Moers. Das Moerser Atlantic-Kino soll am 1. Juli die Corona-Schließung beenden. Ob das Lichtspielhaus längerfristig lebt, hängt auch von einem Film ab.

Jetzt ist es offiziell: Das Kino Atlantic öffnet wieder. Wie Inhaber Joachim Schumacher auf Anfrage berichtet, will er am 1. Juli starten und dann täglich zwei Filme zeigen. Zum Auftakt soll Otto Walkes’ neue Komödie „Catweazle“ laufen.

Der Neuanfang kommt später als geplant. Joachim Schumacher wollte eigentlich zeitgleich mit seinem Burg-Kino in Witten auch in Moers am 11. Juni loslegen. Das Atlantic, seit November wegen der Corona-Pandemie geschlossen, hatte aber zusätzliches Pech: Zum Jahresbeginn gab es einen Wasserrohrbruch. Da wegen der Schließung nicht täglich jemand im Haus war, blieb der Schaden eine Weile unentdeckt: „Wir haben 70 Kubikmeter Wasser versenkt“, sagt Schumacher. Glücklicherweise blieben Technik und Möblierung unbehelligt.

Inzwischen sind die Räume trocken, ein Maler sorgt in diesen Tagen für frische Farbe an den Wänden. Zudem wird gerade ein neues Kassensystem installiert.

In diesen Tagen gleicht das Moerser Atlantic-Kino noch einer Baustelle. Ein Maler sorgt für frische Farbe an den Wänden.
In diesen Tagen gleicht das Moerser Atlantic-Kino noch einer Baustelle. Ein Maler sorgt für frische Farbe an den Wänden. © FUNKE Foto Services | Foto: Volker Herold

Der 1. Juli ist ein Donnerstag, also der Wochentag, an dem Kinos mit neuen Filmen starten. Joachim Schumacher hat sich vorgenommen, das Atlantic an diesem Tag zu öffnen. Zwei Vorstellung täglich soll es geben, um 16 und 20 Uhr. Einlass ist jeweils 30 Minuten vorher. „Dann haben wir genug Zeit, um zwischendurch die Säle gut durchzulüften und sie zu desinfizieren“, erklärt der Kino-Betreiber.

Dass sich dieser Wunsch realisieren lässt, hänge davon ab, ob er bis Anfang Juli genug Personal bekommt: „Ich brauche wenigstens zwei Leute pro Vorstellung.“ Sollte das nicht gelingen, könnte es zunächst auf einen Wochenendbetrieb hinauslaufen, wie ihn soeben das Moerser Atlantic-Team in einem Facebook-Post ankündigt. Ziel seien aber tägliche Vorstellungen, stellt Schumacher klar.

Dabei kann er die Säle auch jetzt noch nicht voll auslasten. Für Kinos sind nicht die Inzidenzzahlen der Städte und Kreise, sondern der Landeswert maßgeblich, erläutert Schumacher. Liegt die Inzidenzzahl von NRW am 1. Juli stabil unter 35, können die Kinos die Plätze im „Schachbrettmuster“ belegen. Immerhin benötigen die Besucher dann keinen Testnachweis, so Schumacher. Neben Ottos „Catweazle“ sollen in der Anfangszeit „Cruella De Vil“ mit Emma Stone, ein Horrorfilm und „Peter Hase II – Ein Hase macht sich vom Acker“ laufen, dann „Fast & Furious“. Ende September soll der neue James-Bond-Film in Moers zu sehen sein, dessen Start wegen der Pandemie mehrfach verschoben wurde.

Wie es langfristig mit dem Atlantic weitergeht? Wenn das Lichtspielhaus wieder öffnet, wird es acht Monate geschlossen gewesen sein. Und die große und moderne „Hall of Fame“ in Kamp-Lintfort hat zwar nicht zu dem befürchteten Einbruch der Besucherzahlen geführt, macht sich aber doch bemerkbar. Der nächste „007“ soll zum Prüfstand werden. „Die ‘Burg’ in Witten und das Atlantic sind gut vergleichbar“, sagt Joachim Schumacher. „Sollte der ‘Bond’ in Moers wesentlich schlechter laufen als in Witten, dann muss ich rechnen und sehen, ob wir hier auf Dauer weitermachen können.“

Die Kinofans in der Grafenstadt dürften es mit dem neuen Bond-Titel halten: „Keine Zeit zu sterben“.