Moers. Alles muss raus, ist bei Real an der Römerstraße plakatiert. Ein Sprecher bezeichnet das als Vorbereitung für den Übergabeprozess.

Am Realmarkt an der Römerstraße in Moers ist in diesen Tagen breit plakatiert: "Wir schließen diesen Markt, alles muss raus", ist auf den Hinweisschildern zu lesen. Seit Anfang der Woche sei plakatiert, bestätigt Real-Sprecher Markus Jablonski. Aber: "Wir schließen als Real, der Markt wird nicht dauerhaft geschlossen."

Wie berichtet hatte sich im Sommer abgezeichnet, dass es für diesen Markt unter anderer Flagge weitergehen könnte. Nach NRZ-Informationen steht er auf der Wunschliste von Kaufland. Die Lebensmittelkette Kaufland ist wie Lidl Teil der Schwarz-Gruppe. Die ist laut dem Bundeskartellamt europaweit der mit Abstand größte Lebensmitteleinzelhändler.

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Das Unternehmen hatte die Übernahme von 101 Realmärkten beim Kartellamt beantragt, die Wettbewerbsbehörde hat in der vergangenen Woche für bis zu 92 Märkte grünes Licht gegeben. Ob der Realmarkt an der Römerstraße dazu gehört, bestätigte der Sprecher im NRZ-Gespräch am Mittwoch indes nicht. Allerdings taucht Moers in der Liste der Standorte, auf die verzichtet wird, nicht auf. Laut Kartellamt darf auch die Globus-Gruppe 24 Märkte übernehmen.

Die Vorbereitung für die Übergabe läuft

An der Römerstraße hat der Abverkauf von jenen Waren aus dem Sortiment begonnen, die der Nachfolger nicht weiterführt. "Zum Beispiel viele Non-Food-Produkte", sagt Jablonski. Andere Produkte würden abverkauft, bevor sie umgelagert werden müssen. Jablonski beruhigt: "Das heißt nicht, dass die Kundinnen und Kunden vor leeren Regalen stehen." Frischeprodukte und andere Waren werden kontinuierlich geliefert.

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Die Plakatierung bezeichnet er als normale Vorbereitung für den Übergabeprozess. Mit Blick auf das Zeitfenster wird das erste Quartal 2021 genannt. Es ist aber offenbar damit zu rechnen, dass in den nächsten vier bis fünf Wochen Vollzug gemeldet werden könnte.

Der Realmarkt wurde gerade saniert

Markus Jablonski erklärt, dass das Nachfolgeunternehmen in den Mietvertrag eintritt sowie als Betreiber das operative Geschäft übernehmen werde. Es sei davon auszugehen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen werden. Der Standort an der Römerstraße ist erst 2015 für vier Millionen Euro saniert worden. Das bedeute: "Es gibt keine Notwendigkeit, länger zu schließen."

Der Markt an der Römerstraße ist einer von bundesweit 272 Real-Filialen. Der Eigentümer Metro hatte die SB-Warenhauskette erst im Juni an die SCP-Group verkauft.