Moers. Bibi aus Afghanistan litt lange an einem nicht verheilenden Bruch. Als eine Infektion dazukam, musste gehandelt werden. Hilfe kam aus Moers.
Gerade einmal sechs Jahre alt ist Bibi (Name geändert) aus Afghanistan und kann schon eine beachtliche Leidensgeschichte vorweisen. Das schreibt das Krankenhaus Bethanien in Moers in einer Mitteilung. Nach Schätzungen litt das kleine Mädchen bereits zwei bis drei Jahre unter einem nicht verheilenden Bruch des linken Beins, als es Ende 2023 mit einer schweren Infektion des linken Oberschenkels ins Friedensdorf International nach Oberhausen kam. Lange suchte man dort nach einer Klinik, die Bibi operieren und ihr helfen konnte.
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„Bis schließlich vor ein paar Monaten mein Telefon klingelte“, erzählt Dr. Christoph Chylarecki, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie & Orthopädie im Krankenhaus Bethanien Moers, der schon einige Kinder aus dem Friedensdorf International operierte. „Für gewöhnlich behandeln wir jährlich eines dieser Kinder kostenfrei. Das Kontingent für 2024 war jedoch schon erschöpft. Nach einem weiteren Anruf beim Lions Club Moers stand glücklicherweise schnell fest, dass dieser das Geld für die notwendige Operation sowie Behandlung zur Verfügung stellen konnte und auch wollte“, erklärt der Mediziner, der selbst Mitglied des Clubs ist.
Operation im Bethanien-Krankenhaus Moers: Toter Knochen wurde entfernt
Für Dr. Dr. Philipp Heugel und Udo Kablitz vom Vorstand des Lions Clubs Moers sei klar gewesen, dass man Bibi einfach helfen müsse, damit sie schnell wieder gesund werde und zu ihrer Familie zurück könne, so die beiden im Gespräch. In einer ersten OP im Januar dieses Jahres wurde bei Bibi zunächst ein großer Eiterherd ausgeräumt und dann in einem zweiten Eingriff ein Stück loser, toter Knochen, der für die starke Entzündung gesorgt hatte, aus dem linken Oberschenkel entfernt. „Die Operation an der Innenseite des Oberschenkels ist eine sehr schwierige, weil hier viele Arterien und wichtige Nerven entlanglaufen“, beschreibt Dr. Chylarecki den Eingriff.
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„Gemeinsam mit den Gefäßchirurginnen und -chirurgen unseres Krankenhauses konnten wir den toten Knochen entfernen. Danach hat sich die Entzündung schlagartig beruhigt. Der Bruch konnte endlich heilen. Mithilfe von orthopädischen Schuhen, die den Längenunterschied durch das verkürzte linke Bein ausgleichen, kann Bibi mittlerweile sogar wieder laufen“, freut sich der erfahrene Unfallchirurg.
In einer weiteren Operation in den kommenden Wochen wird Bibis Fußstellung noch korrigiert und dann steht der Heimreise zu ihrer Familie nichts mehr im Weg, heißt es weiter.