Kreis Kleve. Die Feuerwehr hatte am Freitag mit Orkantief „Zeynep“ gut zu tun - es gab mehr als 350 Einsätze. Zudem bleibt die Rheinbrücke gesperrt.

  • Auch am Freitag hat es im Kreis Kleve wieder gestürmt. Sturm „Zeynep“ bereitete der Feuerwehr viel Arbeit.
  • Zu Insgesamt 350 Einsätzen ist die Feuerwehr im Kreis Kleve bis 22 Uhr ausgerückt.
  • Die Rheinbrücke Kleve/Emmerich ist gesperrt.
  • Alle Informationen zum Sturm im Kreis Kleve können Sie in unserer Übersicht nachlesen.

Sturm Zeynep sorgte wieder für eine rote Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes: Noch bis 1 Uhr in der Nacht gilt im Kreis Kleve die Warnung vor orkanartigen Böen bis 120 km/h. In der Zeit von 1 bis 5 Uhr morgens warnt der DWD vor Sturmböen bis zu 70 km/h. Auch danach (bis 17 Uhr), bleibt es weiterhin windig. Allerdings erreichen die Windböen dann nur noch bis zu 55 km/h, in Schauernähe bis zu 70 km/h.

Bereits der Sturm von Mittwochabend bis Donnerstagvormittag hatte für Probleme bei der Bahn und Feuerwehreinsätze im Kreis Kleve gesorgt. Die Böen erreichten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h.

Schulen waren von der Bezirksregierung angewiesen, Schüler am Freitag bereits ab Mittag verfrüht nach Hause zu schicken. Am Mittwoch hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer mit Blick auf die Unwetter-Warnungen des DWD sogar einen landesweiten Schulausfall verkündet.

Die NRZ berichtet in diesem Artikel fortlaufend über die sich verändernde Unwetterlage - und wir erklären, wie sich Anwohnerinnen und Anwohner während des Sturms verhalten sollten.

Sturm über dem Kreis Kleve: Die Unwetterlage am Freitag:

22.30 Uhr: Wir beenden unseren Ticker an dieser Stelle. Kommen Sie gut durch den Abend.

22.07 Uhr: Zum Teil kam es zu erheblichen Beschädigungen an Wohngebäuden, wie die Feuerwehr mitteilt. An der Gocher Landstraße in Bedburg-Hau wurde zum Beispiel das Flachdach eines Mehrfamilienhauses abgerissen

22.07 Uhr: Zu Insgesamt 350 Einsätzen ist die Feuerwehr im Kreis Kleve bis 22 Uhr ausgerückt. Insgesamt 1100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

21.53 Uhr: Noch bis 1 Uhr in der Nacht gilt im Kreis Kleve die Warnung vor orkanartigen Böen bis 120 km/h. In der Zeit von 1 bis 5 Uhr morgens warnt der DWD vor Sturmböen bis zu 70 km/h. Auch danach (bis 17 Uhr), bleibt es weiterhin windig. Allerdings erreichen die Windböen dann nur noch bis zu 55 km/h, in Schauernähe bis zu 70 km/h.

21.36 Uhr: Das macht Mut: „Die schlimmsten Böen dieses Orkans sind gegen 21 Uhr durch“, erklärt Wetter-Experte Hubert Reyers. Die Spitzenböe in Kleve habe bei bisher 111 km/h gelegen. Voraussichtlich werde diese nicht mehr übertroffen werden.

21.15 Uhr: Die Rheinbrücke Kleve/Emmerich wird wohl auch noch länger gesperrt bleiben, wie ein Sprecher der Polizei unserer Redaktion sagte. Dort hatte sich das Baugerüst komplett gelöst. Eine Spezialfirma müsse dort zum Einsatz kommen.

21.06 Uhr: Die Feuerwehr in Emmerich-Hüthumwarnt die Bevölkerung, in dem Ortsteil komme es vermehrt zu umstürzenden Bäumen und herabfallenden Gegenständen. Die Feuerwehr könne die Gefahrenstelle nicht sichern, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. „Bitte bleiben Sie unbedingt in Gebäuden, bis Entwarnung gegeben wird“, heißt es.

