Moers. Wo sich in der interkulturellen Woche Menschen unterschiedlicher Religionen begegnen können. Diese Moscheen und Kirchen in Moers machen mit.

„Neue Räume“ – so lautet das Motto der diesjährigen Interkulturellen Woche (IKW), die jedes Jahr bundesweit in der letzten Septemberwoche stattfindet. Wie lokal ab Montag, 23. September, mit dem Thema umgegangen wird, bleibt den teilnehmenden Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gemeinden und Bildungsträgern vor Ort überlassen. In Moers-Rheinkamp gipfelt die Interkulturelle Woche am Samstag, 28. September, in einem „Fest der Vielfalt“ auf dem Gelände des Jugendzentrums Nord.

„Wir vom Jugendzentrum Nord haben uns überlegt, dass wir uns im Stadtteil besser kennenlernen sollten“, erklärt Jennifer Klotz, Leiterin des JuNo auf der Lintforter Straße 132. Dass Rheinkamp kulturell breit aufgestellt ist, veranschauliche die Vielfalt unterschiedlicher Gemeinden: „Wir haben hier alles: Evangelen, Muslime, Aleviten, Katholiken“, zählt sie auf. Und dennoch: Man kenne sich nicht, oder zumindest zu wenig, wie Konrad Göke, Mitglied im Moerser Stadtrat, der unter anderem kürzlich eine Veranstaltungsreihe zum interreligiösen Dialog ins Leben rief, feststellt. „Da sind die Interkulturelle Woche und das Fest der Vielfalt sind wundervolle Gelegenheiten zur Begegnung“, meint Göke.

Gemeinden in Moers-Rheinkamp öffnen in der Interkulturellen Woche ihre Tore

In Moers-Rheinkamp hat man ein besonderes Programm für die bundesweite Aktionswoche entwickelt: Vom 23. bis zum 27. September öffnet täglich ab 17 Uhr eine der ortsansässigen Gemeinden ihre Tore und steht den Besucherinnen und Besuchern anderer Religionsgemeinschaften Rede und Antwort. „Vorab werden Fragezeichen und Ausrufezeichen verteilt, mit denen der Raum gemäß dem Motto „Neue Räume“ erkundet werden kann“, führt Klotz aus.

„Die interkulturelle Woche und das Fest der Vielfalt sind wundervolle Gelegenheiten zur Begegnung.“

Konrad Göke

All das, was den Besuchenden unbekannt ist, jedoch ihre Neugier weckt, könne mit Fragezeichen-Karten markiert werden. Ist etwas aus der eigenen Religionsgemeinde bekannt, solle es ein Ausrufezeichen erhalten, so die Idee der JuNo-Leiterin, die das Konzept in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und der Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers erarbeitet hat. Den Auftakt gestaltet am Montag, 23. September, die Masjid Al-Huda-Moschee des Arabisch-Deutsch islamischen Vereins. Weiter geht es am Dienstag, 24. September, mit der Alevitischen Gemeinde Moers, die im JuNo angetroffen werden kann. Es folgen die Kirche St. Martinus der Katholischen Kirchengemeinde (Mittwoch, 25. September) und die Moschee Masjid Omar Ibn El-Khattab der Islamischen Gemeinschaft Moers (Donnerstag, 26. September). Am Freitag, 27. September, öffnet die Dorfkirche der Evangelischen Gemeinde Rheinkamp ihre Türen.

Beim Fest der Vielfalt in Moers musikalisch in andere Kulturen eintauchen

Als krönenden Abschluss der Interkulturellen Woche steht am Samstag, 28. September, das „Fest der Vielfalt“ auf dem Plan. Von 14 bis 18 Uhr sollen ghanaische Trommelrhythmen, traditionelle Lautenlieder der alevitischen Kulturgemeinde sowie der Gesang des in Moers bereits bekannten ukrainischen Frauenchors Besuchende musikalisch in andere Kulturen eintauchen lassen. Zusätzlich organisiert das JuNo ein Menschenkicker-Turnier auf dem Hof. „Gruppen von fünf bis sechs Personen können sich gerne bei mir für das Turnier anmelden“, ruft Jennifer Klotz zur Teilnahme auf.

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Am Fest der Vielfalt nehmen zahlreiche weitere Moerser Vereine und Verbände teil. Speziell für Jugendliche schließt sich im Rahmen der „Nachtfrequenz“, einer Veranstaltungsreihe in ganz NRW, ab 19 Uhr das „Unity-Vibes-Konzert“ an. Gemeinsam mit den auftretenden Rappern S.Castro, Tenor, MC Smook und Shadi Max sollen Werte wie Demokratie, Respekt und Vielfalt gefeiert werden.

Moerser Vielfaltsfest findet im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ statt

„Die Organisation der Interkulturellen Woche hat gezeigt, dass das Interesse besteht, Räume und Begegnungen zu schaffen“, fasst Wiebke Böggering von der Fachstelle für Demokratie zusammen. „Wir freuen uns, dass wir das Vielfaltsfest finanziell unterstützen dürfen“, so die Koordinatorin der Fachstelle für Demokratie, welche das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert. Die Teilnahme an den Veranstaltungen der Interkulturellen Woche wie auch am „Fest der Vielfalt“ ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.