Moers. Die Baerler Straße in Moers befindet sich in einem schlechten Zustand. Jetzt soll sie aufwendig umgestaltet werden. Das sind die aktuellen Pläne.
Dass die Baerler Straße in Moers in einem schlechten Zustand ist und den gestiegenen Anforderungen an den Verkehr nicht mehr gerecht wird, ist nichts Neues. Bei einer nicht repräsentativen Online-Umfrage dieser Redaktion im vergangenen Jahr, bei der Moerserinnen und Moerser besonders sanierungsbedürftige Straßen im Stadtgebiet nennen sollten, tauchte unter den Top 10 auch die Baerler Straße auf. „Die Baerler Straße ist wirklich furchtbar, das ist richtig“, hatte Nadine Beinemann, Fachbereichsleiterin für die Bereiche Straßen und Verkehr bei der Stadt, seinerzeit bestätigt.
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.
Im August bemängelte auch der Moerser Heinrich Ullmann im Gespräch mit der Redaktion den Zustand der Straße. „Nebenstraßen werden saniert und Hauptstraßen, auf denen es ständig Berufsverkehr gibt, da passiert einfach nichts“, hatte er kritisiert. Schon da war klar: Die Baerler Straße ist 2026 dran. Jetzt gibt es eine neue Vorlage, mit der sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt in seiner kommenden Sitzung beschäftigt. Der Ausschuss soll unter anderem den Umbau der Straße beschließen.
Baerler Straße in Moers: Erhöhtes Konfliktpotential zwischen Radfahrern und Fußgängern
Rückblick: Die Sanierung der Straße ist seit dem Beschluss des Rates im Dezember 2022 im aktuellen Straßen- und Wegekonzept enthalten. Die Aufnahme erfolgte unter anderem aufgrund des schlechten Straßenzustandes. „Die heutige Straßenraumaufteilung wird den veränderten/gestiegenen Nutzungsansprüchen der Verkehrsteilnehmenden nicht mehr gerecht“, steht jetzt in der Vorlage. Aktuell verfügt die Baerler Straße, von der Kreuzung Klever Straße kommend bis zur „Glück Auf-Schranke“, auf beiden Straßenseiten über einen hochbordigen Radweg. Der sich daran anschließende Gehweg sei zu schmal, heißt es. Die Verwaltung sieht hier ein „erhöhtes Konfliktpotential“ zwischen Radfahrern und Fußgängern.
Hinzu kommt: Die Baerler Straße ist laut Stadtverwaltung die wichtigste Verbindungsstraße zwischen dem Stadtteil Meerbeck und der Stadtmitte. Rund 7000 Fahrzeuge nutzen die Straße täglich, sie zählt daher zu den „stark belasteten“ Straßen. Und: Der Anteil an Schwerverkehr beträgt laut Vorlage 1,10 Prozent. „Für den Radverkehr ist die Baerler Straße ebenfalls eine wichtige Alltagsroute. Der Radverkehrsanteil beträgt ca. 230 Radfahrende im durchschnittlichen täglichen Verkehrsaufkommen“, heißt es zudem.
Umbau der Baerler Straße in Moers: Überbreiter Fahrstreifen soll Abhilfe schaffen
Die aktuelle Planung zielt jetzt darauf ab, allen Verkehrsteilnehmenden aufgrund des erhöhten Sicherheitsbedarfes gerecht zu werden. Der Streckenabschnitt zwischen Klever Straße und Bahnübergang soll umgestaltet werden, die Baulänge der Gesamtmaßnahme beträgt rund 290 Meter. „Sowohl für den Fußverkehr als auch für den Radverkehr soll die Verkehrsführung verbessert werden. Hierfür erfolgt eine getrennte Führung von Fuß- und Radverkehr, damit Konflikte zwischen beiden Verkehrsteilnehmenden vermieden bzw. verringert werden können“, heißt es in der Vorlage.
Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:
- Moers: Neuer Mietspiegel 2025 – Wo die Mieten am höchsten ansteigen
- Bahnhof in Moers: Zwei Neuerungen – so profitieren Pendler
- Adventskranz selber machen: Floristin verrät Tricks und Trends
- Events 2025 in Neukirchen-Vluyn: Termine stehen - das ist neu
- Und hier bekommen Sie alle News im Überblick.
Die Verwaltung plant nun, dass im Kreuzungsbereich Klever Straße in westlicher Fahrtrichtung ein überbreiter Fahrstreifen mit einer Breite von 5,5 Metern angelegt wird. „Hierüber werden alle Fahrbeziehungen abgewickelt“. Der Fahrstreifen in östliche Richtung erhält eine Breite von 3,25 Metern. Im weiteren Verlauf verringert sich die Gesamtfahrbahnbreite von 7,5 Meter auf 6,5 Meter. Von der südlichen Klever Straße kommend wird der Radverkehr von einem hochbordigen Radweg auf einen 1,85 Meter breiten Radfahrstreifen geführt. Der Gehweg erhält auf dieser Straßenseite Breiten zwischen 1,8 Meter und 2,1 Meter. Auf der nördlichen Straßenseite entsteht vom Bahnübergang bis zur Einmündung zur Wittfeldstraße ein 3,5 Meter breiter gemeinsamer Geh- und Radweg. In diesem Bereich wird auch ein 2 Meter breiter Parkstreifen realisiert, in dem einzelne Baumstandorte entstehen. Ab der Einmündung Wittfeldstraße wird der Radverkehr wieder über einen 1,85 Meter breiten Radfahrstreifen auf der Fahrbahn geführt.
Stadt Moers hat Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt
„Im Kreuzungsbereich erhält der geradeaus fahrende Radverkehr eine vorgezogene Haltelinie. Radfahrende, die nach rechts in die Klever Straße einbiegen wollen, werden im Kreuzungsbereich wieder auf einen hochbordigen Radweg geführt, da dieser im weiteren Verlauf der Klever Straße als Bestand vorhanden ist“, heißt es zudem. Für zu Fuß Gehende entsteht ein Gehweg mit Breiten von 1,5 Meter bis 2,7 Meter. Alle Bordsteinabsenkungen für den querenden Fußverkehr werden außerdem barrierefrei ausgebaut und mit taktilen Elementen ausgestattet. Die Grundstückseinfahrten erhalten, je nach örtlicher Gegebenheit, Einfahrtsschwellensteine. Die vorhandene Lichtsignalanlage an der Kreuzung zur Klever Straße wird angepasst.
Bereits im Mai hat die Verwaltung für das Bauvorhaben einen Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt. „Dieser befindet sich derzeit noch in der Prüfung“, heißt es. Mittel sind im Haushalt 2025 zudem angemeldet.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt entscheidet in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 14. November.