Neukirchen-Vluyn. 87.000 Quadratmeter Potenzialfläche stehen auf dem Zechengelände Niederberg zur Entwicklung bereit. Die Stadt möchte auch die Bürgermeinung hören

Es ist noch ordentlich Platz auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg. Während das Wohngebiet Dicksche Heide so gut wie entwickelt ist und auch die umliegenden Gewerbeflächen bereits bebaut oder in der Planungsphase sind, warten im Süden noch 87.000 Quadratmeter auf eine neue Nutzung.

Ein CreativQuartier nach Dorstener Vorbild - das ist die Idee, mit der sich Stadt und Investor Jürgen Tempelmann seit einiger Zeit tragen. Ob die Maschinenhalle und die beiden Fördertürme, die noch auf der Fläche stehen, Bestandteile der Fortentwicklung sein werden, ist nur eine der Fragen, die rund um das Gebiet kreisen. Allerdings habe Ruhrtourismus bereits signalisiert, dass die drei historischen Bauten attraktive Objekte für die Extraschicht 2020 sein könnten. Darüber berichtete Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt im Stadtentwicklungsausschuss und gab einen Überblick über den Zwischenstand bei der Weiterentwicklung des Geländes.

Spätestens im vierten Quartal wollen die Beteiligten eine Absichtserklärung unterzeichnen

Die Stadt befindet sich laut eigener Aussage in ständigen Gesprächen mit der RAG Montan-Immobilien-Gesellschaft als Grundstückseigentümerin und Investor Jürgen Tempelmann über das rund elf Fußballfelder große Areal. Ende September, spätestens aber im vierten Quartal soll ein „Letter of Intent“ unterschrieben werden, mit dem Stadt, Eigentümer und Investor die grundsätzliche Absicht zementieren möchten, das Gelände zu entwickeln und Aufgaben und Zuständigkeiten verteilen.

Die Absichtserklärung hält unter anderem auch fest, dass der Kern der Entwicklung und die thematische Leitlinie das Konzept „Kreativ Quartier“ sein soll. Ein Einzelhandelskonzept wird parallel dazu erstellt, um Erkenntnisse über die möglichen Bedarfe vor Ort zu erhalten. Das Gutachten soll laut Stadt bereits Ende September vorliegen.

Der Erhalt der Türme schlägt mit jeweils rund 1 Million Euro zu Buche, glaubt die SPD

Von der möglichen Nutzung der Fördertürme wird auch die Frage abhängen, was auf dem Gelände passieren kann. Über den Nutzen indes gingen die politischen Meinungen im Ausschuss zumindest bei CDU und SPD auseinander. „Das, was steht, muss erhalten bleiben“, sagte Thomas Stralka mit Blick auf Maschinenhalle und Türme. Was Richard Stanczyk von der SPD zumindest bezweifelte. Kein Investor würde die Fördertürme haben wollen, sagte Stanczyk, zumal der Erhalt pro Turm rund 1 Million Euro koste.

In der Entwicklung der Fläche soll auch die Bevölkerung zu Wort kommen. In dem neuen Format „Stadtgespräch“ in Kooperation mit der VHS möchte die Verwaltung am 31. Oktober von 18 bis 20 Uhr mit Bürgern über die Flächenentwicklung ins Gespräch kommen. Und Anregungen seien dabei ausdrücklich willkommen.


Für die kostenlose Teilnahme ist eine Anmeldung über die VHS erforderlich, entweder unter
oder per E-Mail an vhs@krefeld.de. Die Veranstaltungsnummer lautet U12006NV.