20.55 Uhr: Bis 20 hatte die Feuerwehr in Emmerich bereits 43 Einsatzstellen abgearbeitet, wie sie bei Facebook mitteilt. „Und noch ist kein Ende ist Sicht“, heißt es von der Feuerwehr. Sie rät: „Passt weiter auf euch auf!“

20.42 Uhr: Die Feuerwehr im Kreis Kleve meldet für den ganzen Kreis bisher 320 Einsätze.

20.28 Uhr: In Kleve ist ein Fußgänger am Mittelweg von einem Ast erwischt worden, teilt die Feuerwehr auf Anfrage mit. Der Fußgänger hat sich dabei den Fuß gebrochen.

19.40 Uhr: Neue Informationen aus Goch: Bis 19.30 Uhr waren rund 130 Feuerwehrleute bei 42 Einsätzen unterwegs. Unter anderem krachte ein Baum auf ein Auto. „Verletzte gab es glücklicherweise aber nicht, und auch das Haus an der Roggenstraße musste letztlich nicht evakuiert werden“, gab Feuerwehrsprecher Torsten Matenaers gegen 20 Uhr den aktuellen Stand durch.

19.40 Uhr: In Rees waren gegen 19.30 Uhr rund 90 der insgesamt 250 Feuerwehrleute im Dauereinsatz. „Wir haben den Platz an der Kirche in der Stadtmitte in Rees durch den Bauhof weiträumig sperren müssen“, sagte der stellvertretende Wehrleiter Marc Pohle. Dachziegel seien heruntergefallen, ein Baustatiker wurde hinzugezogen. Die Polizei hat die Anwohner rings um den Kirchplatz aufgefordert, ihre Häuser sicherheitshalber nicht zu verlassen. „Morgen wird genau geschaut, wie es oben am Dach der Kirche aussieht“, so Pohle. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte 25 mal ausrücken, meist wegen umgestürzter Bäume und Oberleitungsschäden. Nach Angaben der Leitstelle in Kleve müsste zunächst bis 2 Uhr nachts mit den extremen Sturm- und Orkanböen gerechnet werden, hieß es. „Darauf sind wir eingestellt“, so Leiter Marc Pohl.

19.37 Uhr: In Emmerich war am Freitagabend ordentlich was los. Feuerwehrchef Martin Bettray registrierte bis 19.30 Uhr 33 Einsätze. Bettray sagte gegenüber der NRZ dass auf der Jahnstraße ein Stromkabel abgerissen wurde und auf der Straße liegt. Die Stadtwerke Emmerich waren am Abend damit beschäftigt, das Stromkabel zu sichern. Auf dem Wehler-Königsweg brannte ein Stromverteiler und auf der Schützenstraße brannte ein großer 10 KV-Stromverteiler. Hier hat die nähere Umgebung keinen Strom. Vor 20 Uhr ging bei der Feuerwehr noch ein weiterer Brand eines Stromverteilers ein. Warum die Verteiler brennen, konnte Bettray nicht sagen: „So etwas habe ich auch noch nicht erlebt“, sagte er. Möglicherweise habe dies mit dem abgerissenen Stromkabel zu tun. Aber dies sei wirklich nur eine Vermutung.

19.30 Uhr: Die Gocher Feuerwehr ist am Freitagabend im Dauereinsatz und hat alle verfügbaren Kräfte mobilisiert. Umgestürzte Bäume, lose Dachziegel und auch ganze Dachverkleidungen, die sich gelöst haben, stellen die Einsatzkräfte vor viel Arbeit. Laut Feuerwehrsprecher Torsten Matenaers musste an der Roggenstraße in der Innenstadt wegen Sturmschäden gar ein ganzes Haus evakuiert werden.

19.25 Uhr: Die Rheinbrücke Kleve/Emmerich ist inzwischen gesperrt, wie die Polizei im Kreis Kleve via Facebook mitteilt. Die Polizei hatte bereits zuvor erklärt, dass sie die Situation genau im Auge behalten wolle und es aus Sicherheitsgründen zur Sperrung der Brücke kommen könne.

