor Ort selbst lange betrieben hatte, mit den aktuellen Gesellschaftern des Industriebetriebs dann doch einen langfristigen Pachtvertrag für 85.000 Quadratmeter Fläche abgeschlossen. Nach irritierenden Statements im Vorjahr, vor Ort an Wohnungsbau zu denken, war damit die Zukunft des Stahlgusses am Ort gesichert. Und klar ist damit auch: Wohnbebauung ist an dieser Stelle dann auch nicht möglich, wegen der gesetzlichen Abstandsregeln zu Industriebetrieben.

Nördlich der Konrad-Adenauer-Brücke soll hochmoderner Industrie- und Gewerbestandort entstehen

Ohnehin hatte Mülheims Politik für diese Träume, Industrieareal in Wohnbauland umzuwandeln und damit den Grundstückswert mit einem Schlag nach oben zu katapultieren, ein Veto eingelegt. Einstimmig setzte sie Leitplanken für das 39 Hektar große Entwicklungsgebiet, das sich entlang der Ruhr bis zu den Standorten von RWW und Aldi Süd in Styrum zieht. Das Areal soll zu einem „hochmodernen Industrie- und Gewerbestandort“ entwickelt werden - mit dem Schwerpunkt auf produzierendem Gewerbe und der Ansiedlung von zukunftsfähigen Schlüsselindustrien wie Halbleiterfabriken, Herstellern für Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, Leistungselektronik oder Medizinprodukten.

Die ursprüngliche Idee, in einem städtebaulichen Wettbewerb Entwürfe für eine Entwicklung zwischen Innenstadt und Styrum im Ganzen einzusammeln, ist laut Behringer vom Tisch. Die Fläche soll Schritt für Schritt entwickelt werden. Für den südlichen Teil, wo die Hütte ihre Eisenguss-Produktion vor Jahren eingestellt hat, ist von der Politik „eine behutsame Büro- und Gewerbeentwicklung“ gewünscht.

Genau für diese Fläche wolle man nun erste Entwicklungsszenarien entwickeln, kündigte Planungsamtsleiter Behringer im Gespräch mit der Redaktion an, mit der Eigentümerseite und Fachplanern hierzu absehbar in Workshop-Runden gehen zu wollen. Ziel sei es, bis Ende dieses Jahres mit ersten Planentwürfen in eine öffentliche Debatte einzusteigen. Geplant sei in jedem Fall, das Areal an die Ruhrbania-Promenade anzubinden. Sukzessive würden schon jetzt Untersuchungen zur Belastung des Bodens mit Altlasten angestellt, so Behringer.

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