Kreis Wesel. Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ist mühsam. Der Kreis Wesel bemüht sich nun um eine Verlängerung der Landesförderung.

Nach der Saat kommt die Ernte. Nach diesem Prinzip möchte der Kreis Wesel auch beim Ausbau der ökologischen Landwirtschaft vorgehen und strebt eine Verlängerung der Ökomodellregion an. Gemeinsam mit dem Kreis Kleve ist der Kreis Wesel eine von fünf Musterregionen in NRW, die von der Landesregierung seit 2022 und für die Dauer von drei Jahren finanziert wird, um die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette umweltschonender und nachhaltiger aufzustellen. Das Ziel: Landesweit sollen 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in NRW bis 2030 auf Ökolandbau umgestellt werden.

Das Ende der ersten Förderperiode vor Augen, möchte der Kreis Wesel gemeinsam mit dem Kreis Kleve sich nun um weitere drei Jahre als Ökomodellregion bemühen. Ein Angebot, das das Land NRW den drei Ökomodellregionen der ersten Stunde macht. Der Grund: Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ist mühsam. Es geht um das richtige Bewusstsein, bei landwirtschaftlichen Betrieben, bei verarbeitenden Unternehmen und bei den Endkunden.

Die ersten drei Jahre war die zuständige Projektmanagerin, Kirstin Surmann, so auch vor allem damit beschäftigt, Netzwerke zu knüpfen und Gespräche zu führen, um unter anderem die Absatzmärkte zu verbessern, damit sich der ökologische Anbau für die Landwirtinnen und Landwirte auch rechnet. Ein schwieriges Unterfangen, das mehr Zeit braucht. Das erkannten auch die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses, die sich mit großer Mehrheit bei nur einer Gegenstimme der Freien Gruppe (ehemals AfD Gruppe Kreis Wesel) für eine Verlängerung des Förderzeitraums aussprach. Den endgültigen Beschluss dazu fasst der Kreistag in der kommenden Woche.

In den nächsten drei Jahren, so der Plan, soll nun endlich in zahlreichen Bereichen die praktische Umsetzung erfolgen, vor allem beim Ausbau der Absatzmöglichkeiten. Vorbehaltlich einer positiven Förderzusage aus Düsseldorf. Bislang fördert das Land die Ökomodellregion mit 80.000 Euro pro Jahr. Die Kreise Wesel und Kleve schießen je 10.000 Euro pro Jahr hinzu und finanzieren das Projekt mit jeweils zusätzlich 5000 Euro. Ähnlich soll sich die Finanzierung auch in den Jahren 2025 bis 2027 gestalten. Die Signale dazu seien bereits vielversprechend, sagte der Leiter der Entwicklungsagentur Wirtschaft (EAW) des Kreises, Lukas Hänel, im Wirtschaftsausschuss.