Kreis Wesel. Der BUND will ein Monitoring zum Bestand startet und ruft zur Teilnahme an der Igel-Challenge auf. Was Naturfreunde zu der Aktion wissen müssen.
Der Verein Pro Igel und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) im Kreis Wesel wollen gemeinsam ein umfassendes Monitoring zu starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln und den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können. Ab dem 1. Oktober können Igel-Sichtungen auf der Naturmeldeplattform Observation.org melden. Dies ist ganz einfach über die Smartphone-App Obsidentify möglich. Alternativ können Igel auch mit jeder anderen Kamera fotografiert werden. Die Bilder müssen dann auf die Naturmeldeplattform www.observation.org hochgeladen werden.
„Aus den Ergebnissen dieses Monitoring sollen konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden“, erklärt Angelika Eckel. Geplant ist eine langfristige Datenerhebung, denn Entwicklungstrends von Populationen lassen sich erst erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder Jahrzehnten erhoben werden.
„Igel sind zunehmend gefährdet, das Tier steht seit 2020 auf der Vorwarnliste zur Roten Liste Deutschland. Über ihren Bestand weiß man in Deutschland nicht wirklich viel. Ein Hinweis, dass er stark abgenommen haben muss: Ich entdecke heute deutlich weniger Igel-Verkehrsopfer auf den Straßen als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Auch wenn es ein trauriger Anblick ist, auch Verkehrsopfer sollen für das Projekt fotografiert und gemeldet werden“, so Angelika Eckel weiter.
In der App ist auch die Teilnahme an einer Igel-Challenge möglich. Wer innerhalb eines Jahres die meisten Igel fotografiert, gewinnt tolle Preise. Unter den zehn besten Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlosen die Initiatoren Sachbücher über Igel und den igelfreundlichen Garten sowie Bausätze von Igelhäusern. Angelika Eckel „Wichtig ist, dass Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden. Fotos von Igel an Futterstellen oder in Pflegestationen sind nicht von Interesse“, so Angelika Eckel. Mehr Informationen zu den Regeln: www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge.
Mähroboter sind eine tödliche Gefahr für Igel
Wer dem Igel gleich etwas Gutes tun möchte, kann direkt im eigenen Garten anfangen und ihn igelfreundlich gestalten sowie mögliche Gefahrenquellen entschärfen. Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Igel fressen nicht nur Regenwürmer, sondern besonders gern Käfer, Raupen, Larven und Ohrenkneifer. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt
„Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten. Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel, wenn sich die Kleinen zusammenrollen, werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet“, so Eckel.