Moers. Die Sanierung des Schlossparks in Moers hat zu hitzigen Debatten geführt. Die Baumfällungen wurden im Januar gestoppt. Was die Stadt nun vorhat.

In der Auseinandersetzung um die Zukunft des Moerser Schlossparks hat die Stadt Moers jetzt neue Schritte angekündigt. Zuvor aber kurz der Blick zurück: Insbesondere seit November des vergangenen Jahres haben sich die Baumschützer kontrovers mit der Moerser Stadtverwaltung ins Benehmen gesetzt, um zu verhindern, dass im Schlosspark gesunde Bäume gefällt werden. Das war nämlich Teil des Plans. Schließlich kam es im Januar zu der schon fast als historisch zu bezeichnenden Sondersitzung des Stadtrates, in der der ursprünglich gefasste Beschluss aufgehoben worden ist.

Bis auf Weiteres wurden sämtliche Fällungen gestoppt. Lediglich über 14 Bäume mit Vitalitätseinschränkungen sollte noch einmal in einer Fachgruppe beraten werden. Es sollte geprüft werden, ob diese Bäume bis Ende Februar gefällt werden können. Kürzlich teilte die Stadt mit: „Nach dem Ratsbeschluss im Januar zur Sanierung des historischen Schlossparks hat die Stadt entschieden, dass es erst einmal keine weiteren Baumfällungen geben wird.“ Also: gar keine.

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Auch die Stadt verweist noch einmal darauf, dass ursprünglich vereinbart worden war, dass nach einer neuerlichen Begutachtung durch Vertreter der Stadt, der Bürgerinitiative und des Grafschafter Museums- und Geschichtsvereins einvernehmlich festgelegt werden sollte, welche geschädigten Bäume noch bis Ende Februar entnommen werden. Diese Entscheidung werde nun im Rahmen des weiteren Prozesses getroffen. Zur Sanierung der denkmalgeschützten Parkanlage soll es unter anderem im Laufe des Jahres Workshops geben.

Den weiteren Verlauf des Geschehens möchte die Stadt nun von einem externen Büro moderieren lassen. Wie der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp in der jüngsten Ratssitzung deutlich machte, sei die Stadt ja Teil des Konfliktes und könne mithin die Gespräche nicht selbst lenken. Rathaussprecher Thorsten Schröder bestätigte am Donnerstag, dass die Stadt auf der Suche nach einem Büro sei, das auf die Moderationen von Konfliktsituationen spezialisiert sei.

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Das könnten Büros sein, die gleichermaßen im planerischen Bereich tätig seien, hieß es weiter. Aber: Wichtiger als die fachliche Expertise sei der pädagogische, konfliktlösende Ansatz. „Es geht um das Ausloten von Kompromisslinien“, erklärt Schröder. Das stelle sich für die Stadt derzeit schwierig dar. An manchen Punkten liegen die Meinungen weit auseinander.

In einem nächsten Schritt werden demnach die Ergebnisse des von der Stadt beauftragten Gutachters mit denen des von der Bürgerinitiative und dem GMGV gestellten Experten übereinandergelegt. Hier geht es um die Einschätzung des Zustands der Bäume sowie deren Überlebenschance. In einem zweiten Schritt geht es um die Frage, ob man an der historisch angelehnten Grundkonzeption der Sanierung des Schlossparks festhalten wolle. Womöglich müsse man das Konzept überarbeiten. Der Stadtsprecher ist überzeugt: Diese Diskussion werde den Moderator oder die Moderatorin mehr fordern.

Über den weiteren Zeitplan lässt sich offenkundig zum aktuellen Zeitpunkt nichts Bindendes sagen. Der Sommer wurde als Wunsch genannt. Aus Sicht der Stadt gibt es aber „keine Not“. Offensichtlich will man nun Ruhe in den Prozess bringen.