Kreis Kleve. Digitale Modernisierung: DB, NWB und VRR stellen Konzept für die Vollsperrung der RE-10-Strecke vor. Schnellbusse sollen Fahrzeit verkürzen.

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Die RE-10-Bahnstrecke zwischen Kleve und Düsseldorf ist seit Monaten regelmäßig in den Schlagzeilen – mit guten und schlechten Nachrichten. In dieser Woche erhielten die Fahrgäste die Hiobsbotschaft von massiven Zugausfällen am Wochenende wegen erneut nicht besetzter Stellwerke (die NRZ berichtete). Die Deutsche Bahn (DB) kämpft aufgrund von Krankmeldungen und der Urlaubszeit bei den Fahrdienstleitern mit großen Personalproblemen. Die DB konnte auf Anfrage nicht ausschließen, dass es auch an weiteren Wochenenden bis zur monatelangen Vollsperrung der Strecke ab 16. August zu Zugausfällen kommt.

Die bereits im Mai angekündigte Sperrpause war für die leidgeplagten Pendler am linken Niederrhein erst einmal eine weitere bittere Pille. Langfristig ist sie aber eine frohe Kunde. Denn die digitale Modernisierung des Streckenabschnitts zwischen Kleve und Kempen (die NRZ berichtete mehrfach ausführlich) soll nun deutliche Fortschritte machen und den Bahnverkehr nach Abschluss der Arbeiten weniger störanfällig werden lassen. Innerhalb kurzer Zeit werden die Stellwerke in Kleve, Bedburg-Hau, Goch, Weeze, Kevelaer, Geldern, Vernum, Nieukerk, Aldekerk und Kempen durch moderne elektronische Stellwerkstechnik ersetzt. Im ersten Bauabschnitt hat die DB zwischen Kleve und Geldern bereits Kabel verlegt und neue Technikmodule für die Zugsteuerung errichtet.

Sechs statt zwölf Stellwerke

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Während der Vollsperrung zwischen dem 16. August, 2 Uhr, und 4. Dezember, 6 Uhr, sind Tief- und Kabeltiefbauarbeiten, Modernisierungsbauarbeiten an Bahnübergängen, Signalgründungs- und Stellarbeiten sowie Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik vorgesehen. Bis Herbst 2022 soll die gesamte Strecke zwischen Kleve und Kempen fit für die digitale Zukunft gemacht werden. Die Fahrdienstleiter steuern die Züge dann nur noch aus sechs statt zwölf Stellwerken. Zusätzlich rüstet die DB insgesamt 76 Bahnübergänge technisch auf oder erneuert sie komplett.

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Am Freitag wurden nun Einzelheiten zum Schienenersatzverkehr während der Vollsperrung veröffentlicht. Zwischen Kleve und Geldern fahren sowohl Busse, die an allen Stationen halten, als auch Schnellbusse, die nur in Goch stoppen und somit eine kürzere Fahrzeit ermöglichen. Zwischen Geldern und Duisburg kommt es zu veränderten Fahrzeiten. Wegen der Bauarbeiten wird der Niersexpress ganztägig ab Krefeld-Oppum nach Duisburg Hbf umgeleitet. Fahrgäste ab/bis Meerbusch-Osterath können auf einen Schienenersatzverkehr mit Bussen oder auf einen Umstieg in den RE 7 (National Express) zwischen Meerbusch-Osterath und Krefeld-Oppum ausweichen. Das umfangreiche Ersatzbuskonzept hat die Nordwestbahn (NWB) in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr erstellt. Den kompletten Ersatzfahrplan gibt es auf www.nordwestbahn.de zum Download.

Mehr Servicepersonal an den Bahnhöfen

DB und VRR wollen anlässlich der Sperrung zusätzliche Mittel für die Information und Lenkung der Reisenden bereitstellen. „So wird die Deutsche Bahn über die durch den Verkehrsvertrag mit der NWB finanzierten Maßnahmen hinaus mehr Servicepersonal mit rund 300 Einsatzstunden in Kleve, Goch und Geldern einsetzen. Zusätzlich ist die Verteilung von circa 11.000 Fahrplanflyern vor und während der Baumaßnahme vorgesehen“, kündigt die DB an, die auch auf verstärkte Wegeleitung und Information an den Bahnhöfen setzt: Rund 60 Plakate werden an den Stationen und in den Zügen angebracht. Zusätzlich werden neun Spannbanner an den Bahnhöfen und rund 80 Footsteps zur Beschilderung der Wege vom Bahnhof zur Ersatzhaltestelle installiert.