Kreis Kleve. Im Internet drehen alle wegen der Pistazien-Schokolade durch. Und auch in der Region ist die Nachfrage gigantisch. Rezepte online zum Selbermachen.

Der Schokoladen-Nikolaus, Christstollen oder die Marzipankartoffeln unterm Weihnachtsbaum – das war gestern. In diesem Jahr könnte Dubai-Schokolade zu den absoluten Rennern und dem köstlichsten Geschenk des Jahres gehören. Die süße Kalorienbombe aus Vollmilchschokolade, einer dicken Schicht Pistaziencreme, Sesammus und dünnen Teigfäden geht gerade als mit Abstand begehrteste Süßigkeit durch die Decke. Vor allem in den sozialen Medien führt aktuell kein Weg vorbei an der ganz besonderen Tafel Schokolade.

In der Schokolaterie Madaq in Nimwegen geben sich die Kunden die Klinke in die Hand. Kurz vor Nikolaus wollen viele Niederländern einen Schokoletter aus Dubai-Schokolade haben. 16 Euro für 124 Gramm? In Nimwegen zuckt niemand mehr mit der Wimper. „Es ist ein enormer Hype“, erzählt Melissa van den Berg, die Einrichtungsleiterin des beliebten Schokohauses an der Pauwelstraat.

Enorme Nachfrage vor Nikolaus

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Dubai-Schokolade
Dubai-Schokoletter werden in Nimwegen gerade richtig gut verkauft. © NRZ | Andreas Gebbink

Seit April registriere man eine enorme Nachfrage. Vor Nikolaus habe man daher eine Dubai-Bar im Laden errichtet, um die unterschiedlichen Köstlichkeiten zu präsentieren. Van den Berg betont, dass jeder Schoko-Letter in der eigenen Manufaktur erstellt worden ist. Die zentrale Schokomacherei sitzt in Velp bei Arnheim. Madaq hat in den Niederländen Länden in Haarlem, Maastricht und Nimwegen.

Der Preis sei sicherlich ungewöhnlich, aber die Zutaten sind auch teuer, sagt van den Berg. Der Preis für Pistazien sei enorm hoch gegangen und auch die verwendete Schokolade sei hochwertig. Nicht zuletzt verwende man noch die Künefe, die für den typisch-knusprigen Geschmack sorge.

Woher der Hype kommt

Den Anfang für diesen neuerlichen Internet-Hype machte wohl Influencerin Maria Vehera, als sie Ende 2023 die Schokolade des Schokoladenherstellers Fix Dessert Chocolatier aus Dubai öffentlich verputzte und dadurch bekannt machte. Erfunden wurde die Süßigkeit 2021 in – Dubai. Seitdem hat sie ihre Reise um die Welt angetreten. Inzwischen stellen viele weitere Unternehmen die Köstlichkeit her. Supermärkte verkaufen das trendige Naschwerk. Als der Schweizer Schokoladenproduzent Lindt den Verkauf von Dubai-Schokolade vor einigen Tagen in Berlin startete, gab es lange Schlangen vor den Geschäften.

Die Pistazien-Schokolade

Die weltweit größten Anbaugebiete für Pistazien liegen in der Türkei, den USA, Iran und Syrien. In Europa werden die Nuss-Früchte in Italien, Spanien und Griechenland produziert. Beliebt war die Pistazie schon vor der Dubai-Schokolade.

Als Zutat beim Backen, als Snack oder leckere Eissorte. Deutschland gilt nach China als zweitgrößter Importeur. Außerdem gelten Pistazien als gesund. Sie enthalten mit Vitamin E und B1, Kalium, Magnesium und Eisen eine ganze Menge wertvolle Inhaltsstoffe.

Was aber ist so besonders an dieser Schokolade? Es ist wohl die Kombination aus Pistazien und „Engelshaar“. So ist der deutsche Name für Kadayif, einem Gebäck in feinen Strängen, das zum Beispiel für Süßspeisen wie Baklava verwendet wird. Die süße Mischung macht’s.

Es kostet schon was

Dubai Schokolade
Die Mousse au chocolat mit Pistaziencreme.  © NRZ | Andreas Gebbink

Wer die ganz besondere Schokolade probieren will, muss allerdings viel tiefer in die Tasche greifen als etwa für eine Tafel Vollmilchschokolade mit Nüssen. Bei Edeka in Kleve kostet die 100 Gramm-Tafel aktuell 6,99 Euro, je nach Marke können es bei Amazon auch schon mal 18,99 Euro sein. In einem Geschäft in Wesel kostete die Schokolade vor einigen Tagen schlappe 15 Euro. Trotzdem ist die Nachfrage seit Wochen groß. „Wir haben gerade die zweite Charge in den Regalen“, berichtet Serhan Adar, Filialleiter bei Edeka Brüggemeier in Kleve. Die erste sei innerhalb von vier, fünf Tagen ausverkauft gewesen, sagt er. Dabei sei man wegen des doch hohen Preises mit der Order zurückhaltend gewesen. „Wir haben jeweils nur 80 bis 100 Tafeln eingekauft“, so Adar.

Edeka Schroff in Kleve wirbt auf Instagramm jetzt mit einer Mischung für Dubai-Schokolade zum Selbermachen.

Auch in der Bäckerei Heicks & Teutenberg ist man auf dem Laufenden. „Wir kennen den Trend“, erklärt Geschäftsführer Christian Heicks. Die Schokolade werde im Netz gerade sehr gehypt – und das bei diesem hohen Preis. Der Bäckermeister nimmt die aktuelle Entwicklung auf. „Wir sind gerade dabei etwas zu kreieren“, verrät er. Das Besondere an der Schokolade seien neben den Pistazien die Teigfäden, das sogenannte Engelshaar. Anders als die Pistazien sei das gerade „ziemlich schwer zu bekommen“. „Aktuell sind wir also erst mal damit beschäftigt an die Zutaten zu kommen.“

Die Mousse mit Pistaziencreme

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Dubai Schokolade
Emile Stam verkauft im Hof zum Walde in Spijk Dubai Mousse au chocolat und in dieser Woche treffen auch die Schokoletter ein.  © NRZ | Andreas Gebbink

Wer den Einkauf von Dubai-Schokolade mit einem kleinen Ausflug zu den Nachbarn verbinden möchte, sollte sich auf den Weg ins niederländische Spijk gleich hinter der Grenze bei Hüthum machen. Dort verkauft der Hof zum Walde eine Dubai Mousse au Chocolat. In dieser Woche kommt noch der Schoko-Letter hinzu.