19.10 Uhr: In Kleve gab es bis 18:53 Uhr 46 Einsätze. „Das ist spannend“, sagte Sprecher Florian Pose. Aufgrund der vielen Einsätze wurden noch am frühen Abend alle Feuerwachen besetzt: „Die komplette Mannschaft der Feuerwehr Kleve ist im Einsatz“, sagte Pose. Es seien mehrere Bäume auf die Straßen gefallen, auf der Grunewaldstraße war es ein besonders dickes Exemplar, welches die Feuerwehr nicht einfach zersägen konnte. Hier müssen die Umweltbetriebe später noch einmal ran. Die Grunewaldstraße ist solange gesperrt. Ferner sind viele Dachziegeln runtergefallen, es fliegen Bleche durch die Straßen und es gibt viele gesperrte Straßen, so Pose. gab

18.50 Uhr: In Kranenburg gab es bis 18:43 bereits 17 Einsätze, die peu à peu abgearbeitet werden müssen. Sprecher Norbert Janssen teilte der NRZ mit, dass man sich um umgefallene Bäume kümmere, Dachpfannen würden vereinzelt auf der Straße liegen und auch Fassadenplatten hätten sich Häusern gelöst.

18.48 Uhr: Auch in Kalkar sind die Sturmauswirkungen bereits jetzt größer als sie es noch bei Ylenia waren. Aktuell gebe es fünf bis sechs Einsätze im gesamten Stadtgebiet, die nach und nach abgearbeitet werden würden, sagte Feuerwehrsprecherin Manuela Mohn am frühen Abend. Vor allem sind es Bäume, die auf die Straßen gestürzt sind.

18.45 Uhr: Wegen des immer stärkeren Sturms stellen NIAG und LOOK den Betrieb ihrer Busse am Freitagabend ein. Das teilte die Verkehrsgesellschaft in einer Pressemitteilung mit. Der Schutz der Fahrgäste und des Fahrpersonals habe ganz klar Vorrang, so ein Sprecher. Wie lange der Betrieb eingestellt werden muss, hängt vom Verlauf des Sturmes ab, der Höhepunkt der Windgeschwindigkeiten steht noch bevor. Sobald möglich, wird der Linienverkehr wieder aufgenommen, heißt es vom Unternehmen.

18.38 Uhr: Bereits bis 18.30 Uhr gab es in Bedburg-Hau 15 Einsätze. Unter anderem ist auf der Uedemer Straße ein Verkaufsanhänger umgekippt und auf Höhe des Restaurants Berg und Tal fiel ein Baum auf die Straße. Hier musste die Polizei die Uedemer Straße sperren, damit die Feuerwehr den Baum beseitigen kann. Auf der Saalstraße wurde das komplette Dach einer Lagerhalle abgedeckt. Das Dach wehte auf die Saalstraße und auf die Bahngleise, so Feuerwehr-Sprecher Michael Hendricks. Auf der Waldstraße in Bedburg-Hau mussten sich die Einsatzkräfte um eine abgerissene Stromleitung kümmern. „Wir beseitigen alle Bäume so schnell wie möglich“, versprach Hendricks.

18.07 Uhr: Haben Sie sich auf den Sturm vorbereitet und zum Beispiel die Gartenstühle reingestellt? Andreas Gebbink hat sich angeschaut, wie die Menschen in Kleve sich auf den Sturm vorbereitet haben.

17.21 Uhr: Die Rheinbrücke Kleve/Emmerich ist sehr windanfällig. Gesperrt ist sie allerdings aktuell noch nicht. Allerdings behält die Polizei die Lage im Blick.

17.05 Uhr: Auch die Feuerwehreinsatzzentrale an der Feuerwache Pastor-Breuer-Straße in Emmerich ist seit 14.30 Uhr besetzt, wie die Feuerwehr mitteilt. Bisher habe es (Stand 16 Uhr) drei Einsätze gegeben.

16.40 Uhr:Die Feuerwehreinsatzzentrale im Kreis Kleve ist seit 15 Uhr besetzt, wie die Feuerwehr via Facebook mitteilt. „Bisher ist es noch relativ ruhig bei uns“, erklärt die Feuerwehr dort. Es gab nur einen Einsatz: „Eine Doppelstegplatte hatte sich gelöst, war in einem Baum hängen geblieben und wurde mittels Drehleiter entfernt.“ Allerdings wird der Sturm wohl noch mehr Einsätze fordern. „Wir sind auf weitere Einsätze vorbereitet“, heißt es weiter.

