Moers. Es war nicht einfach. Aber jetzt ist klar: Am 10. Oktober gibt es in Moers einen verkaufsoffenen Sonntag. Die Kritik fußt auf zwei Dingen.
Wer am übernächsten Wochenende noch keine Pläne hat, kann in die Innenstadt kommen. Am Sonntag, 10. Oktober, werden anlässlich des Moerser Herbstes die Geschäfte geöffnet. Dass an jenem Tag eingekauft werden kann, hat sich gerade erst sehr kurzfristig entschieden. Die Verwaltung hatte den Rat der Stadt am Mittwoch informiert, dass die Moers Marketing dieses Anliegen geäußert und die Verwaltung die entsprechenden Gespräche geführt hat; am Nachmittag sollte das Gremium in der Sitzung darüber abstimmen.
Dass es keinen einheitlichen Beschluss dazu geben würde, war im Vorfeld nicht zuletzt angesichts der früheren politischen Diskussionen und der Position der Gewerkschaft Verdi klar. Mit Blick auf den nahen Oktober-Termin wirkte sich nun die geltende Corona-Politik aus, wie auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer in der Sitzung deutlich machte.
Bürgermeister erwartet keine Klage
Gleichwohl gaben sich Teile der Politik irritiert. Insbesondere die Kurzfristigkeit der Entscheidung stieß auf Kritik. Die Gründe für die späte Vorlage seien nachvollziehbar, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Atilla Cikoglu. „Aber ich hätte mir eine frühere Information gewünscht.“ Gudrun Tersteegen (Grüne) pflichtete ihm bei und gab zu bedenken, dass „viele kleine Einzelhändler Probleme haben werden, jetzt noch Personal zu finden“.
Der Austausch über die Kommunikation beflügelte den Bürgermeister alsdann, den Spieß umzudrehen und den Kritikern vorzuwerfen, dass von ihnen schließlich kein Vorstoß in dieser Hinsicht gekommen sei. Er sprach von jüngsten Gesprächen mit der Gewerkschaft; von den Kirchen habe man keine Stellungnahme bekommen. Fleischhauer: „Wir dürfen erwarten, dass wir nicht beklagt werden.“
Am Ende wurde die Freigabe zur Öffnung mehrheitlich auf den Weg gebracht. Die Geschäfte können am besagten Tag von 13 bis 18 Uhr Kundinnen und Kunden empfangen.