Moers/Kamp-Lintfort. Der Handelsriese Kaufland interessiert sich für den Real-Markt an der Römerstraße in Moers. Er steht mit anderen Filialen auf der Wunschliste.
Zumindest für einen der drei Real-Märkte zeichnet sich ab, dass es in Zukunft unter anderer Flagge weitergehen könnte. Wie gut unterrichtete Quellen bestätigen, steht der Real-Markt an der Römerstraße in Moers auf der Wunschliste des Handelsriesen Kaufland. Entschieden ist das aber noch nicht. Was fehlt, ist die Zustimmung des Bundeskartellamtes. Für die 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hochstraß bleibt vorerst die Ungewissheit erhalten.
Der Markt an der Römerstraße ist einer von bundesweit 272 Real-Filialen. Der Eigentümer Metro hatte die SB-Warenhauskette im Juni an die SCP-Group verkauft. Das Düsseldorfer Unternehmen kündigte an, die Kette zu zerschlagen, Filialen weiterzuverkaufen und einige zu schließen. Bekannte Interessenten sind Edeka und die Lidl-Tochter Kaufland.
Kaufland: Wir sind an einer hohen zweistelligen Anzahl an Real-Märkten interessiert
Kaufland-Sprecherin Andrea Kübler bestätigte auf NRZ-Anfrage: „Wir sind an einer hohen zweistelligen Anzahl an Real-Märkten interessiert und haben die Übernahme beim Bundeskartellamt angemeldet.“ Zu einzelnen Standorten könne man sich erst äußern, wenn die kartellrechtlichen Prüfungen abgeschlossen sind. Mit demselben Hinweis lehnte Edeka eine Stellungnahme ab. Kaufland und Edeka sollen die Übernahme von Paketen mit zusammen 141 Filialen anstreben.
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Die Real-Filiale an der Römerstraße steht auch auf einer Liste mit weiteren Märkten, an denen Kaufland interessiert sein soll, die seit Tagen im Netz kursiert. Für Beobachter des Handels kommt der Wunsch des Unternehmens mit Sitz in Neckarsulm nicht überraschend. Kaufland wolle seit längerem am Niederrhein stärker Fuß fassen, sagt ein Branchen-Insider und habe auch an dem früheren Grundstück von Horten und C&A an der Homberger Straße zeitweise Interesse gezeigt. Das gut 20 Jahre alte Haus in Hochstraß mit über 7000 Quadratmetern Verkaufsfläche sei nicht zuletzt deshalb attraktiv für einen Käufer, weil es 2015 für vier Millionen Euro modernisiert worden ist. Auch in den Getränkemarkt wurde investiert, die Apotheke auf dem Parkplatz bringt zusätzliche Frequenz.
Einzelhandel-Neubau würde in solchen Peripherielagen heute nicht mehr genehmigt
Es gebe aber einen weiteren Grund für den Griff großer Handelsketten nach vorhandenen Strukturen, so der Insider: Neubauten in solchen Peripherielagen, wie sie die beiden Moerser Real-Märkte aufweisen, würden heute wohl nicht mehr genehmigt.
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Ob die Real-Filialen in Hülsdonk und Kamp-Lintfort auf Wunschlisten weiterer Handelsunternehmen stehen, ist offen. Unter den 15 Filialen, deren Schließung laut „Lebensmittelzeitung“ bislang bekannt ist, befinden sie sich nicht. Allgemein heißt es in der Real-Pressestelle, es gebe Interessenten für weitere Standorte. Etwa 50 Märkte werde man für etwa 24 Monate unter der Real-Marke fortführen und für sie über diesen Zeitraum hinaus eine erfolgreiche Weiterführung als Lebensmitteleinzelhandelsstandorte entwickeln.