Deutsche Bahn stellt Regionalverkehr in NRW ab 14 Uhr teilweise ein:

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Wegen des drohenden Sturms stellt die Deutsche Bahn den Regionalverkehr in Teilen Nordrhein-Westfalens am Freitag ab 14 Uhr ein. Einige Linien fallen komplett aus, auf anderen kommt es wegen eingeschränkter Geschwindigkeit der S-Bahnen und Züge zu Verzögerungen. Wie lange die Einschränkungen andauern, ist noch unklar. Die Bahn rät, auf nicht unbedingt notwendige Fahrten nach 14 Uhr zu verzichten. Unter www.zuginfo.nrw sind die betroffenen S-Bahnen, Regional-Bahnen und Regional-Express-Linien aufgelistet.

Weitere Texte zum Sturm in NRW lesen Sie hier:

Regionaler Wetterdienst: Hoch des Sturms erst Freitagnacht

Der regionale Wetterdienst von Bauer Hubert Reyers sieht das Hoch des Sturmes erst für Freitagnacht voraus. Am Freitagabend erreiche ein kleines, aber heftiges Orkanfeld mit Spitzenböen von 110 bis 120 km/h den Niederrhein. „Diese Böen sollte man nicht unterschätzen, vor einem Aufenthalt im Freien ist dann dringend abzuraten“, so Reyers. Für Samstag und Sonntag erwartet er stürmische Böen um 60 bis 70 Stundenkilometer. Freitag und Samstag regne es hin und wieder, am Sonntag vermutlich ganztägig.

Regionalforstamt Niederrhein: Bitte meiden Sie Wälder!

Das Regionalforstamt Niederrhein warnt in Anbetracht der aufziehenden Orkan- und Sturmböen davor, während und nach dem Unwetter Wälder zu betreten. „Durch die lange Regenperiode der letzten Wochen können Waldböden aufgeweicht sein“, schreibt das Regionalforstamt in einer Pressemitteilung. Die Folge: Bäume könnten leichter umfallen, weil den Wurzeln der Halt im Boden fehle. „Zahlreiche Bäume sind durch die vergangenen Dürrejahre und den Borkenkäferbefall ohnehin geschädigt.“ Die Wahrscheinlichkeitvon herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen sei deshalb überdurchschnittlich hoch.

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Bürgerinnen und Bürgern wird geraten, auch einige Tage nach dem Sturm auf Waldspaziergänge zu verzichten. „Angebrochene Bäume können oft auch erst später umfallen und in den Baumkronen verkeilte Äste hinabfallen“, erklärt das Regionalforstamt. Komme es dennoch zu einem Unfall, müssten Rettungskräfte wegen umgestürzter Bäume die versperrten Waldwege erst aufwändig freisägen. „Bitte verzichten Sie in den nächsten Tagen auf einen Waldbesuch und bringen Sie sich selbst und dadurch auch die Rettungskräfte nicht in Gefahr“, so Julian Mauerhof, Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein.

Was müssen Bürger vor und während des Sturms beachten?

Die Verbraucherzentrale NRW warnt davor, dass es vor allem kleine, lose Gegenstände seien, die im Sturm große Schäden verursachen können – seien es leere Blumentöpfe oder herumliegende Gartenwerkzeuge. Bürgerinnen und Bürger sollten deshalb darauf achten, Gegenstände im Garten oder vor der Haustür wegzuräumen oder zu befestigen. Auch Mülltonnen sollten gesichert werden und das eigene Auto ggf. in der Garage oder in einiger Entfernung zu hohen Bäumen geparkt werden.

Darüber hinaus empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW, während eines Sturms alle Fenster und Türen sowie die Rollläden zu schließen. Dabei sei es wichtig, dass die Rollläden komplett und nicht nur zur Hälfte geschlossen werden, damit die Läden nicht aus der Führung gedrückt werden. Ein weiterer Tipp: Alte Sturmschäden rechtzeitig beheben, damit zum Beispiel gelockerte Dachziegel oder Verkleidungen nicht zur Gefahr werden.

Weitere Hinweise des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Falle eines Sturms in der Übersicht.

