Kreis Wesel. VRR und Bahn haben sich ins Zeug gelegt und rund zehn Jahre eingespart. Wie die Dinge im Kreis Wesel jetzt in Bewegung kommen.

Gute Nachrichten für Bahnfahrende im linksrheinischen Kreis Wesel: Die Digitalisierung der Strecke für die Regionalbahn 31 soll deutlich schneller über die Bühne gehen als geplant. Seit Jahren ist die Bahnlinie ein Desaster. Grund dafür ist neben Problemen mit dem Betreiber die mehr als hundert Jahre alte technische Infrastruktur. Stellwerke und Signaltechnik stammen noch aus dem Jahr 1920. Nach jahrzehntelangem Stillstand geht es jetzt schneller als gedacht, bereits Ende 2026 soll die Strecke Rheinberg-Xanten digitalisiert und mit Weichenheizungen ausgestattet sein, Kupfer- durch Glasfaserkabel ersetzt und die Stellwerke erneuert sein. Bis 2031 dann soll die Bahn am gesamten Niederrhein runderneuert werden, ursprünglich war das erst für 2045 vorgesehen. So stellte es DB Infrago jetzt im Mobilitätsausschuss vor.

Bis 2031 sollen die ungesicherten Bahnübergänge im Ländlichen verschwunden sein, entweder aufgegeben oder gesichert werden, damit der RB31 mit modernen hybriden Fahrzeugen und Tempo 100 im 30-Minuten-Takt zwischen Millingen und Xanten unterwegs sein kann. Zunächst wolle die Bahn die Maßnahmen umsetzen, die kein Planungsrecht erfordern, denn Planung braucht Zeit. Für den 30-Minuten-Takt ist in Rheinberg ein zweiter Bahnsteig notwendig, ab 2031 soll dieser Takt gelten. Aktuell funktioniert auf der Strecke der Niederrheinbahn nicht einmal der Stundentakt zuverlässig. Alles in allem wird es 92,5 Millionen Euro kosten, die Strecke zu ertüchtigen.

Die Bahn setzt auf ihr „Schnellläufermodell“, dass sie 2021 und 2022 bereits auf der Strecke Kleve-Kempen erfolgreich umgesetzt habe. sz