Moers. TV-Promi Detlef Steves hat einem 14-jährigen Hund in Moers ein Zuhause gegeben. In Rumänien hat er sich auf eine emotionale Spurensuche begeben.
Es gibt Momente, die fassungslos machen. Detlef Steves, TV-Berühmtheit und Hundeliebhaber aus Moers, hat einen solchen jüngst erlebt. Im August reiste Deffi nach Rumänien. Und begab sich dort auf eine emotionale Spurensuche. Sein Ziel: Der Ort, an dem Opi gefunden wurde. Den Straßenhund nahmen seine Frau Nicole Steves und er vor etwa einem Jahr im stolzen Alter von damals 14 Jahren in ihr heimisches Rudel auf – und geben ihm seither ein sicheres und liebevolles Zuhause. „Es war ein Wechselbad der Gefühle“, sagt Steves heute im Gespräch mit unserer Redaktion, zwei Monate nach seinem bewegenden Trip nach Osteuropa. „Ich habe eine Mischung aus Wut, Trauer und Abscheu durchlebt.“
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In einem fünfzehnminütigen Video auf der Plattform Instagram hat der Prominente seine Follower an der Reise teilhaben lassen. Am Rand einer vielbefahrenen Landstraße trifft er sich mit Ana von der Organisation „Notfellchen Rumänien e.V.“. Sie war es, die Opi Steves, wie der Mischling heute heißt, an dem Verkehrshotspot fand und versorgte. „Ich glaube, er wurde ausgesetzt“, vermutet die Tierschützerin. Ein Schicksal, dass dort viele alte, kranke und schlicht nicht mehr gewollte Tiere ereilt. Steves, den man in der Öffentlichkeit sonst nicht unbedingt für Wortkargheit kennt, verschlägt es die Sprache. Er braucht eine Minute für sich, sagt er in dem Video, dreht ab und ergänzt, jetzt mit tränenerstickter Stimme: „Das ist einfach zu viel.“
Detlef Steves über sein Leben mit älteren Hunden: „Ich genieße jeden gemeinsamen Tag“
Zwei Monate später und zurück in Moers ist Steves noch immer schockiert über die Lebensumstände vieler Hunde im Ausland. „Ich finde es katastrophal, was ich da für Schicksale und Verhältnisse gesehen habe. Das ist schon anders als in deutschen Tierheimen“, sagt Deffi. Bei der Führung durch die Auffangstation, in der auch das damalige Sorgenkind Opi gelebt hat, hätte er am liebsten jeden der Vierbeiner gerettet und mit an den Niederrhein genommen. „Wir könnten zehn Hunde aufnehmen, aber müssen den Tieren ja auch gerecht werden“, betont Steves. Zuwachs für das dreiköpfige Rudel aus Opi (jetzt 15), Kai-Uwe (14) und der Hunde-Dame Minki (11) ist vorerst also nicht geplant. Schon jetzt ist der Zeitaufwand enorm, die Gassirunden dreht Deffi oft separat, da die Mitglieder seiner „Rentnerbande“ unterschiedlich fit sind.
Ein Aufwand, der sich auszahlt. „Opi hat uns ganz viel übers Leben gelehrt“, sagt Detlef Steves und nennt ein Beispiel: „Von allen materiellen Sachen, die ich mir je gegönnt habe, ist nichts so befriedigend wie das Gefühl, wenn ich auf dem Boden sitze und der Ursel seinen Kopf grunzend in meinen Schoß drückt und gekrault werden will.“ An dessen 15. Geburtstag hat Familie Steves für ihr neuestes Familienmitglied gesungen und mit ihm gefeiert. Denn das Paar weiß: In einem solch stolzen Hundealter ist jeder Geburtstag ein Geschenk. Mit dem für jeden Tierhalter schmerzhaften Gedanken, eines Tages Abschied nehmen zu müssen, will sich Deffi nicht befassen. „Ich will keine Zeit damit verschwenden, mich darauf vorzubereiten, sondern feiere und genieße lieber jeden gemeinsamen Tag.“
TV-Promi Steves: Geschichte von Opi hat viele Menschen zur Adoption von älteren Hunden ermutigt
Was für den TV-Star schon heute feststeht: „Solange wir fit genug sind, werden immer Hunde haben. Am liebsten die älteren, die anderen zu hässlich sind.“ Adoptieren statt Produzieren ist eine Botschaft, die Steves regelmäßig auch auf seinen Social-Media-Kanälen teilt. Auf Instagram folgen dem Ur-Moerser mittlerweile mehr als 500.000 Menschen, auf Facebook sind es nahezu ebenso viele. Diese Reichweite will er neben einigen scherzhaften Posts immer wieder für gute Zwecke nutzen – nicht zuletzt im Rahmen einer Spendenaktion für das Tierheim in seiner Heimatstadt. „Aus meiner Community habe ich von ganz vielen Leuten gehört, dass sie sich wegen der Geschichte von Opi auch an ältere und Tierschutzhunde herangetraut haben“, schildert Steves. Dabei schätzen viele seiner Follower die Transparenz – etwa in der Anfangszeit, als Kai-Uwe den Neuankömmling zunächst nicht im Rudel akzeptieren wollte. „Wir haben immer gezeigt, dass es auch mal ganz schön schwer sein kann, dass man verzweifelt, aber dass es sich am Ende immer lohnt.“
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