Kreis Wesel/Kreis Kleve. Obwohl vom 1. November an die Bahnstrecke Oberhausen-Emmerich gesperrt ist, fehlen bislang konkrete Informationen für die Fahrgäste.
Vom Abend des 1. November an wird die Bahnstrecke zwischen Emmerich und Oberhausen für drei Wochen gesperrt. Als Ersatz für die ausfallenden Züge fahren Busse, die Grünen in den Kreisen Wesel und Kleve sowie im Land kritisieren, dass es keine Informationen gibt. Noch immer werden in der Fahrplanauskunft Zugfahrten angezeigt, die es nicht geben wird.
„Wir haben auf der Betuwe eine Baumaßnahme, die seit Jahren geplant ist, trotzdem wissen die Fahrgäste zwei Tage vorher nicht, zu welchem Zeitpunkt die Ersatzbusse fahren und wie viel Zeit sie einplanen müssen, um zum Beispiel zur Arbeit zu kommen. Das ist einfach nur noch peinlich“, stellt David Krystof, Vorsitzender des Verkehrsausschuss des Kreistages Kleve, fest. „Ein verpasstes Bewerbungsgespräch, eine nicht angetretene Prüfung, ein verpasster Flug werden zu den drastischen Folgen gehören“, beschreibt Lukas Aster, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, die Situation. „Niemand würde auf der Autobahn eine Baustelle ohne Informationen zur Ausweichstrecke einrichten. Genau das passiert aber gerade auf der Schiene zwischen Oberhausen und Emmerich vor den Augen unserer Fahrgäste.“
„Für den Fahrgast ist es am Ende egal, wer im Wust der Zuständigkeiten für die zu späte Bereitstellung der Ersatzfahrpläne verantwortlich ist. Was bleibt, ist ein Image- und Vertrauensverlust in das System Bahn. Hier muss sich dringend und grundlegend etwas ändern“, ergänzt der Klever Landtagsabgeordnete Volkhard Wille, der auch für den Kreis Wesel zuständig ist.
Falsche Auskünfte verwirren die Fahrgäste
Die dreiwöchige Streckensperrung ist nur der Auftakt für eine insgesamt 80-wöchige Bauphase in der Voll- und Teilsperrungen sich abwechseln. Während für den RE49 und den RE5 jüngst endlich die Ersatzfahrpläne eingepflegt worden seien, fehlten diese beim RE19, der die gesamte Strecke befährt, bis heute, so die Kritik. Dadurch komme es auf der gesamten Strecke zu falschen Auskünften und Verwirrung bei den Fahrgästen.
Ina Besche-Krastl, Sprecherin für Schienenverkehr in der Landtagsfraktion fasst zusammen: „Leider ist die schlechte Informationspolitik ein Dauerthema. Insbesondere in der aktuellen Lage und vor dem Hintergrund solcher Baumaßnahmen muss das funktionieren. Ich erwarte von Bahn und Verkehrsverbünden hier dringend Verbesserung. Wir verspielen das Restvertrauen der Fahrgäste, wenn wir so weitermachen.“
Die nächsten Jahre wird in NRW im Schienennetz so viel gebaut werden, wie noch nie. Angesichts der in die Jahre gekommenen und störungsanfälligen Infrastruktur sei das auch bitter nötig. Dadurch kommt es zu Auswirkungen wie Streckensperrungen und Umleitungen, die für die Fahrgäste spürbar sind. Es sei wichtig, diese Auswirkungen klar und rechtzeitig zu kommunizieren.