Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn will die SPD eine Bürgerversammlung abhalten, um die Camper über die derzeitigen Maßnahmen zu informieren. Was geplant ist.

Die SPD-Fraktion in Neukirchen-Vluyn möchte eine Bürgerversammlung abhalten, um die Camper am Hoschenhof besser über die derzeit dort durchgeführten Maßnahmen aufzuklären. Für die kommende Ratssitzung am 11. Dezember möchte die SPD-Fraktion daher folgenden Beschluss herbeiführen: Die Verwaltung soll gebeten werden, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rheurdt zur Gesamtproblematik „Camping- und Wochenendplatzgebiet Am Hoschenhof“ eine öffentliche Veranstaltung durchzuführen, die der Information und dem Dialog mit der betroffenen Bürgerschaft dient.

Die Begründung der Fraktion: In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 15. November 2023 wurde einstimmig beschlossen, dass auf dem Campingplatz „Am Hoschenhof“ eine notwendige Flächennutzungsplanänderung durchgeführt wird. Parallel dazu hatte die Gemeinde Rheurdt einen inhaltlichen gleichen Beschluss für ihr Gebiet erlassen. In der letzten Ratssitzung, so die SPD, hätten sich aber mehrere Betroffene, die auf dem Campingplatz dauerhaft wohnen, über eine mangelnde Information zu den geplanten Maßnahmen geäußert. Der Unmut der Menschen sei sehr deutlich artikuliert worden.

Gemeinsame Veranstaltung mit der Gemeinde Rheurdt

Die SPD-Fraktion greift diesen Unmut nun auf und bittet die Verwaltung darum, in Zusammenarbeit mit der Stadt Rheurdt eine öffentliche Informationsveranstaltung zu der Gesamtproblematik durchzuführen. Da sich die meisten Grundstücke auf Rheurdter Gebiet befinden, sei es zweckdienlich eine gemeinschaftliche Veranstaltung zu organisieren. Insoweit möge sich die Verwaltung mit der Gemeinde Rheurdt absprechen. In der Veranstaltung, so die Partei, solle in möglichst einfacher Sprache die derzeitige Sach- und Rechtslage dargestellt und außerdem Perspektiven für die betroffenen Menschen aufgezeigt werden.

Am Hoschenhof sind die Bewohner wie berichtet seit Monaten in Aufruhr, da viele von ihnen ihre Mobilheime auf eigene Kosten entweder abreißen oder teilweise zurückbauen müssen. Grund ist, dass derzeit zwingend ein Abstand von fünf Metern zwischen den einzelnen Gebäuden hergestellt werden soll, um eine drohende Nutzungsuntersagung abzuwenden. Das neue Konzept müssen die Verpächter gerade durchsetzen, da eine behördliche Überprüfung Anfang des Jahres ergeben hatte, dass an vielen Stellen im Notfall kein Durchkommen für die Feuerwehr möglich ist. 2025 soll zudem ein neuer Bebauungsplan rechtskräftig werden.

Dauercamper fühlen sich nicht ausreichend informiert

Für die Dauercamper bedeutet das in vielen Fällen den Verlust ihrer Heime, in denen sie teils schon seit Jahrzehnten leben. Wie berichtet fühlen sie sich außerdem von Politik und Verpächtern nicht ausreichend informiert, was in den kommenden Monaten und Jahren auf dem Campingplatz noch geschehen soll. „Hier werden immer mehr Flächen frei“, erzählt Anita van Lück, die seit vielen Jahren in Neufeld lebt. „Viele geben einfach auf, manch anderer ist wie wir zum Anwalt gegangen, damit wir eine Abfindung und eine Kostenübernahme für den Abriss erreichen können“, schildert sie die vergangenen Wochen. „Von den Behörden haben wir weiterhin keine vernünftige Aussage bekommen, wie es hier weitergeht.“ Jetzt, so erzählt van Lück, werden am Platz bereits Fragen für eine etwaige Bürgerversammlung gesammelt, von der sich die Camper etwas mehr Klarheit erhoffen.