Kleve. Neben dem Herren- und Damenhaus betreibt die Modekette aus Hagen in der Klever Innenstadt das Wäschehaus. Daran wird sich in Kürze etwas ändern.
Auf NRZ-Anfrage erklärte Holger Voskuhl, der Sprecher der Modehaus-Kette Sinn, „dass das Wäschehaus in Kleve geschlossen, beziehungsweise nach Goch verlagert wird, da die Fläche in Kleve zu klein ist.“ Dann fügte er zu der Filiale an der Großen Straße/Schlossstraße nahe des Elsa-Brunnens hinzu: „Aber man sucht weiter in näherer Umgebung des Haupthauses in Kleve eine neue Möglichkeit, für ein größeres Wäschehaus.“ Die anderen bestehenden Häuser in Kleve und in Goch würden bleiben, so der Sinn-Sprecher weiter.
An anderer Stelle in der Innenstadt soll ein größeres Wäschehaus starten
„Das Ladenlokal ist viel zu klein, um unser riesiges Portfolio zu zeigen. Wir werden irgendwann in nächster Zeit hier in Kleve ein Wäschehaus an größerer Stelle wieder aufmachen“, sagte die Klever Geschäftsleiterin Brigitta Schmitt, die sich ansonsten nicht weiter zur Schließung des Wäschehauses äußern wollte.
Ab wann man in dem Wäschehaus am Elsa-Brunnen nicht mehr einkaufen kann, steht laut Sinn nicht exakt fest. „Genau ist das noch nicht zu sagen, aber zum Weihnachtsgeschäft sollte es soweit sein“, erklärt Sprecher Voskuhl dazu.
+++ So hatten wir bereits am 9. September berichtet +++
Mit dem Slogan „Final Sale“ und „Viele weitere Reduzierungen“ sowie „Top Marken Sale bis zu 50 Prozent“ wirbt die Modehauskette Sinn zurzeit in Kleve.
Bekanntlich hat das in Hagen ansässige Unternehmen im August einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, was auch einige Klever Kunden zusammenzucken lässt. Bedeutet der Hinweis auf den finalen Verkauf also, dass die drei Klever Sinn-Geschäfte bald schließen?
Reduzierte Sommerware gibt‘ jetzt zum halben Preis
„Nein, das bedeutet es nicht“, sagt Brigitta Schmitt, die Geschäftsleiterin der drei Klever Sinn-Häuser, mit Bestimmtheit und klärt auf: „Finale Sale bedeutet, wir verkaufen jetzt unsere bereits reduzierte Sommerware zum halben Preis.“ Schon ab Juli gebe es den „Sale“, aus dem dann der „finale Schlussverkauf“ geworden sei. Der Rest Sommerware, dies sei nicht mehr viel, werde jetzt für 50 Prozent des regulären Preises verkauft. „Eine knappe Woche noch“, schätzt Schmitt, gebe es noch diese „Super-Schnäppchen“.
Dann zeigt sie die neue Herbst- und Winterware, die bereits in die Regale des Damen-Modehauses an der Kavarinerstraße Einzug gehalten hat. „Man sieht, wir sind gut gefüllt“, erklärt Schmitt, die sich sehr optimistisch gibt, was die Zukunft der drei Modehäuser in Kleve angeht: „Wir sind in einer Insolvenz in Eigenregie, aber das heißt ja nicht, dass Standorte zugemacht werden. Ich bin zuversichtlich und mir sicher, dass es bei uns weitergeht – ganz sicher!“ Der Insolvenzantrag habe überhaupt nichts damit zu tun, dass Kleve nicht gut unterwegs wäre. „Die Klever sollen sich also keine Sorgen machen“, so die Leiterin.
Sondereffekte und neues Warenwirtschaftssystem führten zur Insolvenz
Als Gründe für den Insolvenzantrag nennt die Sinn-Firmenzentrale „die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einmalige Sondereffekte“. So habe das Unternehmen durch Wasserschäden oder andere bautechnische Gründe zeitweilig Häuser oder Etagen schließen müssen. Dies habe zu Umsatzrückgängen bei gleichzeitig steigenden Mehrkosten (unter anderem die Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems) geführt, so das Unternehmen, das deutschlandweit 41 Modehäuser betreibt und 1500 Mitarbeiter beschäftigt.
Zu den drei Geschäften in Kleve zählen auch das Herrenhaus in der Herzogstraße sowie das Unterwäschen-Geschäft an der Ecke Große Straße/Schlosstraße nahe des Elsa-Brunnens. Dann führt Brigitta Schmitt im Damenmodehaus an der Kavarinerstraße durch die Gänge mit gut gefüllten Regalen mit dicken Pullovern und langen Hosen und betont noch einmal: „Ich sage auch den Leuten die nachfragen: Seht doch mal her, wenn wir zumachen würden, hätten wir ja wohl kaum schon die komplette neue Herbst- und Wintermode.“
Die kalte Jahreszeit kann also zumindest modetechnisch kommen. „Es ist schon extrem viel Winterware da, aber durch die finalen Reduzierungen versuchen wir, auch noch die restliche Sommerware zu vermarkten – zu tollen Preisen“, so die Geschäftsleiterin.
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Sie brauche den Platz in den Regalen, den zurzeit teilweise noch die Sommerware belege, einfach schnellstmöglich für Herbst- und Wintermode, erklärt sie überzeugend und fügt passenderweise den Slogan ihres Hauses hinzu: „Das macht Sinn!“ Dem kann man wirklich nicht widersprechen.