Neukirchen-Vluyn. DIe Stadt möchte den Boden in der JSG-Halle für den Schulsport zunächst provisorisch reparieren. Die Politik muss eine endgültige Lösung finden.
Um die Turnhalle des Julius-Stursberg-Gymnasiums wieder so schnell wie möglich für den Schulsport nutzbar zu machen, möchte die Stadt als Zwischenlösung den Hallenboden zunächst reparieren lassen. Parallel dazu will sie die Fördermöglichkeiten für eine Sanierung beziehungsweise einen Neubau der Halle ausloten und den generellen Hallenbedarf am Schulzentrum unter Berücksichtigung der Schülerzahlentwicklung prüfen.
Dafür legt die Stadt für die kommende Ratssitzung am Mittwoch, 15. Dezember, eine umfangreiche Beschlussvorlage vor, die sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten und jeweiligen Kosten befasst. Daraus geht hervor, dass eine provisorische Reparatur des Hallenbodens verhältnismäßig schnell umsetzbar und mit 243.000 Euro viel günstiger wäre als die anderen Varianten.
Gleichwohl macht die Verwaltung deutlich, dass sie auf lange Sicht einen Neubau präferiert. Was vor allem daran liegt, dass die Analyse eines Architekturbüros ergeben hat, dass so gut wie alles in der Halle erneuert werden muss.
Mit einer Interimslösung könnte die JSG-Sporthalle in vier bis sechs Monaten wieder für den Schulsport nutzbar sein
Brandschutz, Elektronik, Wasserleitungen, Heizungs-, Lüftungs- und Sicherheitstechnik, dazu die Tribüne – komplett ist die Sanierungsliste damit noch lange nicht, die sich laut Architekturbüro auf rund 5,3 Millionen Euro summieren würde und damit nicht viel teurer als ein Neubau wäre. Den taxiert die Stadt auf rund 6,4 Millionen Euro. Beide Maßnahmen würden etwa ähnlich viel Zeit in Anspruch nehmen und die schnelle Inbetriebnahme unmöglich machen. Die reine Kompletterneuerung nur des Hallenbodens bezeichnet die Stadt unterdessen als nicht wirtschaftlich.
Stattdessen möchte sie den bestehenden Hallenboden instand setzen und solange nutzbar machen, bis die politische Suche nach einer dauerhaften Lösung in Form einer Sanierung oder eines Neubaus beendet ist. Regelmäßige Messungen sollen die Luft auf Schimmelsporen untersuchen. Dazu soll der Hallenboden vor jeder Nutzung auf Unebenheiten untersucht werden. Laut Vorlage sind bislang aber weder Schimmelsporen in der Luft noch Unebenheiten auf dem Boden aufgetreten.
Mit dieser Variante, inklusive notwendiger Anpassungen bei Brandschutz und Rettungswegen, wäre die Halle laut Stadt in vier bis sechs Monaten wieder nutzbar, allerdings ohne Zuschauerbereich und Tribüne. Vereinssport kann dadurch dort auch weiterhin nicht stattfinden. Es sei aber dringend notwendig, zumindest für den Schulsport am Schulzentrum für mehr Hallenkapazitäten zu sorgen, heißt es im Beschlussvorschlag. Das sei mit der Interimslösung gegeben, sagt der Technische Beigeordnete, Ulrich Geilmann, im Gespräch mit der Redaktion. In diesem Fall hätte die Politik auch genug Zeit, um eine dauerhafte Lösung für die Hallensituation in der Stadt zu finden. Auch angesichts der anderen Großprojekte in der Stadt, wie zum Beispiel der Umbau der Gesamtschule.
>>> Seit Sommer nicht nutzbar
Nach dem Starkregenereignis im Sommer dieses Jahres ist in der JSG-Halle ein massiver Wasserschaden entstanden, der danach zur Schließung der Halle geführt hat. Seitdem kann die 1. Mannschaft des SV Neukirchen dort auch nicht ihre Verbandsliga-Spiele ausrichten. Derzeit ist sie in der neuen Halle an der Tersteegenstraße untergebracht. Weil es dort keine Tribüne gibt, kann der Verein auch keine Einnahmen durch Ticketverkäufe generieren. Die Stadt macht in ihrem Beschlussvorschlag darauf aufmerksam, hat aber derzeit keine Lösung für dieses Problem.