Emmerich/Weeze. Eigentlich wollten die Dillans aus Emmerich nur zum Musikhören aufs San Hejmo. Dann wagen sie das Abenteuer Camping. So lief die Premiere.
Ihr gefallen besonders „diese Discoteams, die Musik tanzbar machen“, kurzum DJs. Er möchte einfach mal Festivalluft schnuppern. Uta und Marc Dillan aus Emmerich entscheiden, Tickets für das San Hejmo in Weeze zu kaufen. An beiden Tagen wollen sie zwischen Heimat und Heiligem Zuhause pendeln. So jedenfalls der Plan. Hätten sie bei der Online-Bestellung mal ihre Tochter gefragt, denn sie verklicken sich. „Plötzlich stand da, wir hätten für Camping bezahlt. Wieso also nicht?“, blickt Uta zurück. Dabei sprach vieles dagegen.
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Das Paar aus Emmerich war noch nie zuvor campen. Bis zum San Hejmo hatten sie weder Zelt noch Luftmatratze. Beides bestellen sie für das Festival: „So, damit hätten wir alles, oder?“ Ein Trugschluss, wie sich bereits bei der Anreise am Freitag herausstellen sollte. Als sie ihr Auto auf dem Acker, 20 Minuten Fußweg vom Eingang entfernt, parken, beginnt das Stöhnen. Während andere Camper mit Bollerwagen vorbeiziehen, „schleppen wir uns kaputt.“
Regen im Gesicht diente als Wecker
Pop-up-Zelt hingeworfen, folgen letzte Aufbauarbeiten von „knote ich das jetzt da oben fest?“ bis „ne, das muss da nicht durch.“ Im Laufe des Festivals zieht es sie immer wieder zum Schlafplatz. „Jetzt hat man einen Rückzugsort“, sagt Uta. Beim Headliner Macklemore geht‘s selbstverständlich zurück vor die Mainstage. Ab da verdunkelt sich alles. Als sie zurück zum Campingplatz laufen, schüttet es. „Hoffentlich hält das Zelt“, grübeln sie. Eine Antwort bringt der nächste Morgen.
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„Wachgeworden bin ich durch einen dicken Regentropfen auf meiner Stirn“, klettert Marc gegen sechs Uhr aus dem Zelt. Innen ist manches feucht, vieles nass. „Bei dem Wetter zu campen ist schon echt ungemütlich“, überlegt Uta. Kurz steht ein Abbruch der Aktion im Raum. Dann Kopfschütteln: „Wir können auch Regen.“ Sie habe trotz der Feuchtigkeit gut geschlafen. „Und obwohl die ganze Nacht irgendeiner Karaoke gesungen hat.“ Dann winken ihnen zwei Nachbarinnen zu.
Dillans ziehen Camping-Bilanz
Bis der Schauer am Samstagmorgen vorbei ist, könne das Paar unter ihrem Pavillon Platz nehmen. Gerade mal halb so alt wie die Emmericher, sind Marla und Lena begeistert: „Geil, so will ich später sein.“ Auch die Dillans ziehen Bilanz. „Dass wir das nochmal mitmachen, hätten wir nicht gedacht“, setzt Marc an. Vor allem der Regen und sein Rücken machen ihm zu schaffen. Nach dem Wochenende brauche er erstmal einen kleinen Urlaub. Aber: „Erfahrungen zum ersten Mal sammeln, ist schön. Je älter man wird, desto seltener hat man das.“ Stolz geben sich die beiden ein High-Five. Spielt das Wetter im nächsten Jahr mit, kaufen sie ihre Camping-Tickets sogar mit Absicht.