Kleve / Niederlande. Loek Geeraedts, langjähriger Geschäftsführer des Hauses der Niederlande, macht einen informativen Podcast. Warum er jetzt in Kleve war.
Loek Geeraedts hat sichtlich und hörbar Spaß an seiner neuen Aufgabe. Der langjährige Geschäftsführer des Hauses der Niederlande in Münster produziert seit gut einem Jahr einen Podcast mit wissenswerten Informationen über die Niederlande: Aktuelle Politik, kulturelle Besonderheiten, wirtschaftliche Entwicklungen oder sportliche Themen – Loek Geeraedts bietet mit seinem Podcast „Hallo Nachbar“ einen interessanten Rundumschlag für alle, die mehr über das Nachbarland wissen wollen.
Loek Geeraedts kennt viele Deutsche, die an der Nordseeküste Urlaub machen, dort sogar ein eigenes Häuschen oder den berühmten Wohnmobilstellplatz haben. Und immer wieder hat er gehört, dass die Deutschen ihre Nachbarn zwar sehr schätzen, aber kaum Ahnung von Land und Leute haben. Diese Lücke will der 73-Jährige schließen. „Die Deutschen wollen wissen, wie das Land organisiert ist“, sagt er.
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Und diesen Wissensdurst stillt er mit Begeisterung. Bereits nach einem Jahr kann er auf über 10.000 Downloads zurückblicken, jeden Monat würden 1.000 Nutzer einschalten. Angefangen hat er in niederländischen Wahlkampfzeiten, ideal, um das parlamentarische System und die wichtigsten Streitpunkte in der Politik zu erklären. So geht er auf die niederländische Asylpolitik ein und erklärt, wie im Nachbarland eigentlich eine Regierung gebildet wird. Die Beiträge sind sehr informativ und dank seiner sonoren Radiostimme schafft es Geeraedts, dass man auch gerne zuhört.
Ein bisschen Patriotismus muss natürlich auch sein. Klar, dass es Folgen über Sinterklaas, Karneval oder die Elfstedentocht gibt – was wären Holländer und Friesen ohne ihre Schlittschuhe? Immer wieder lädt er auch sachkundige Gesprächspartner ein. Etwa Günter Gülker, Geschäftsführer der detusch-niederländischen Handelskammer zu den deutsch-niederländischen Wirtschaftsbeziehungen oder die Deutschlandfunk-Korrespondentin Kerstin Schweighöfer. Sehr angenehm: Im Podcast geht es direkt ums Thema und es gibt keine nervigen Vorreden oder Werbung.
Es kommt auf die Details an
Hallo Nachbar - der Podcast
Wer in den Podcast reinhören möchte, kann ihn bei unterschiedlichen Podcast-Plattformen ansteuern. Er heißt: „Hallo Nachbar! Wissenswertes über die Niederlande“.
Der Podcast ist ein Produkt der Bundesgemeinschaft für deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Er wird unterstützt vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Sparkasse und dem Landschaftsverband Rheinland.
Loek Geeraedts berichtete kürzlich über Mediamixx in Kleve und sprach mit Frank Wöbbeking. Die beiden unterhielten sich über grenzüberschreitende Kommunikation und warum Deutsche und Niederländer, die sich in vielen Dingen so ähnlich sind, sich auch oft missverstehen. Wie immer im Leben kommt es auf die Details an.
Mit den Details zu den Niederlanden kennt sich Geeraedts bestens aus. Er war nicht nur von 1989 bis 2016 Geschäftsführer des Zentrums für Niederlande-Studien an der Universität Münster, sondern ist derzeit auch Vorsitzender der Bundesgemeinschaft für deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Im Rahmen dieser Tätigkeit macht er nun auch den Podcast.
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Geballte Niederlande-Kompetenz
Während seiner Zeit an der Universität leitete Geeraedts nicht nur die finanziellen Geschicke des Niederlande-Hauses, sondern hielt auch Seminare und arbeitete eng mit den jeweiligen Leitern – Horst Lademacher und Friso Wielenga – zusammen. In dieser Zeit entstand auch die Internetseite „NiederlandeNet“, die viele Informationen über den beliebtesten Nachbarn der Deutschen bot. Inzwischen gibt es diese Seite nicht mehr.
Jeder Podcast dauert zwischen 10 und 30 Minuten, nicht länger. Geeraedts spricht alle Sendungen selbst ein und lässt sie anschließend schneiden. Das nötige Equipment und Know-how hat er sich nach und nach angeeignet. Mittlerweile plant er mit 30 Folgen pro Jahr. Entweder im eigenen Studio oder er reist durchs Land, um quasi als rasender Reporter auch vor Ort berichten zu können. Was ihm wichtig ist: „Die Beiträge müssen gut recherchiert sein und es gibt ein klares Konzept für jede Folge.“ Nichts ist nerviger als Halbwissen. Gleichzeitig, soll es aber auch locker zugehen, denn der Podcast will informieren und unterhalten. Bislang ist ihm das geglückt.