ADAC Nordrhein: Autofahrer sollten ihr Fahrzeug stehen lassen

Der ADAC Nordrhein rät Autofahrern dazu, ihr Fahrzeug während der Sturm- und Orkanböen nach Möglichkeit stehen zu lassen. „Wer dennoch mit dem Auto unterwegs sein muss, sollte defensiv fahren, die Geschwindigkeit reduzieren, beide Hände ans Lenkrad nehmen und sich voll auf die Straße konzentrieren“, so Prof Dr. Roman Suthold. Zudem sollten Musik und Freisprechanlagen ausgeschaltet werden. Werde das Fahrzeug von einer Böe erfasst, sei es sinnvoll, kontrolliert gegenzulenken. „Das fällt bei niedrigen Geschwindigkeiten erheblich leichter“, so der ADAC.

Die zehn Tipps des ADAC im Überblick:

  • Auf nicht unbedingt notwendige Fahrten verzichten
  • Defensiv fahren und Geschwindigkeit reduzieren
  • Beide Hände ans Lenkrad und volle Konzentration auf die Straße
  • Ablenkungsquellen wie Musik ausschalten und nicht telefonieren
  • Mehr Zeit für die Fahrt einplanen
  • Kontrolliert gegenlenken, wenn das Auto von einer Böe erfasst wird
  • Baumreiche Strecken meiden
  • Auf Brücken und in Waldschneisen Hinweisschilder beachten
  • Besondere Vorsicht beim Überholen von Lkw und Bussen
  • Dachboxen aufgrund der Sturmanfälligkeit abbauen

Sturm „Ylenia“ im Kreis Kleve: Die Lage am Mittwoch und Donnerstag zum Nachlesen

Bahnstrecke Wesel/Arnheim war gesperrt: Um 23.45 Uhr am Mittwochabend war ein Baum auf den Bahnübergang an der Bruchstraße in Rees-Millingen gestürzt und hatte dort für größere Schäden gesorgt. In der Folge musste die Bahnstrecke zwischen Wesel und Arnheim für den Zugverkehr gesperrt werden. Die Deutsche Bahn leitete den Fern- und Güterverkehr um. Für den RE19 richtete das Verkehrsunternehmen Vias einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Wesel und Arnheim ein. Erst am Donnerstagabend (19 Uhr) konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden.

11.03 Uhr:Kreisbrandmeister Reiner Gilles schaut mit seinen Vorstandskollegen vom Kreis-Feuerwehrverband Kleve bereits genau auf die Unwetterfront, die der Deutsche Wetterdienst für Freitag angekündigt hat. „Wir beobachten die Entwicklung und sind in den Vorplanungen“, sagte Gilles. Bis spätestens Freitagmorgen solle eine Entscheidung fallen, ob der Kreisbrandmeister die Feuerwehren anweist, ihre Gerätehäuser ständig zu besetzen. „Wie dies dann genau umgesetzt wird, entscheiden die Leiter der Feuerwehren vor Ort“, so Reiner Gilles.

10.15 Uhr: Die Klever Feuerwehr musste bislang insgesamt elfmal ausrücken. An einer Einsatzstelle an der Engelstraße in Reichswalde wurde am Morgen ein Feuerwehrmann durch einen herabfallenden Ast am Kopf verletzt und musste vom Rettungsdienst versorgt werden.

9.08 Uhr: Ähnlich ist die Lage bislang in Kalkar: „Bei uns waren es drei Einsätze seit 6.06 Uhr, schreibt die Feuerwehr auf NRZ-Anfrage. „Alle mit Bäumen auf der Fahrbahn“, so Sprecherin Manuela Mohn. Die Einsatzkräfte seien zum Horster Weg sowie zur Emmericher Straße im Stadtteil Wissel ausgerückt.

8.52 Uhr: Auch in Goch war die Einsatzlage laut Feuerwehrsprecher Torsten Matenaers „überschaubar“. Bei drei Einsätzen in der Nacht und am frühen Morgen schafften die Einsatzkräfte jeweils umgestürzte Bäume von den Straßen. Gleiches berichtet auch André Minor, Löschzugführer in Issum. „Wir sind weitestgehend verschont worden“, sagt er und berichtet von insgesamt fünf Einsätzen in Sevelen und Issum. Bauzäune und Bäume seien auf Straßen gekippt. Niemand wurde verletzt.

