Weeze. Eine Emmericherin gesteht Nico Santos ihre Liebe, ein 21-Jähriger darf mit Shirin David singen. So war das San Hejmo 2024 in Weeze.
Tausende weiße Papierherzen ragen in den Himmel, während Nico Santos mit seinem Lied „Sonne“ Licht ins Dunkel bringt. Auf der Mainstage des San Hejmo geht er am Samstag auf und ab, immer wieder sein Mantra ins Mikro sprechend: „Wir müssen zusammenhalten, vor allem mit Liebe.“ Davon hatten seine Fans viel für ihn übrig. Hinter all den weißen Herzen, die es in die Crowd schafften, steckte nämlich kein Marketingteam. Eine Gruppe Santos-Fans bastelte die Herzen und verteilte sie vor dem Auftritt des Sängers auf dem Festivalgelände. Unter ihnen übrigens auch die Emmericherin Stefanie Verhey, die sich sehr gefreut hat, dass der Lieblingsmusiker nahe der Heimat auftritt.
Das San Hejmo 2024 prägten Momente wie dieser. Dabei wäre es einen Tag zuvor kaum möglich gewesen, ein Papierherz unversehrt in den Himmel zu strecken.
Mit der Picknick-Decke im Stadtwald Platz genommen
Im vergangenen Jahr ging Tokio Hotel durch den Monsun, diesmal sind die Besucher des Festivals an der Reihe. Am Freitag regnet es wie aus Eimern. Wer am frühen Abend an der Mainstage steht, der wird nass. Bald überlappt durchsichtiges Plastik jedes Outfit. „Langer Sack mit Kapuze“, lacht Paulina aus Remagen, die auf Kontra K wartet. Auch bei den Campern fällt die Laune trotz des Regens nicht ins Wasser. Immerhin gehören Gummistiefel zum Penny-Sortiment. Am zweiten Festivaltag schlagen die Einkäufe der Besucher dann um.
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„Klasse, dass man hier nicht die ganze Zeit Party machen muss“
Regencapes weichen kurzen Hosen, Sonnen- sowie Eiscreme wandern übers Kassenband. Am Vortag noch im Stadtwald des San Hejmo unter den Baumkronen vor Regen versteckt, schlagen Besucher nun ihre Picknickdecken auf. Schattige Plätzchen gibt es ja genug. „Hat noch jemand Rot?“, raunt es mitten im Wald. Sekunden später werden bunte Stifte sowie Schablonen über den Tisch gereicht. Besucher quatschen und bemalen dabei ihre persönlichen Jutebeutel. Jess aus Hagen hat sich für ein Mandala entschieden: „Klasse, dass man nicht die ganze Zeit Party machen muss.“ Kaum ein Look ist am Ende des Festivals noch ohne das besondere Accessoire. „Ich denke, das ist schon ein Highlight“, sagt die 34-Jährige.
Swifties tanzten im WG-Container
Für Swifties ist der beste Act eine Künstlerin, die nicht vor Ort ist. Im WG-Container laufen Songs von Taylor Swift rauf und runter. Spätestens bei „Shake it off“ bebt der kleine Raum. Viele reisen dafür sogar mit zwei Paar Schuhen an. Silberne Cowboyboots an den Füßen, dazu ein weißes Kleidchen, ist das Outfit der 20-Jährigen Alexandra konzertreif. „Nach einer Zeit tun die höllisch weh“, bedauert sie das schöne Schuhwerk. Im glitzernden Turnbeutel ist daher noch ein Paar bequeme Chucks, „aber erst nach meinem Lieblingssong.“
Das Einzige, was der WG-Container nicht zu bieten hat, sind Moshpits. Dabei schaffen die Fans einen großen Kreis, in den sie dann wild hereinspringen. Ski Aggu und Badmómzjay fordern dazu auf. Beide Male klappt das nicht allzu gut. Außer für eine Zuschauerin, die sogar ein Lob der Rapperin erhält: „Du bist krass!“ Immerhin tanzt sie, während das restliche Publikum erstmal verhalten bleibt, ganz allein verrückt drauflos.
Fan sang auf der Bühne mit Shirin David
Cola, Prosecco, Bier? Ab 22.30 Uhr wollen die Besucher am Samstag nur noch ein Getränk: Iced Matcha Latte. Bevor Shirin David den mit ihrem neusten Hit serviert, heizt sie die Menge ordentlich ein. Jeder Song wird kreischend mitgesungen, die Fans springen auf und ab. Zu „Bauch, Beine, Po“ schafft es dann sogar der 21-Jährige Salvatore von der Crowd auf die Bühne. Die Besucher jubeln dem Mega-Fan entgegen, der jede Zeile auswendig kennt. Fazit: Lieben wir.
Übrigens: Am 15. und 16. August 2025 geht das San Hejmo in die nächste Runde. Mit Finch, K.I.Z, Nina Chuba, Sido, Paula Hartmann und 01099 stehen sechs Acts bereits fest. Co-Gründer und -Geschäftsführer der San Hejmo GmbH Bernd Dicks hofft, dass das Festival, das bereits in diesem Jahr 15.000 Besucher mehr als im Vorjahr verzeichnet, noch weiter wächst. 65.000 Besucher kamen ins „Heilige Zuhause“, 15.000 Gäste genossen seit Donnerstag ein langes Wochenende auf den Campingflächen.
Dicks zieht ein Resümee
.„Es war so toll zu sehen, wie unsere Gäste San Hejmo lieben, überall herrschte ein grandioser Vibe! Sie haben die Acts abgefeiert, zwischendurch Yoga auf der Campsite und DIY im Stadtgarten gemacht, geschlemmt, gechillt und natürlich unzählige Erinnerungsfotos vor den über 100 Streetart-Werken auf dem ganzen Areal geschossen. Wir bieten mit San Hejmo drei Festivals in einem, das kommt super an und bescherte uns Zuwächse, die unsere Erwartungen noch übertroffen haben“, resümiert Bernd Dicks.
Weitere Fotos des Festivals gibt es hier zum Durchklicken: