Neukirchen-Vluyn. Im vergangenen Jahr im Sommer hat der Starkregen Schäden in der JSG-Halle verursacht. Jetzt muss die Politik eine Grundsatzentscheidung treffen.
Der Wasserschaden in der Sporthalle des Julius-Stursberg-Gymnasiums (JSG) könnte weitreichende bauliche Konsequenzen haben. Wie aus den Unterlagen für die Sitzung des Stadtrates am Mittwoch, 22. Juni, hervorgeht, möchte die Stadt perspektivisch die Halle abreißen und nördlich der Tersteegenstraße einen Neubau errichten. Die Überlegungen kombiniert die Verwaltung mit einem Neubau des Freizeitbades, über den in den Vor-Corona-Jahren in der Politik mächtig diskutiert worden ist.
Dieses Fazit zieht die Stadtspitze aus den Kalkulationen denkbarer Varianten für die Sporthalle und das Freizeitbad. Die Enni sei für eine solche Lösung offen, heißt es.
Ein moderner Neubau wäre 60 Jahre nutzbar
Die Rede ist von einer barrierefreien 3-fach-Sporthalle mit Tribüne und einer Nutzfläche von 2400 qm; die Restnutzungsdauer benennt die Stadt mit 60 Jahren. Anders als auf der bestehenden Halle wäre eine Photovoltaikanlage auf dem Dach denkbar, ebenso aber eine Dachbegrünung.
Für diese Variante kalkuliert die Stadt mit einem Gesamtkostenvolumen von rund 7,69 Millionen Euro mit bekannten Kostenrisiken. Die reinen Neubaukosten werden mit 6,4 Millionen Euro angegeben, dazu kommen Abrisskosten für die alte Halle in Höhe von rund 240.000 Euro. Darüber hinaus setzt die Stadt rund eine Million Euro für den Grunderwerb und die Schaffung der Infrastruktur an.
Somit ist diese Variante allein mit Blick auf die Halle zwar die kostenträchtigste. Aus Sicht der Stadt ergeben sich jedoch offenkundig Vorteile. Die alte JSG-Halle könnte bis zur Fertigstellung als Interimslösung genutzt werden, die Fläche stünde nach dem Abriss den Schulen zur Verfügung.
Für einen Neubau an gleicher Stelle wäre nach Stadtangaben zwar ebenfalls eine Restnutzungsdauer von 60 Jahren anzusetzen. Größe und Ausstattung entsprechen den Angaben des Neubaus an anderer Stelle. Als einen Vorteil benennt die Stadt, dass keine ergänzenden Erschließungsmaßnahmen notwendig wären und vorhandene Infrastruktur genutzt werden könnte. Allerdings wäre während der gesamten Bauzeit eine andere Interimslösung für den Schul- und Vereinssport notwendig. Insgesamt setzt die Stadt für diese Lösung Kosten in Höhe von rund 6,6 Millionen Euro an.
Eine Sanierung im Bestand ist schützt die Ressourcen
Eine langfristige Sanierung im Bestand sei zwar aus Ressourcenschutzgründen sinnvoll, heißt es weiter in den Ausführungen der Stadt. Aber: In einem solchen Fall fällt die Restnutzungsdauer mit 40 Jahren deutlich geringer aus, zudem wäre der Standard nicht mit dem eines Neubaus vergleichbar. „Eine Nutzung der Hallenkapazitäten für den Schulsport ist während der Bauphase vermutlich nur sehr eingeschränkt möglich“, heißt es in der Vorlage für die Sitzung des Rates. Für diese Variante wären demnach rund 5,5 Millionen Euro Kosten anzusetzen. Es seien zudem nicht alle Kostenrisiken bekannt.
Zu den Überlegungen, wie die notwendigen Sporthallenkapazitäten vorgehalten werden können, wird die Handlungsnotwendigkeit beim Freizeitbad aufgegriffen. Für diese Thematik stehen 15 Millionen Euro in der Kalkulation. Im Hinblick auf den Standort eines neuen Freizeitbades wäre ein Ersatzneubau an gleicher wie an einem anderer Stelle denkbar. „Dabei käme theoretisch sowohl ein Standort nördlich der Tersteegenstraße als auch im Bereich der Süd-Ost-Fläche Niederberg in Frage“, schreibt die Stadt, die aber letztlich zu dem Fazit gelangt, die Kombinationslösung nördlich der Tersteegenstraße als Empfehlung anzustreben.
Die Politik muss nunmehr eine Grundsatzentscheidung treffen.
>> Zur Tribünenthematik hat es im Mai eine Begehung mit dem Sportverein gegeben. <<<