Die Sturmböen zerstörten in der Nacht zu Donnerstag eine Corona-Teststation in Kleve.
Die Sturmböen zerstörten in der Nacht zu Donnerstag eine Corona-Teststation in Kleve. © dpa | Guido Schulmann

8.33 Uhr: Um halb fünf am Donnerstagmorgen rückte die Feuerwehr in Kevelaer das erste Mal aus. An der Autobahnauffahrt Sonsbeck sei ein Baum auf die Straße gekippt, berichtet Stadtbrandinspektor Georg Metzelaers. „Wir hatten insgesamt drei Löschzüge, 40 Mann, im Einsatz.“ Mit nur drei weiteren Einsätzen ohne Verletzte „sind wir, toi, toi, toi, ganz glimpflich davon gekommen“. Derzeit unterstützten die Einsatzkräfte noch bei einem Teilstromausfall. Ob dieser eine Sturmfolge ist, werde noch geklärt.

8.02 Uhr: „Bei uns ist nichts außergewöhnliches passiert“, sagt Martin Bettray. Er ist Leiter der freiwilligen Feuerwehr in Emmerich. In drei Fällen musste die Feuerwehr ausrücken, weil Bäume umgestürzt und Äste auf die Straße gefallen waren. „Gottlob ist nicht mehr passiert“, zeigt sich Bettray erleichtert.

In der Nacht habe sich an der Van-den-Bergh-Straße „eine Photovoltaikanlage selbstständig gemacht“. Teile seien auf einem Balkon in der Nachbarschaft geflogen. Am Morgen dann musste sich die Feuerwehr um einen Baum kümmern, der von einem Privatgrundstück auf die Kreuzung Tiergartenstraße/Gruftstraße/Klever Ring gestürzt war, eine Laterne umgerissen und die Ampel beschädigt hatte. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Ebenfalls am Morgen kollidierte ein Löschfahrzeug der Klever Feuerwehr an der Einmündung der Spyckstraße zur Landwehr mit einem Auto. Nach ersten Erkenntnissen gab es dabei keine schweren Verletzungen, sondern vor allem Blechschaden.

7.20 Uhr: Die Polizei im Kreis Kleve berichtet von einer ruhigen Nacht. Bis Donnerstagmorgen habe es 41 wetterbedingte Einsätze der Polizei gegeben, teilt Sprecherin Christina Pitz mit. Von drei Unfällen sei bei einem Unfall ein Motorradfahrer leicht verletzt worden, weil er über einen Ast gestürzt ist. „Ansonsten gab es keine größeren Schäden“, so die Sprecherin. Aktuell seien auch die Brücken, wie die Rheinbrücke Emmerich /Kleve, noch frei. Dort würden die Beamten vermehrt Streife fahren, um sie rechtzeitig sperren zu können, wenn es gefährlich wird für die Verkehrsteilnehmer.

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6.17 Uhr: Die Nordwestbahn hat am Donnerstagmorgen wegen der Sturmschäden den Zugverkehr komplett eingestellt. Das teilte das Unternehmen am Morgen mit. Davon ist auch der Niers-Express zwischen Kleve und Düsseldorf (RE 10) betroffen. Schienenersatzverkehr werde vorerst nicht angeboten, sagte Nordwestbahn-Sprecher Steffen Högemann.

Falls im Laufe des Vormittags Busse eingesetzt werden könnten, werde die Nordwestbahn dies mitteilen. Wegen des Sturms lägen vielfach Äste oder Bäume auf den Schienen. Die Strecken müssten bei Helligkeit zur Erkundung abgefahren werden. Voraussichtlich werde der Verkehr gegen Mittag wieder schrittweise aufgenommen.

Der DWD warnt im Kreis Kleve vor „schweren Sturmböen“ mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h. (Symbolbild)
Der DWD warnt im Kreis Kleve vor „schweren Sturmböen“ mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h. (Symbolbild) © WP | Michael Kleinrensing

Mittwoch, 23.44 Uhr: Eine Corona-Teststation in Kleve hat dem Sturm am Mittwochabend nicht standgehalten. Der Wind zerstörte das Zelt des Drive-in-Testzentrums, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei Dutzend Feuerwehrleute rückten demnach aus, um die Stangen und Planen einzuräumen. Der Eigentümer habe sie weggeschafft. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand. (red/mit dpa)