Kreis Kleve. Schlechte Nachrichten für die leidgeplagten RE-10-Fahrgäste: Am kommenden Wochenende fallen erneut Züge wegen nicht besetzter Stellwerke aus.

Zum dritten Mal innerhalb eines Monats werden am kommenden Wochenende von Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 1. August, einige Zugverbindungen auf der RE-10-Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf wegen nicht besetzter Stellwerke ausfallen. Diesmal sind nicht nur die späten Abend- und Nachstunden betroffen.

Weil die Deutsche Bahn ihr Personalproblem nicht in den Griff zu bekommen scheint, ist der Unmut bei der Nordwestbahn, die die Strecke betreibt, mittlerweile deutlich vernehmbar. Zumal weitere Einschränkungen drohen: „Leider können wir nicht ausschließen, dass es auch an weiteren Wochenenden zu Ausfällen kommen kann“, sagte eine Bahnsprecherin auf NRZ-Anfrage. „Dafür entschuldigen wir uns bei den Fahrgästen.“

Bahnsprecherin: Auf der Strecke sind ausreichend Fahrdienstleiter beschäftigt

Sie verwies auf den nach wie vor hohen Krankenstand unter den Fahrdienstleitern in Verbindung mit der Ferienzeit. Die Bahnsprecherin sagte aber auch: „Auf der Strecke sind insgesamt ausreichend Fahrdienstleiter beschäftigt und ausgebildet. Im letzten Jahr haben wir noch einmal den Personalbestand aufgestockt und neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt.“

Die Nordwestbahn hofft, für die ausfallenden Verbindungen einen Schienenersatzverkehr einsetzen zu können. Welche Verbindungen genau betroffen sind, soll so schnell wie möglich – voraussichtlich im Laufe des Donnerstags – auf www.nordwestbahn.de bekanntgegeben. Das Unternehmen wurde nach eigenen Angaben erst am späten Dienstagabend über die konkreten neuerlichen Einschränkungen und deren Umfang in Kenntnis gesetzt.

Nordwestbahnsprecher: Jetzige Situation ist nicht tragbar

„Dass die Besetzung der Stellwerke an den Wochenenden ein längerfristiges Problem darstellt, wurde bislang von der DB Netz AG ausgeschlossen. Während in den vergangenen Wochen die nächtlichen Verbindungen betroffen waren, stehen uns am kommenden Wochenende zusätzlich auch über den Tag massive Einschränkungen bevor“, stellt Steffen Högemann, Sprecher der Nordwestbahn, fest.

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Man benötige für die Planung des Zugverkehrs auf der Linie RE 10 verlässliche Aussagen für die kommenden Wochen. Hierzu finde ein Austausch mit der DB Netz statt. „Bei allem Verständnis für Unwägbarkeiten ist die jetzige Situation für die Fahrgäste und die Mitarbeiter der Nordwestbahn nicht tragbar“, so Högemann.

Schienenersatzverkehr hängt an Verfügbarkeit der Busunternehmen

Ein Schienenersatzverkehr werde organisiert, sei aber abhängig von der Verfügbarkeit der Busunternehmen. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Ausfälle können die Änderungen nicht in die Fahrgastinformationssysteme eingespielt werden.

Die Nordwestbahn bittet Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sich nach Bekanntwerden der Zugausfälle so früh wie möglich vor Fahrtantritt unter der Telefonnummer 01806 600 161 (20 ct/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 60 ct/Anruf) zu melden.